Rezension zu "Der Supergaul" von Helene Bockhorst
Pferde sind wirklich wunderschöne Tiere, sind aber auch oft respekteinflößend. Ich habe länger gebraucht, mich mit diesen Tieren anzufreunden als meine Tochter anfing zu reiten. Ich habe aber auch schnell feststellen müssen, dass auch Pferde kommunizieren und dass man diese Kommunikation lernen und sich auf diese einlassen muss.
„Der Supergaul ist „Kein Pferderoman“, obwohl auffallend viele Pferde vorkommen. Denn es geht um viel mehr als Pferde: um Lügen und was sie mit uns machen, um Familiengeheimnisse und ihre Aufarbeitung, um Liebe – und nicht zuletzt gibt es auch einen Kriminalfall, den die Hauptfigur mit tierischer Unterstützung lösen muss …
Ein Buch nicht nur für Pferdemädchen, sondern für alle, die Spaß an absurden und lustigen Geschichten mit einer Prise Tiefgang haben.“ (Quelle)
Der Roman sei KEIN Pferderoman, so wird diese Geschichte auf der Verlagsseite beschrieben. Nun, es kommen sehr viele Pferde vor, die Geschichte/der Krimi dreht sich um einen Skandal, in dem ein Pferd die Hauptrolle spielt und die Protagonistin spricht die meiste Zeit ihres Tages mit einem Pferd. Wer also keine Pferde mag, der mag hier doch irgendwann genervt sein. Wer sich fragt, ob Pferde dominieren, dem sei gesagt: Ja, das tun sie.
Ich habe bei diesem Buch eine sehr kurzweilige Geschichte erwartet, mit vielen Pointen, die mich beim Lesen immer wieder schmunzeln lassen, da die Autorin ja auch als Comedienne bekannt ist. Ich habe auf etwas Tiefgang gehofft und war vor allem auf das Ende gespannt, denn am meisten hat mich tatsächlich interessiert, wie Berenice aus dem Schlamassel und ihren Schummeleien wieder herausfindet.
Das Buch hat mit seinen 288 Seiten genau den richtigen Umfang, um eine runde Sache zu sein. So habe ich tatsächlich eine kurzweilige Geschichte bekommen, die ich gerne gelesen habe und die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Die Namen der Pferde zum Beispiel gleich zu Beginn waren der Kanller und das Traurige daran ist, dass es diese bestimmt zum Teil irgendwo gibt. Einen lauten Lacher habe ich ausgestoßen, als der Tierarzt das Pony mit zu sich nach Hause genommen hat und dort allerhand lustiges Zeug mit diesem gemacht hat. Sehr eingängige Szene!
Probleme hatte ich ein wenig mit dem Tiefgang. Den habe ich hier nur bedingt gefunden und tatsächlich eher zwischen den Zeilen.
- Jeder Tierbesitzer muss sich um sein Tier kümmern, muss mit seinem Tier „reden“ und ihm „zuhören“ und das kann man auch nonverbal. Um ein Tier muss man sich immer kümmern, auch, wenn das Tier alt oder krank wird.
- Jeder Mensch wird bestimmt durch seine Vergangenheit und möchte Freunde in seinem Leben haben bzw. Menschen, die einen um seiner selbst willen schätzen. Das ist nicht immer einfach und jeder Mensch muss seinen eigenen Lebensweg finden und vor allem sich selbst.
Das Ende kam für mich zu schnell. Hier hätte ich mir noch ein paar Umleitungen/Ausführungen gewünscht.
Aber man kann nicht alles haben. Insgesamt eine lesenswerte, kurzweilige Lektüre, die für mich das gehalten hat, was Titel und Buchrücken versprechen. Besonders für regnerische Tage oder besonders heiße Tage geeignet, an denen man gerne auf der Couch bleibt und sich ein wenig amüsieren möchte.
4 Sterne!
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Weitere Rezensionen bei Marisbooks (Buchempfehlung) und bei Renas Wortwelt (3/5).