Rezension zu Der Novembermörder von Helene Tursten
Rezension zu "Der Novembermörder" von Helene Tursten
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Es gibt auf dem Literaturmarkt eine wahre Flut von skandinavischen Kriminalromanen. Die wenigsten davon kenne ich und Helene Turstens Der Novembermörder zählt wahrscheinlich eher zur Kategorie Gut, aber ruhmlos. Dabei ist die Geschichte um den Mord an dem reichsten Mann Göteborgs sehr spannend und wirklich gut erzählt. Die Figuren sind äußerst menschlich dargestellt; die Ermittler sind weder kalte, hartherzige Polizisten ohne Privatleben, noch wird zu sehr in ihrem Inneren herumgestochert und jedes noch so winzige Detail in die Story miteingebettet. Hauptcharakter ist die Inspektorin Irene Huss; ihr widmet die Autorin den größten Anteil des knapp 550 Seiten umfassenden Romans. Ihre Stärken werden dabei genauso glaubwürdig geschildert wie ihre Schwächen. Die Nebenfiguren - ihr Ehemann und ihre zwei Töchter, zahlreiche Ermittler der Göteborger Polizei, die Familie und Bekannten des Ermordeten, eine Handvoll Verdächtige - sind, wenn auch nicht besonders ausführlich gezeichnet, niemals blass. Eines fügt sich ins andere - und am Ende steht eine Auflösung, die nicht unbedingt überrascht, dennoch aber die Geschehnisse erst verständlich macht - wie es bei einem guten Krimi sein sollte. Der Novembermörder ist für Leser, die Geduld für eine etwas längere Geschichte haben und sich auch ohne viel Blut und Gewalt (ganz ohne geht es aber natürlich auch nicht) bestens unterhalten lassen können.