Helena Väisänen

 3,3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Farmaberg.

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Cover des Buches Farmaberg (ISBN: 9783907132043)

Farmaberg

 (3)
Erschienen am 01.06.2019

Neue Rezensionen zu Helena Väisänen

Cover des Buches Farmaberg (ISBN: 9783907132043)
Elda_Pianezzis avatar

Rezension zu "Farmaberg" von Helena Väisänen

Krimi mit viel Frauenpotential
Elda_Pianezzivor 4 Jahren

Spannende Geschichte mit einer Inspektorin als Hauptdarstellerin. In diesem Krimi geht es um Forschung, um Liebe und um Flüchtlinge. Eine interessante Geschichte mit Charakteren, die eine vertiefte Beschreibung verdient hätten. Saara ist zum Beispiel eine sehr vielseitige Frau, und man hätte gerne etwas mehr über sie erfahren. Das gleiche gilt für ihre Assistentin, die eine Affäre mit einem Kollegen hat. In diesem Buch spielt die Liebe eine fast so grosse Rolle wie die polizeiliche Untersuchung. Liebe, die in vielen Formen dargestellt wird: Als Lust und Sucht, als Freundschaft, als romantisches Ideal und als Betrug. 

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Castorps avatar

Rezension zu "Farmaberg" von Helena Väisänen

Erstlingsroman mit Unterhaltungswert
Castorpvor 4 Jahren

Mit «Farmaberg» ist der in der Schweiz lebenden Finnin Helena Väisänen (sie schreibt in finnischer Sprache) ein Erstlingskrimi gelungen, der zahlreiche Themen miteinander verknüpft. Dreh- und Angelpunkt ist jedoch die Pharmabranche mit ihren Machenschaften, genauer die Firma «Farmaberg» in Lappeenranta und ihr unsympathisch dargestellter Chef Tapio Vuori. Das allein ist noch nicht sonderlich originell, doch die Figuren des Krimis und ihre vielfältigen Beziehungen untereinander machen es aus. Väisänen beschränkt sich nicht allein auf einen Kriminalfall, sondern lässt den Hintergründen, Erfahrungen und Gedanken der Figuren viel Raum.
Eine weitere Besonderheit ist, dass Väisänen sich für drei zentrale Frauenfiguren entschieden hat: die Hauptermittlerin Saara Joho (Finnin mit Schweizer Wurzeln) sowie ihr Sidekick Tiina und schliesslich die etwas unterkühlt wirkende Gerichtsmedizinerin Anri Lähteenmäki. Den Männern kommen eher die unsympathischen Rollen zu, der ermordete Jarkko Karhu, der zu Lebzeiten offenbar ein sehr zudringlicher Machotyp war und von seiner Witwe als «dominant und katastrophal» beschrieben wird, und der bereits erwähnte Tapio Vuori, der praktisch auf Anhieb als Bösewicht dasteht. Möglicherweise bedient die Autorin hier etwas viele Klischees auf einmal. Und dann ist da noch Paavo Kiviaho, den Saara bei einem feucht-fröhlichen Abend in der Bar kennenlernt. Was er für eine Rolle spielt, wird nicht auf Anhieb klar. Sympathischer ist bei den männlichen Figuren eigentlich nur Saaras Nachbar Ville, der sie immer wieder zu Kung-Fu-Übungen überreden will.
Die Autorin pflegt einen eher direkten Stil, leicht lesbar und ohne allzu blumige Umschreibungen, kommt allerdings ohne allzu üble Geschmacksverirrungen in Sachen Sex und Gewalt aus. Dass sich Saara als Kriminalpolizistin hemmungslos besäuft und sich einem One-Night-Stand hingibt, mag den einen oder anderen Leser erstaunen. Ein weiterer besonderer Aspekt an Saara ist ihre Geruchsempfindlichkeit. Hier mag sich der eine oder andere Leser an Süskinds Grenouille erinnert fühlen. Tatsächlich meint Saara, dass man dank ihres ausgeprägten Geruchssinns glatt einen Polizeihund einsparen könnte.
Die Story hat alles in allem durchaus einigen Unterhaltungswert. Sie vermittelt - unter anderem durch die drei zentralen Frauenfiguren - ein authentisches Bild der finnischen Gesellschaft, die zwar modern ist, aber doch auf der Tradition fusst.

