Fakten zum Buch
Autorin: Helena von Zweigbergk
Seitenanzahl: 320
Verlag: Nagel & Kimche
Klappentext
Mit leichter Hand, scharfem Blick und feiner Ironie erzählt Helena von Zweigbergk von den heiteren, aber auch gefährlichen Doppelbödigkeiten einer Ehe. Seit langem sind Agneta und Xavier verheiratet, die Kinder sind ausgezogen und haben eine zuweilen bedrückende Leere hinterlassen. Streitereien und Beziehungskämpfe haben die beiden längst alle ausgetragen, die Vergangenheit lassen sie Vergangenheit sein. Führen sie nicht eigentlich ein ziemlich gutes Leben, voller Bequemlichkeit und gegenseitiger Toleranz? Doch so unspektakulär die kleinen ehelichen Scharmützel anmuten, unter der Oberfläche brodelt es.
Meine Meinung
Mein zweites Buch über eine schwierige Ehe und auch hier denke ich, dass Kommunikation der Schlüssel ist.
Das Buch wird aus Agnetas Sicht erzählt, der Ehefrau von Xavier. Sie sieht sich selbst als sorgende und liebende Mutter und Ehefrau, die die Familie zusammenhält und sozusagen als „Servicezentrale“ fungiert. Sie ist mit Xavier verheiratet und hat zwei Kinder sowie ein Stiefkind und ist scheinbar glücklich. Schnell merkt der Leser jedoch, dass es unter der Oberfläche ganz anders aussieht.
Während Xavier und Agneta mit den gemeinsamen Kindern ihr Leben nach einem einschneidenden Erlebnis Stück für Stück wieder zusammensetzen, kommen nach und nach Wahrheiten ans Licht, die Agneta zutiefst erschüttern. Dabei ist das Geschehen absolut authentisch dargestellt. Agnetas Empfinden nach dem einschneidenden Erlebnis, ihre Gedanken und Gefühle wirkten absolut realistisch und nachvollziehbar auf mich, obwohl ich selbst so etwas noch nicht erlebt habe. Aber eben genauso stelle ich mir vor, müsste man sich fühlen. Abgehängt, außen vor, weggetreten, unbeteiligt.
Während der Leser schon früh erkennt, dass Agneta nur noch die Rolle der Mutter und Ehefrau spielt, erkennt dies auch Agneta nach und nach. Im Leben nimmt man verschiedene Rollen ein: Tochter, Freundin, Partnerin, Elternteil, Arbeitskollegin, Großmutter, Sportlerin, etc. Doch wer ist man, wenn man nur noch die Rolle der Mutter und Ehefrau spielt?
Kommen wir zum Thema „Kommunikation“ zurück: Dass diese essentiell ist – egal, in welcher Beziehung – merkt man vor allem zum Ende des Buches hin. Vieles wäre den Protagonist*innen erspart geblieben, hätten sie früher schon miteinander kommuniziert und sich ausgesprochen.
Letztendlich zeigt uns Helena von Zweigbergk auf, was passiert, wenn man anderen nur noch genügen möchte und seinen Partner behandelt wie ein rohes Ei. Es ist ein Roman, der nachdenklich macht und uns unsere eigenen Beziehungen hinterfragen lässt.
Fazit
Authentischer Roman über eine schwierige Ehe.
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Danke, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte!