Cover des Buches Damenopfer (ISBN: 9783954004515)
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Rezension zu Damenopfer von Helmut Barz

Rezension zu "Damenopfer" von Helmut Barz

von dorli vor 10 Jahren

Rezension

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dorlivor 10 Jahren
Frankfurt am Main, April 2008. Feierliche Eröffnung der neuen Sonderermittlungseinheit. Alles, was in der Frankfurter Landespolitik Rang und Namen hat, ist im Garten der Karl-Kreutzer-Villa versammelt und lauscht den Eröffnungsreden. Diesen Moment wählt Justizminister Jan-Ole Vogel und schießt sich vor aller Augen eine Kugel in den Kopf. Nicht nur Kriminaldirektorin Katharina Klein steht vor einem Rätsel – Innenminister Hanfried de la Buquet beauftragt Katharina und Amendt, die Hintergründe zu dem Selbstmord aufzudecken…

Helmut Barz hat mir in „Damenopfer“ alles geboten, was zu einem fesselnden Krimi dazugehört. Eine flüssig und spannend erzählte Geschichte, die gut durchdacht und ausgefeilt ist und die mir durch zahllose offene Fragen und unerwartete Wendungen viel Platz zum Miträtseln und Mitgrübeln gegeben hat. Außerdem schwingt in diesem Buch durchweg ein großartiger Humor mit – Ironie, Wortwitz, lebhafte Dialoge und Situationskomik haben mich immer wieder schmunzeln lassen.

Der Clou sind ganz eindeutig die herrlichen und zum Teil recht skurrilen Figuren – alle werden hervorragend charakterisiert, so dass ich das Gefühl hatte, jeden Einzelnen gut kennengelernt zu haben.
Kriminaldirektorin Katharina Klein, schlagfertig und selbstbewusst wie eh und je, leitet die Sonderermittlungseinheit gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Amendt, der dem Institut für okkulte Pathologie und kryptoforensische Medizin vorsteht.
Das Team, das sich um Katharina und Amendt gruppiert, gleicht einem „Irrenhaus“ (O-Ton Katharina). Mit von der Partie sind die „Hörnchen“ Alfons und Bertram Horn als Experten für Spurenkunde - die eineiigen Zwillinge teilen sogar die Sätze, die sie sprechen, unter sich auf. Charlotte „Brainiac“ Perl - die Fachärztin für Radiologie und Labormedizin mit 3 Doktortiteln kann keine Leichen sehen. Und viele weitere, auf ihrem jeweiligen Fachgebiet unschlagbare Mitstreiter, die mit ihren Eigenarten die Szenerie beleben und kräftig zur Unterhaltung beitragen.
Kleine Geheimnisse und Unvollkommenheiten machen die Akteure dabei sympathisch und glaubwürdig, auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und privaten Probleme der Ermittler fügen sich ohne aufgesetzt zu wirken in den Ablauf der Handlung ein.

Die Ermittlungen selbst gestalten sich als schwierig, vieles erscheint rätselhaft und wenig durchschaubar. Beweismittel verschwinden spurlos. Vielversprechende Fährten verlaufen ins Leere. Vertrauliche Informationen über Katharina, Amendt und Vogel gelangen auf unerklärliche Weise an die Presse. Immer wieder stolpert Katharina über Schachfiguren - eine versteckte Botschaft? Besonders verzwickt wird der Fall, als viele Jahre zurückliegende Todesfälle in einem Pharmaunternehmen plötzlich eine Rolle spielen.

Das Lesen und Mitermitteln hat mir großen Spaß gemacht - „Damenopfer“ ist ein spannender, sehr unterhaltsamer Krimi mit einem äußerst sympathischen Ermittlerteam.
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