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Hilde1945s avatar

Rezension zu "Farmaberg" von Helena Väisänen

Krimi mit großen Recherchedefiziten; Thematik schon abgedroschen
Hilde1945vor 4 Jahren

Es war einmal ein böser Pharmakonzern, der illegal Medikamenten-tests durchführte und Ärzte mit Ged bestach.
Falls das jemandem bekannt vorkommt: ja, diese Thematik gab es schon mehrfach, unter anderem ganze dreimal mindestens im deutschen TATORT. Leider sind die AutorInnen meistens am Stand der 70er Jahre stehen geblieben, wo die mächtige Pharmaindustrie tatsächlich alles dafür getan hat, um sich diesen miesen Ruf zu erarbeiten. Seither hat sich zum Glück viel geändert. Aber da aus Compliance Guidelines, Sanktionen innerhalb der Branche, Strafzahlungen usw. selten eine tolle Geschichte entsteht, wird dieser Wandel von den AutorInnen beharrlich ignoriert. So auch von  Helena Väisänen. Als wäre der Thematik nicht schon Genüge getan, fließt auch schon die nächste ein: Flüchtlinge. Flüchtlinge und Pharma gemeinsam - das verspricht doch Potenzial! Zwei skandalträchtige Themen.

Nun, ich habe ziemlich rasch gemerkt, dass dieser Krimi, der extra aus dem Finnischen für den deutschen Markt übersetzt wurde und zu einem überdurchschnittlich hohen Preis angeboten wird, nicht mein Fall ist. Die fehlende Recherche war teilweise so plump und ärgerlich, dass sie meinen Lesegenuss wirklich getrübt hat. Bekanntlich durchlaufen Pharmastudien ein mehrstufiges Schema, und es absolut absurd, dass nur irgendeine Zulassungsbehörde Europas ein Medikament zulassen würde, das nur an einer einzigen Klinik an verhältnismäßig wenigen Probanden getestet wurde. Und dann noch an Flüchtlingen, die eine sehr heterogene Gruppe sind mit Vorerkrankungen, psychischen Komponenten usw. Das würde jede Studie, die in einem frühen Stadium Vergleichsdaten produzieren sollen, von Anfang an ad absurdum führen.
Besonders amüsant ist, dass dieser ganze illegale Aufwand wegen einem Antibiotikum betrieben wird. Ja, es ist völlig richtig, dass die Resistenzen gegen die am Markt befindlichen Antibiotika zunehmend zum Problem werden und dass ein neues Superantibiotikum notwendig wäre. Allerdings tut sich kein Pharmakonzern mehr den Aufwand an, hier zu forschen. Warum? - Weil die Forschungskosten kaum reinkommen. Damit lässt sich kein Geld machen. Daher wird fast nur noch im Bereich Onkologie und Spezialtherapeutika geforscht. Da fließt die Kohle. Kurzum, wieder ein Indiz für mangelnde Recherche der Autorin.

Ein weiteres Problem waren die Charaktere. Mir war niemand sympathisch, am allerwenigsten die Ermittlerin. Die Direktheit im Umgang miteinander empfand ich als hochgradig verstörend. Was die Leute ungeniert einander ins Gesicht knallen - wow! Ich muss allerdings zugeben, dass ich die finnische Mentalität nicht kenne. Vielleicht ist das in Finnland so. Seltsam empfand ich es dennoch.

Fazit: ein Krimi mit Mängeln, der zwar im Prinzip gut aufgebaut und gut geschrieben war, der aber aus meiner Sicht kein unbedingt lesenswerter Geheimtipp ist.


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