Die junge Lucette, die erst seit kurzer Zeit mit ihrem Mann Fabien verheiratet ist, wird schwanger. Nach der Enttäuschung von ihrem Mann, als sie die rosarote Brille nach der Hochzeit abnimmmt, freut sie sich sehr darüber und sie weiß: Aus ihrem Kind wird mal jemand ganz großes werden. Und um alle Möglichkeiten, die das Leben bereitstellt, zu haben, möchte Lucette ihrem Kind einen außergewöhnlichen Namen geben und blättert in einem alten Namenslexikon und findet so ihren Namen: Plectrude.
Doch mit dem gefundenen Namen ändert sich einiges, denn Fabien gefällt der Name gar nicht, aber Lucette ist nicht dazu bereit, diesen Namen aufzugeben…
“Robert des noms propres” ist mein 2. Buch von Amélie Nothomb und auch diese Geschichte hat mir wieder sehr gut gefallen, auch wenn sie sehr anders ist als “Métaphysique des tubes“, wobei die Skurillität dennoch vorhanden ist.
Lucette, wie auch später Plectrude sind beides sehr extreme Charaktere. Man merkt an dem eher kindlichen/naiven Verhalten von Lucette, dass sie eher zu jung zum heiraten und Kinderkriegen war, was sich am Ende ebenso ähnlich auf Plectrude überträgt.
Bereits früh kommt Plectrude zu ihren Stiefeltern Clémence und Denis, die überaus fasziniert und begeistert von dem Mädchen sind, die z.B. aus dem Kindergarten geworfen wird, da sie den anderen Kindern Angst macht, mit ihrer bloßen Anwesenheit. Plectrude ist eine begnadete Ballettänzerin, wie es ihre Mutter immer vorhergesehen hat, aber in der Schule ist sie alles andere als gut. Plectrudes größte Angst ist es ihre kindheitliche Unschuld zu verlieren und größer zu werden, bis eines Tages ein Neuer in ihre Klasse kommt. Ein Junge, mit einer Narbe im Gesicht, von dem sie sofort sehr fasziniert ist…
Auf gerade mal 175 Seiten schreibt Amélie Nothomb einen spannenden, abstrusen und auch überzogenen Roman, das aber für mich auch einfach die Faszination an Nothomb darstellt. Besonders dieses geniale Ende wird mir noch lange in Erinnerung bleiben…
Ich habe das Buch auf Französisch gelesen und ich fand es teilweise etwas schwierig dem geschriebenen zu folgen, dagegen fand ich “Métaphysique des tubes” einfacher zu verstehen.
Amélie Nothomb hat bei mir auch hier wieder ins Schwarze getroffen und ich freue mich schon sehr auf weitere Romane von ihr.