Helmut Böttiger

 4,3 Sterne bei 20 Bewertungen
Autor*in von Wir sagen uns Dunkles, Die Gruppe 47 und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Helmut Böttiger, geboren 1956, ist einer der renommiertesten Literaturkritiker des Landes. Nach Studium und Promotion war er als Literaturredakteur u.a. bei der Frankfurter Rundschau tätig. Seit 2002 lebt er als freier Autor und Kritiker in Berlin und veröffentlichte u.a. »Nach den Utopien. Eine Geschichte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur« (2004) und »Celan am Meer« (2006). Er war Kurator der Ausstellung »Doppelleben. Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland« (2009) und Verfasser des Begleitbuchs. 1996 erhielt er den Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik, 2012 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Für sein zuletzt veröffentlichtes Buch »Die Gruppe 47« wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2013 ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Berichterstatter des Tages (ISBN: 9783458243960)

Berichterstatter des Tages

Erscheint am 26.04.2024 als Taschenbuch bei Insel Verlag.
Cover des Buches Nun wird es hell und du gehst raus (ISBN: 9783835355842)

Nun wird es hell und du gehst raus

Neu erschienen am 28.02.2024 als Gebundenes Buch bei Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch.
Cover des Buches Die Gegenwart durchlöchern (ISBN: 9783835355828)

Die Gegenwart durchlöchern

Neu erschienen am 28.02.2024 als Gebundenes Buch bei Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch.

Alle Bücher von Helmut Böttiger

Cover des Buches Wir sagen uns Dunkles (ISBN: 9783570554166)

Wir sagen uns Dunkles

 (11)
Erschienen am 25.11.2019
Cover des Buches Die Gruppe 47 (ISBN: 9783570552193)

Die Gruppe 47

 (3)
Erschienen am 26.01.2015
Cover des Buches Czernowitz (ISBN: 9783949203718)

Czernowitz

 (1)
Erschienen am 28.06.2023
Cover des Buches Nach den Utopien (ISBN: 9783552053014)

Nach den Utopien

 (1)
Erschienen am 15.03.2004
Cover des Buches Günter Netzer - Manager und Rebell (ISBN: 9783898616812)

Günter Netzer - Manager und Rebell

 (1)
Erschienen am 18.12.2006
Cover des Buches Berichterstatter des Tages (ISBN: 9783458243960)

Berichterstatter des Tages

 (0)
Erscheint am 26.04.2024
Cover des Buches Die Gegenwart durchlöchern (ISBN: 9783835355828)

Die Gegenwart durchlöchern

 (0)
Erschienen am 28.02.2024

Neue Rezensionen zu Helmut Böttiger

Cover des Buches Czernowitz (ISBN: 9783949203718)
JoBerlins avatar

Rezension zu "Czernowitz" von Helmut Böttiger

Sehnsuchtsort
JoBerlinvor 6 Monaten

Der Stadtname Czernowitz übt seit Jahren eine geradezu magische Anziehungskraft auf mich aus. So viel hatte ich schon gehört, so viel gelesen – ein Ort der Literatur, der Philosophie, der Kunst. Die Schriftsteller Joseph Roth und Gregor von Rezzori, die Lyriker Paul Celan und Rose Ausländer und auch Ninon Ausländer, die spätere Ehefrau Hermann Hesses stammen von dort. 

Doch die wechselvolle Geschichte, die wechselhafte Zugehörigkeit zu verschiedenen Ländern (Österreich, Rumänien, Sowjetunion, Ukraine), die Zerstörung dieser Stadt, die mit ihrer überwiegend jüdischen Bevölkerung durch Pogrome und Weltkrieg besonders gelitten hat, lässt sie bei weitem nicht mehr so geistvoll strahlen wie zu ihrer Blüte unter der Habsburger Regierung. 

Fasziniert von diesem Ort war schon in den 1970er Jahren auch der junge Student und spätere Autor und Literaturkritiker Helmut Böttiger; in diesem Buch berichtet er über seine drei Reisen in den Jahren 1993, 2005, 2022. So interessant, so gut beschrieben sind diese drei neuen Abschnitte der Geschichte der Stadt, ich werde von Helmut Böttiger geradezu in diese Entwicklung hineingezogen. Allerdings wird mir durch die Lektüre auch schnell klar, dass ich mich doch noch mehr mit der politischen Geschichte der Region um Czernowitz befassen muss.

