Helmut Hannig

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Autor*in von was bleibt.

Lebenslauf

1939 in Mähren, Sudentenland, geboren. Nach der Vertreibung im 2. Weltkrieg in Nordbaden, Baden-Württemberg, aufgewachsen. Wohnhaft ebenda. Autor mehrerer Kunstbücher in Lyrik und Prosa mit eigenen Illustrationen. Zahlreiche Kunstausstellungen eigener Holzdrucke, Aquarelle, Zeichnungen und Ölgemälde im In- und Ausland.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Helmut Hannig

Cover des Buches was bleibt (ISBN: 9783948366087)

was bleibt

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Erschienen am 17.01.2024

Neue Rezensionen zu Helmut Hannig

Cover des Buches was bleibt (ISBN: 9783948366087)
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Rezension zu "was bleibt" von Helmut Hannig

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Geschichte wiederholt sich- aber muß das so sein?

Was weiß man heute über das Volk der Sudetendeutschen, über Zugehörigkeit, Geschichte und Kultur? Über die grausamen Nachwirkungen des 2. Weltkrieges und Hitler-Deutschlands, die zu Flucht und millionenfachen Vertreibungen Sudetendeutscher führten? Sicherlich gibt es genügend historische Romane, aber ein persönlich erlebtes, eingängiges und sprachmächtiges Zeugnis, in seiner Einfachheit erzählt und mit eigenen Kunstdrucken bereichert, ist in dieser Form neu auf dem Büchermarkt. 

Der Autor Helmut Hannig nimmt den Leser mit in die frühen Jahre seiner Kindheit in Frankstadt in Nordmähren . Mit zarten, einfachen, gepflegten und kultivierten Bildern und Worten erschafft er im Leser das Bild einer friedvollen ländlichen Idylle mit intakten sozialen Systemen in Familie und Nachbarschaft. Mensch und Tier im Einklang mit der Natur. Ein einfaches, bäuerliches Leben, reich an intensiven Erfahrungen zwischen den Menschen und mit ihren Tieren. 

Wo am 8. Mai 1945 aber woanders das Kriegsende ausgerufen wurde, begannen in Helmut Hannig’s Kindheitserinnerungen erst der jähe Verlust von Heimat und das Herausgerissenwerden aus allem Vertrauten. Die schreckliche folgende Vertreibung- zu groß war der Hass auf das Nazi-Deutschland, zu entfesselt das kultivierte Menschsein, erfasste millionenfach die sudetendeutsche Zivilbevölkerung der ehemaligen Tschechischen Republik. Durch die Augen des 7-, 8-jährigen Buben erhält der Leser eine kleine Ahnung von den damaligen Ereignissen und Zumutungen, die unter die Haut gehen. Spannend und eingängig zu lesen, denn nichts wünscht sich der Leser so sehr, als dass ‚es gut ausgeht’, so stark fühlt man mit dem Buben Helmut und seinen beiden Geschwistern mit. 

Helmut Hannig hat hier ein sehr wichtiges Buch geschrieben: Informativ, sehr persönlich und deshalb authentisch und glaubhaft. 

Die gute, überschaubare Gliederung, der leserfreundliche Druck und vor allem die Bereicherung durch originale Fotos und weitere Kunstwerke des Autors, die expressiv für seine Schilderungen stehen, machen das Buch zu einer hervorragenden Schullektüre. Jeder, der das Buch in die Hand nimmt und aufmerksam durchliest, wird betroffen sein. 

Aber der Autor entlässt uns nicht ohne Hoffnung und Zuversicht.

Was könnte die Aktualität dieses Buches überbieten? Erschienen im Verlag Blaue Stunde, Oberkirch, Erstausgabe 2024 ISBN:978-3-948366-08-7

 

Cover des Buches was bleibt (ISBN: 9783948366087)
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Rezension zu "was bleibt" von Helmut Hannig

Schreibhexe
Wer die Vergangenheit kennt, erkennt die Gegenwart.

Der Autor Helmut Hannig schreibt seine persönlichen Kindheitserinnerungen unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine und des ihm nur zu gut erinnerten damit verbundenen Leids. Als Kind im 2. Weltkrieg geboren, doch zunächst fern der Front auf dem elterlichen Gutshof aufgewachsen, holen ihn die Schrecken des Krieges erst in den letzten Kriegsjahren ein. Vollends überrollen sie ihn mit dem Ende des Krieges, das für ihn und seine Familie die Vertreibung aus der Heimat, hinein in die tiefste Armut bedeutet. Unmenschliches bricht über den Autor, seine beiden Brüder und die Mutter herein, bis sie endlich im ländlichen Baden-Württemberg eine ärmliche Bleibe finden. Trotz bitterster Not geben die Mutter und ihre drei kleinen Söhne nicht auf. Mutig und findig fassen sie Fuß in der Fremde und halten durch, bis endlich auch der in Kriegsgefangenschaft geratene Vater wieder bei ihnen ist. Gemeinsam packen die Eltern jede Gelegenheit zum Neustart an. Für den Knaben Helmut erschließt die Zufallsbekanntschaft mit einem Künstler die Chance auf etwas, das nur ihm gehört und ihm keiner nehmen kann: sein eigenes künstlerisches Talent, das ihn als Schatz durch das ganze Leben begleiten wird. Eine Autobiographie als Mahnung vor dem Krieg, verbunden mit der Warnung vor leichtfertigem Vergessen. Nur wer Vergangenes weiß und verstanden hat, erkennt und meistert die Gegenwart. 

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