Helena Zweigbergk, von

 4,1 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Totalschaden.

Lebenslauf

Helena von Zweigbergk, geboren 1959 in Stockholm, ist Autorin, Journalistin und Filmkritikerin. In Schweden wurde sie mit einer Krimiserie bekannt, von der auch zwei Titel auf Deutsch erschienen sind. Ihren Durchbruch als Romanautorin erzielte sie 2008 mit »Ur vulkanens mun«. Helena von Zweigbergk ist eine von Schwedens meistgelesenen Autorinnen. Sie lebt in Stockholm.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Helena Zweigbergk, von

Cover des Buches Totalschaden (ISBN: 9783312011636)

Totalschaden

 (10)
Erschienen am 17.02.2020

Neue Rezensionen zu Helena Zweigbergk, von

Cover des Buches Totalschaden (ISBN: 9783312011636)
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Rezension zu "Totalschaden" von Helena Zweigbergk, von

Eine Beziehung im Spätherbst
Callsovor 3 Jahren

Was macht der Hase auf dem Buchcover? Antwort: Er und einige seine Mitstreiter spielen eine ganz entscheidende Rolle in dem Familiendrama "Totalschaden".

Eine Beziehungskiste aus Schweden. Ein verheiratetes Ehepaar, das längst im Herbst des Lebens und der Beziehung angekommen ist. Und plötzlich kommt alles anders, auf einmal steht man vor dem Nichts. Das eigene Haus ist niedergebrannt.

Haben die Hasen Schuld oder die Ehefrau? Wie steht es um die Liebe der beiden Eltern? Zahlreiche Fragen und das Buch liefert wohl dosierte Antworten.

Gut und anspruchsvoll präsentiert und wohl temperiert. Ein reifes, zumeist leises und erwachsenes Buch!

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Cover des Buches Totalschaden (ISBN: 9783312011636)
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Rezension zu "Totalschaden" von Helena Zweigbergk, von

Autopsie einer Ehe - ehrlich, ironisch, schonungslos
MissErfolgvor 4 Jahren

"Ich sehe fünf tote Hasen, und ich versuche zu lächeln." - Schon mit dem ersten Satz des Romans "Totalschaden" wird das zugegebenermaßen etwas irritierende Covermotiv mit Bedeutung aufgeladen. Zwar weist die Schwedin Helena von Zweigbergk den Langohren keine zentrale Rolle zu, nichtsdestotrotz sind sie der letzte Kieselstein, der die sprichwörtliche Lawine und somit auch die Handlung ins Rollen bringt. Bis eben diese aber so richtig Fahrt aufnimmt, dauert es ein wenig. Für mich persönlich hat es etwa 70 oder 80 Seiten gebraucht, bis mich der Roman wirklich überzeugt und in seinen ganz speziellen Bann gezogen hatte.

Denn grundsätzlich ist "Totalschaden" eine grandiose und vor allem schonungslos ehrliche Erzählung. Die Autorin seziert die Ehe ihrer beiden ins "Alter" gekommenen Protagonisten Agneta und Xavier mit feinsinnigem Humor und einem guten Gespür für die Zwischentöne der menschlichen Kommunikation. Hier ist nichts verkitscht, Hollywood und sein "Happily ever after" scheint weit entfernt, wenn Agneta sich zu einem jüngeren Kollegen hingezogen fühlt und Xavier seiner ersten, verstorbenen Frau hinterher trauert. 

Es bedarf einer großen Katastrophe, eines "Totalschadens", um die beiden Eheleute aufzurütteln und alles zu hinterfragen. Lieben sie einander noch, was sind sie sich wert und warum sind sie überhaupt noch miteinander verheiratet? Ergänzt wird das in Schieflage geratene Familienporträt von zwei gemeinsamen Töchtern und einem Kind aus Xaviers erster Ehe; alle mittlerweile erwachsen und mit ganz eigenen Problemen beladen. 

Wir erleben den "Totalschaden" aus der Perspektive von Agneta, die im Verlauf der Handlung eine beeindruckende Entwicklung vollführt. Aus der zunächst alles im Griff habenden und sich für die Familie aufopfernden Supermutter wird bedingt durch die Katastrophe eine in Selbstmitleid zerfließende Heulsuse, bevor sie schließlich wie ein Phönix aus der Asche gestärkt aus dem Drama hervorgeht und vielleicht zum ersten Mal seit langer Zeit wieder aktive Entscheidungen ihre Ehe betreffend fällen kann. 