1993: Tristesse, Sowjetgrau, Desinteresse - städtische Infrastruktur gibt es nicht, geschweige denn ein reiches, literarisches Leben. Kaum jemand interessiert sich für Geschichte, für Literatur oder Lyrik. Alte, sowjetische Seilschaften hingegen sind noch intakt und beeinflussen weiterhin das Leben. Das zu sehen und zu erleben muss bitter und natürlich enttäuschend gewesen sein. Ist das alte Czernowitz mit freiem Geist und reichem kulturellem Leben ein für alle Mal versunken? Ist Czernowitz nur noch imaginärer Ort?

Darüber sollen die weiteren, späteren Reisen informieren, nur so viel möchte ich sagen: Czernowitz scheint heute – trotz Krieg und Bedrängnis - zu neuem Leben erwacht. Es gibt mittlerweile ein Celan-Literaturzentrum und ein Lyrik-Festival „Meridian“. Herbert Böttiger berichtet über diese Entwicklung in einzigartiger, persönlicher Weise. Die Lektüre ist unbedingt empfehlenswert.

Cover des Buches Wir sagen uns Dunkles (ISBN: 9783421046314)
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Rezension zu "Wir sagen uns Dunkles" von Helmut Böttiger

Liebe ist nicht immer einfach ...
HEIDIZvor 6 Jahren

Nachkriegsliteratur - dieser Begriff muss unbedingt mit den beiden Menschen und Schriftstellern Ingeborg Bachmann und Paul Celan einhergehen.

 

Daten zum Buch:
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·  Gebundene Ausgabe: 272 Seiten

·  Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt; Auflage: 2 (28. August 2017)

·  Sprache: Deutsch

·  ISBN-10: 342104631X

·  ISBN-13: 978-3421046314

·  Größe und/oder Gewicht: 14,2 x 2,8 x 22,2 cm

 

PREIS: 22,00 Euro

Für mich ist das mir vorliegende Buch etwas ganz besonderes. Es gibt da ein Lied von U2 "With or without you" - es beschreibt, wie ich mir die Beziehung dieser beiden so besonderen Menschen vorstelle.

Beide Gestalten für sich sind schon interessant, sie aber im Verhältnis bzw. im Zusammenspiel zu betrachten, war für mich noch anregender und informativer. Den Titel finde es erstklassig gewählt und den Inhalt kann ich mit folgenden Worten beschreiben: kompetent, informativ, verständlich, erhellend, legendär und dramatisch spannend.

Als sich die beiden kennen lernten, waren sie noch nicht bekannt. Es war Frühjahr 1948. Es waren Zeiten, von Hochs und Tief gekennzeichnet, immer wieder näherten sie sich und entfernten sich wieder. Bis hinein in die 60er, als ihre Namen schon bekannt waren.

Das Buch kann als Studie philosophischer Natur bezeichnet werden, der Autor geht sehr tiefgründig vor, studiert die beiden Charaktere für sich und im Zusammenhang.

Mit zahlreichen Fotos versehen ist dieses Buch eine zu 100 Prozent gelungene Publikation, die ich sehr empfehlen kann.

Leseprobe:
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Wenn man will, kann man hier sogar einen selbtironischen Kommentar zu einem anderen inoffiziell hinterlassenen Text der Autorin entdecken, zu den frühen Briefen an Felician nämlich, in denen sie später auf jeden Fall, wenn sie wollte, etwas "Sentimentales" im "schnellen Heranwachsen" sehen konnte. ...

