Die Wahrhaftigen von Helena Wagenschütz gelesen dank Netgalley
Eine postpandemische Gesellschaft, stark reduziert durch eine besonders tödliche Mutation des Coronavirus, deformiert durch die Zuspitzung der Kämpfe zwischen freiheitsliebenden „Künstlern“ und reglementierenden „Wissenschaftlern“.
Die Wissenschaftler in einer Art Orden zusammengeschlossen üben Polizeigewalt und geistige Kontrolle aus, die Künstler versuchen aus dem Untergrund mehr Freiheit zu erlangen.
Dazwischen ein „Ehepaar“, Mentorenverhältnis bestehend aus Rabea der Mentorin und Wissenschaftlerin und ihrem Schüler, der als Spion der Künstler die Wissenschaftler ausspionieren soll. Die asexuell vereinbarte Ehe wandelt sich in eine Liebesbeziehung und artet schnell in ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht aus, als die Beiden nicht nur versuchen die eigene Haut, sondern auch die Beziehung zueinander zu retten, indem sie über sexuelle Abhängigkeiten Menschen steuern wollen.
Interessant war der Erzählstil der beiden wechselnden Ich-Erzähler und das Setting. Die ganze Ebene von Sex und Intrigen war mir zu plakativ und ich tue mich schwer ein Umschalten von 0 sexueller Erfahrung zur Manipulation durch Sex in so kurzer Zeit nachvollziehen zu können. Dem Buch gegenüber stehe ich durchwachsen. Der Hintergrund aus Geschichte und Gesellschaft bleibt streckenweise farbloser als der Geschichte gut getan hätte, die Personen sind streckenweise gerade emotional unglaubwürdig und die Dynamik der Geschichte ist für mich nicht immer sehr überzeugend. Fällt für mich in die Buchart: Kann man mal lesen, wird aber eher keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
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