Ein interessanter Schreibstil, stark ausgearbeitete Figuren und ein feinsinniges Gespür für Witz und Ironie haben diesen Familienroman für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht, auch wenn ich mich auf den ersten 100 Seiten etwas durchbeißen musste.

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Cover des Buches Totalschaden (ISBN: 9783312011636)
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Rezension zu "Totalschaden" von Helena Zweigbergk, von

Authentisch!
Robsivor 4 Jahren

Fakten zum Buch

Autorin: Helena von Zweigbergk

Seitenanzahl: 320

Verlag: Nagel & Kimche

Klappentext


Mit leichter Hand, scharfem Blick und feiner Ironie erzählt Helena von Zweigbergk von den heiteren, aber auch gefährlichen Doppelbödigkeiten einer Ehe. Seit langem sind Agneta und Xavier verheiratet, die Kinder sind ausgezogen und haben eine zuweilen bedrückende Leere hinterlassen. Streitereien und Beziehungskämpfe haben die beiden längst alle ausgetragen, die Vergangenheit lassen sie Vergangenheit sein. Führen sie nicht eigentlich ein ziemlich gutes Leben, voller Bequemlichkeit und gegenseitiger Toleranz? Doch so unspektakulär die kleinen ehelichen Scharmützel anmuten, unter der Oberfläche brodelt es.

Meine Meinung

Mein zweites Buch über eine schwierige Ehe und auch hier denke ich, dass Kommunikation der Schlüssel ist.

Das Buch wird aus Agnetas Sicht erzählt, der Ehefrau von Xavier. Sie sieht sich selbst als sorgende und liebende Mutter und Ehefrau, die die Familie zusammenhält und sozusagen als „Servicezentrale“ fungiert. Sie ist mit Xavier verheiratet und hat zwei Kinder sowie ein Stiefkind und ist scheinbar glücklich. Schnell merkt der Leser jedoch, dass es unter der Oberfläche ganz anders aussieht.

Während Xavier und Agneta mit den gemeinsamen Kindern ihr Leben nach einem einschneidenden Erlebnis Stück für Stück wieder zusammensetzen, kommen nach und nach Wahrheiten ans Licht, die Agneta zutiefst erschüttern. Dabei ist das Geschehen absolut authentisch dargestellt. Agnetas Empfinden nach dem einschneidenden Erlebnis, ihre Gedanken und Gefühle wirkten absolut realistisch und nachvollziehbar auf mich, obwohl ich selbst so etwas noch nicht erlebt habe. Aber eben genauso stelle ich mir vor, müsste man sich fühlen. Abgehängt, außen vor, weggetreten, unbeteiligt.

Während der Leser schon früh erkennt, dass Agneta nur noch die Rolle der Mutter und Ehefrau spielt, erkennt dies auch Agneta nach und nach. Im Leben nimmt man verschiedene Rollen ein: Tochter, Freundin, Partnerin, Elternteil, Arbeitskollegin, Großmutter, Sportlerin, etc. Doch wer ist man, wenn man nur noch die Rolle der Mutter und Ehefrau spielt?

Kommen wir zum Thema „Kommunikation“ zurück: Dass diese essentiell ist – egal, in welcher Beziehung – merkt man vor allem zum Ende des Buches hin. Vieles wäre den Protagonist*innen erspart geblieben, hätten sie früher schon miteinander kommuniziert und sich ausgesprochen.

Letztendlich zeigt uns Helena von Zweigbergk auf, was passiert, wenn man anderen nur noch genügen möchte und seinen Partner behandelt wie ein rohes Ei. Es ist ein Roman, der nachdenklich macht und uns unsere eigenen Beziehungen hinterfragen lässt.

Fazit

Authentischer Roman über eine schwierige Ehe.

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Danke, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte!


Kommentare: 2
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Gespräche aus der Community

Aus Versehen setzt Agneta das Haus in Brand, in dem sie mit ihrem Mann Xavier lebt. Als das Paar plötzlich vor den Trümmern seines langen gemeinsamen Lebens steht, muss es sich mit seinen verdrängten Problemen auseinandersetzen. Wird es ihnen gelingen, sich ein neues Leben aufzubauen? Werden sie Schuld, Groll und Ängste überwinden?

217 BeiträgeVerlosung beendet
Robsis avatar
Letzter Beitrag von  Robsivor 4 Jahren

So, hier ist meine Rezi, die ich in den nächsten Tagen auch auf Amazon posten werde: https://www.lovelybooks.de/autor/Helena-Zweigbergk,-von/Totalschaden-2321524351-w/rezension/2568531246/

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