Cover des Buches Wir sagen uns Dunkles (ISBN: 9783421046314)
Cornelia_Ruoffs avatar

Rezension zu "Wir sagen uns Dunkles" von Helmut Böttiger

Keine Liebe für den Alltag
Cornelia_Ruoffvor 6 Jahren

„WIR SAGEN UNS DUNKLES“ VON HELMUT BÖTTIGER 2. ZUM INHALT Helmut Böttiger zeigt uns eine Beziehung, die gepflastert mit Stolpersteinen war. Im Focus steht die Zeile „Wir sagen uns Dunkles“ aus „Corona“ Beide waren bedeutende Lyriker der Nachkriegszeit. Leo Antschel (ein rumänischer Name wird mit c geschrieben. Anagramm von Celan.) und Ingeborg Bachmann waren sehr unterschiedlich. Bachmann galt als eine nach außen gerichtete Person, die sich immer wieder neu erfindet und wahrscheinlich keiner der übernommenen Rollen entspricht. Allerdings könnte man ihr Liebesleben als chaotisch oder durcheinander bezeichnen. Ihre Gemeinsamkeit waren sechs Wochen Liebesreigen. Celans Gedichte zeigen dir seine Trauer und elegisch das Verzichten müssen. Lyrik wird zur Sprache und zum Spielzeug. Ihre Bezugsgröße ist Wien. Der Kommunismus erscheint als utopisches Ideal – eine Leitvorstellung. Celan sang Revolutionslieder mit. Seine Freunde betrachteten ihn als Mimose, als Narziß, unduldsam ja geradezu hochmütig. Die Nacht, in der Celans Eltern verhaftet wurden, verbrachte dieser bei einem Mädchen. Diese „Schuld, überlebt zu haben“ wird ihn sein ganzes Leben begleiten. Er selbst war 1 1/2 Jahre lang ein Zwangsarbeiter. Zuvor hatte er ein Studium Romanistik, Russisch und Anglistik angefangen. Sein Sprachtalent war außerordentlich. Englisch, russisch, rumänisch und französisch. Sein wohl berühmtestes Gedicht ist die Todesfuge. You Tube Schwarze Milch der Frühe, „Ich nehme die Frauen wie Zigaretten, die ich Ausrauche und wegwerfe.“ Auch dieses Zitat ist von Paul Celan Ich habe „Die Todesfuge“, „Corona“, „Die gestundete Zeit“, ein Filmbericht über Ingeborg Bachmann und Trailers „Die Geträumten“ zusammengestellt. Paul Celan liest selbst aus „Corona“. „Die gestundete Zeit“ wird von Katharina Thalbach gelesen. Ich habe mir den Film von Suhrkamp gekauft und war enttäuscht. Gedichte werden gelesen und wir hören die Gedanken der Sprecher dazu. Es hat mich überhaupt nicht angesprochen. Die Atmosphäre war mir zu clean. Gleichzeitig bekommt der Leser ein Porträt der Gruppe 47 und die gespannte Atmosphäre zwischen Celan, Bachmann und der Gruppe. Termine der Lesung 5/5 Punkten 3. SPRACHLICHE GESTALTUNG Helmut Böttiger nimmt kapitelweise Bachmann und Celan in den Focus. Aber daraus entstehen letztendliche nicht nur die Biographien zweier Menschen, sondern Böttiger zeigt uns ein verworrenes und komplexes Beziehungsgeflecht. Zwei Alphatiere, die zugleich Mimosen sind und denen Normalität und Mittelmäßigkeit ein Gräuel sind, finden keine beständige Brücke zueinander. Ihre Welt ist die Lyrik und nicht die Banalität des Alltags. 5/5 Punkten 4. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG „Wir sagen uns Dunkles“ von Helmut Böttiger hat 250 Seiten, einen festen Einband und ist am 28.08.2017 unter der ISBN 9783421046314 bei DVA im Genre Biografien erschienen und kostet 22 €. Auf dem Cover sind Fotografien von Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Das Buch ist auch im Scoobe Katalog enthalten. 5/5 Punkten 5. FAZIT Ich freue mich sehr, Ingeborg Bachmann und Paul Celan näher kennengelernt zu haben. Es hat mich bewegt, Ingeborg Bachmann und Paul Celan, und ihr Gedichte wie „Corona“ und „Gestundete Zeit“ vortragen zu lassen, durch das Wissen, dass die beiden nicht nur Absender sonder auch Adressaten sind. Helmut Böttiger ist es gelungen, den Leser die Emotionen fühlen zu lassen und ihm die Leidenschaft, ja die Abhängigkeit voreinander, aufzuzeigen. @Randomhouse und @dva Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares! Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

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