Cover des Buches Solange ihr mein Lied hört (ISBN: 9783864930430)
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Rezension zu Solange ihr mein Lied hört von Helena Zumsande

Wenn das Leben einfach nur unfair ist ...

von KateDakota vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine bewegende Geschichte über ein besonderes Mädchen...

Rezension

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KateDakotavor 8 Jahren

Das erste Mal las ich Anfang August 2015 über Helena Zumsande, ein todkrankes Mädchen, deren großer Wunsch war, ein Lied von Sarah Connor zu covern und dass dieser Wunsch erfüllt wurde. Gerührt und mit großer Begeisterung über Helenas tolle Stimme habe ich mir das Video auf YouTube angesehen. Nur kurze Zeit später starb Helena Zumsande mit nur 21 Jahren, was mich unendlich traurig machte, obwohl ich das Mädchen ja gar nicht gekannt habe. Aber wenn junge Menschen sterben, nimmt einen das immer mit, so meinte ich.

Keine Ahnung warum, ich musste aber auch in der Folge noch oft an sie denken, und so kaufte ich mir schließlich ihr Buch "Solange ihr mein Lied hört". Als ich zu lesen begann, tat ich es mit einem mulmigen Gefühl, so als wenn ich schon geahnt hätte, dass mich die Zeilen dieses Mädchen bis in die Grundfesten erschüttern würden. Denn genauso war es. Mehrfach musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich so aufgewühlt und tieftraurig war.

Dabei handelt dieses Buch gar nicht von der Dunkelheit des Todes, von der Verzweiflung, die eine unheilbare Krankheit mit sich bringt und von einer alles vernichtenden Hoffnungslosigkeit. Sicher klingt das ab und an auch durch, aber in erster Linie wird hier die Geschichte eines Mädchens erzählt, die ein ganz normales Leben geführt hat mit ganz normalen Träumen von der großen Liebe und einer eigenen Familie. Die aber auch einen ganz besonderen Traum hat, nämlich den, eines Tages eine Sängerin zu sein. Dann fällt ohne Vorwarnung ein Vorhang. Plötzlich ist sie todkrank, ein Mensch ohne Zukunft, ein Mensch, der dazu verdammt ist, seine Träume zu begraben, bevor er sich selbst begraben lassen muss.

Doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Kämpft dagegen an. Lässt keine Mutlosigkeit zu. Und selbst in sehr schwachen und schmerzvollen Momenten schafft sie es immer wieder, sich selbst aufzurichten.

Würde dieses Buch eine erfundene Geschichte sein, dass müsste es einfach ein Happy End haben. Denn ein so großer Wille, eine so große Lust zu leben, muss doch belohnt werden. Aber das Leben spielt nun mal nach seinen eigenen Regeln. Es hat alles nichts genutzt, am Ende hat Helena ihren Kampf verloren. Ohne, dass sie der ganz großen Liebe begegnet ist, ohne, dass sie Kinder bekommen hat. Nicht nur in dieser Hinsicht ist das für mich eine unvollendete Geschichte, denn in den Worten Helenas habe ich erkannt, was für ein toller Mensch da gegangen ist, gehen musste. Sie hätte bestimmt noch viel zu geben, zu sagen gehabt.

Es ist ein Trost, dass sie in den letzten Wochen ihres Lebens dank Sarah Connor wenigstens noch ihren besonderen Traum erfüllt bekam und "Wie schön du bist" singen konnte.

Am Ende des Buches blieb ich mit einer großen Wut im Bauch zurück, denn während Helena da noch hofft, es irgendwie zu schaffen, wusste ich doch schon, wie es ausgegangen ist. Wie ungerecht ist dieses verdammte Leben doch manchmal, und wie machtlos sind wir doch in dem was mit uns und um uns herum geschieht.

Darum sollte man jeden Tag bewusst angehen, es kann so schnell vorbei sein.

Ruhe in Frieden, Helena! Ich werde dein Lied noch oft hören.

Fünf Sterne

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