Rezension zu "Mord beim Donaufest" von Helmut Gotschy
Das multi-kulti Ulmer Donaufest hat Tradition und ist beliebt bei Alt und Jung. Als jedoch ein Standbetreiber tot aufgefunden wird und sich die Umstände als mysteriös und undurchsichtig erweisen, müssen Bitterle und sein Team all ihre Ermittlungskünste aufbieten.
Das Cover zeigt die bunten Ziegel des Ulmer Metzgerturms, und sobald man das Buch aufschlägt, ist man schon mitten drin im Donaufest. Helmut Gotschy schreibt sehr lebendig, flüssig und kurzweilig, seine Dialoge fesseln und seine Protagonisten sind sehr real und mit ihren Eigenheiten sehr liebenswert. Für mich ist es der erste Band und ich habe Bitterle, Kula und ganz besonders Lukas schnell ins Herz geschlossen.
Vorab hat mich die Widmung im Buch stutzig gemacht und sehr berührt, irgendeinen Zusammenhang mit dem Donaufest konnte ich aber nicht erahnen. Umso mehr haben mich die akribischen und hartnäckigen Ermittlungen, die auch Rückschläge erleiden mußten, beeindruckt. Als diese in eine ganz besondere, sehr dramatische Richtung liefen, habe ich sehr, sehr oft Gänsehaut bekommen. Helmut Gotschy verarbeitet in seinem erstklassigen Krimi auch ein Trauma, das weitgehend verschwiegen oder auch vergessen wurde, dafür hat er meine große Hochachtung.
Für mich war es ein eindrucksvoller, dramatischer und abwechslungsreicher Krimi mit Tiefgang, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.