Es hätte der schönste Tag im Leben der 16jährigen Sophie sein sollen. Sie legt ihr Keuschheitsgelübde vor der Gemeinde ab und gleichzeitig wird ihre Verlobung mit dem reichen Erben Josh Hamilton bekannt gegeben. Kurz darauf liegt sie brutal erschlagen im Garten. Detective Kay Hunter und ihre Kollegen beginnen mit ihren Ermittlungen. Die sind frustrierend und kompliziert. Die Mutter der Toten ist eine Lady aus altem Adelsgeschlecht. Der Verlobte ist Sohn eines reichen Amerikaners. Beide Familien haben Beziehungen in die höchsten Kreise und empfinden die Befragungen als persönliche Beleidigungen. Das bedeutet Ärger für Kay, die bereits auf der Abschussliste ihres Vorgesetzten steht. Jede Unkorrektheit wird sofort ihr zugeschrieben und sie muss sich deshalb zusätzlich mit der drängenden Frage beschäftigen, wer ihr schaden will. Wem kann sie noch trauen ? Kay und ihre Kollegen bleiben bei der Mordermittlung dennoch hartnäckig. Beim Blick hinter die ehrbare Fassade entdecken sie einen Sumpf an Schäbigkeit. Am Ende war die Person des Täters nachvollziehbar, aber nicht unbedingt vorhersehbar.
Mir gefallen die Krimis der Autorin sehr. Ich finde sie fesselnd und man kann sehr gut mit rätseln. Die privaten Probleme von Kay ergeben einen zusätzlichen Spannungsbogen, dominieren aber nicht die Handlung. Sie bilden den roten Faden, der die einzelnen Fälle miteinander verbindet. Bei der Ermittlungsarbeit habe ich Kay bewundert, wie sie nach außen Haltung bewahrt trotz Beleidigungen und Anfeindungen. Die betroffenen Familien waren mir von Anfang an unsympathisch mit ihrer Arroganz und vornehmen Getue. Wie beim Häuten einer Zwiebel fallen nach und nach die Schleier der vermeintlichen Ehrbarkeit und zurück bleibt eine korrupte und verkommene Gesellschaft. Und mir bleibt die Erkenntnis , dass man nicht auf den äußeren Schein vertrauen sollte.