Tip ist ein wilder Junge aus der Unterschicht, der seinen üblen Ruf mit bösen Streichen und schlechtem Betragen immer wieder bestätigt, doch eines Tages wird alles anders. Als er mit seinem Kumpel Lutz die Sonntagsschule besucht, um so viel wie möglich den Unterricht zu stören und die Lehrerin zur Verzweiflung zu treiben, wird er unverhofft von der Geschichte beeindruckt, die Fräulein Perry erzählt. Eine wahre Geschichte, die in Tip die Hoffnung weckt sein Schicksals als armer Strauchdieb zu ändern, dabei wird die Bibel zu seiner Leuchte, die ihm den Weg zeigen und alle Widrigkeiten beseitigen soll, denn Widrigkeiten gibt es. Seine ehemals besten Freunde wollen ihren wilden Anführer zurück, Erwachsene und die besser gestellten Schüler trauen seinem Sinneswandel nicht, seine Familie ist immer noch arm, verzweifelt und in einer ausweglosen Situation – und für seine Träume muss er hart kämpfen.
Das niedliche kleine Büchlein aus den 1960ern erzählt eine warmherzige Geschichte von einem Jungen dessen Weg vorgezeichnet zu sein scheint und der aus eigener Kraft und Vertrauen in Gott sein Leben ändert. Mir gefällt hier besonders, dass die Tatkraft Tips im Zentrum steht und nicht mit dem Satz „Gott wird’s schon richten“ die Hände in den Schoß gelegt werden. Die Bibel und der Glauben spielen eine große Rolle, aber sie werden als Unterstützung der eigenen Kraft und des eigenen Willens eingesetzt.
Die Geschichte ist wunderschön geschrieben. Es mag ein paar Zufälle und Fügungen zu viel geben und auch die Wiederholung von der Bibel als Leuchte ging mir irgendwann auf den Keks, aber die Geschichte ist toll! Mag der Sinneswandel von Tip auf den ersten Seiten sehr plötzlich sein, die Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hat, sind realistisch gezeichnet und so ist die Geschichte glaubwürdig.