Kurzmeinung
Ein Buch, dessen Lektüre einen definitiv mitnimmt. Achtung, absolut kein Wohlfühlbuch! 4 bis 4 1/2 Sterne.
Inhalt
Der 15-jährige Gordie hat vor fünf Jahren eine schlimme Tragödie erlebt. Jeder weiß davon und alle behandeln ihn darum wie einen Aussätzigen. Und er hat immer noch Alpträume. Gordies einziger Freund ist sein 1 1/2 Jahre älterer Halbbrüder Kevin, bei dessem Vater er nun ebenfalls lebt.
Dann tritt auf einmal neue Schülerin Sarah in sein Leben, die es schafft, Gordie ein wenig aus seiner Hülle zu locken und sich mit ihm anzufreunden. So langsam scheint er aufzublühen und all das hinter sich lassen zu können, doch dann taucht auf einmal sein biologischer Vater wieder auf der Bildfläche auf und möchte wieder Kontakt zu Gordie haben.
Meine ausführlichere Meinung
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Gordie, der ein absolut liebenswürdiger Charakter ist. Er ist jedoch auch sehr gebrochen und unsicher, vertraut nur schwer jemanden und hat sämtliche Schutzinstinkte in mir geweckt. Dennoch ist er gleichzeitig jedoch auch unglaublich stark. Für mich ein vielschichtiger Charakter, der dem Buch unheimlich viel Tiefe verleiht.
Besonders gut gefiel mir jedoch auch, wie die Themen Freundschaft und Geschwisterzusammenhalt in dem Buch dargestellt werden und wie wichtig diese sind. Kevin ist bei weitem nicht perfekt, aber er würde alles tun, um Gordie zu beschützen. Er kümmert sich um ihn und nimmt für mich fast ein wenig die Mutterrolle ein. Dennoch gibt es auch Momente, in denen sie aneinander geraten.
Das dramatische Ereignis, das Gordie zu verarbeiten hat, ist wirklich happig. So viel sei verraten. Darum hat es mein Herz umso mehr zerrissen, dass es eigentlich kaum Erwachsene gibt, die sich wirklich um Gordie kümmern. Positiv hervorzuheben ist hier vor allen Dingen ein Lehrer, der sich sehr um Gordie sorgt.
Nichtsdestotrotz gibt es auch schöne Momente, in denen Gordie lernt, das Leben zu lieben und er beginnt aufzublühen. Das war für mich wunderschön mitzuerfolgen und ich habe mich riesig gefreut. Umso brutaler, als dann alte Wunden wieder aufgerissen werden.
Manchmal wirkte der Schreibstil für mich ein klein wenig hölzern; dies war jedoch meist bei Beschreibungen der Fall und nicht bei Dialogen. Deswegen hat es mich kaum gestört.
Fazit
Ein Buch, was mich ziemlich aufgewühlt hat, aber doch gegen Ende Hoffnung gegeben hat. Gordie ist ein ganz liebenswürdiger Charakter, der unheimlich viel durchgemacht hat in seinem jungen Leben und der die große Stärke dieses Buches ist.