Rezension zu "Web 2.0" von Bernhard Schmidt-Hertha
Erweiterte Qualifikationsanforderungen durch das Web 2.0
Im Buch wenden sich die Herausgeber mit den Autoren der Beiträge gemeinsam dem dynamischen Phänomen des Web 2.0 aus der Sicht beruflicher Qualifikationen zu. Auch wenn sie die Auswirkungen des Web 2-0 auf den Bereich der Beitriebe und im Blick auf Qualifikationsanforderungen für Fachkräfte erst allmählich am Horizont abzeichnen, ist dies ein aktuell notwendiges Unterfangen und dient in bester Weise der Orientierung in der modernen Arbeitswelt, innerhalb derer der Umgang gerade mit den sozial ausgerichteten Internetpräsenzen mehr und mehr ein integrativer Teil der Arbeit wird und weiter werden wird.
Im Bereich der Medien, des Buchhandels, der Musikindustrie ist dies bereits seit einiger Zeit gesetzt, aber auch in vielfachen anderen Bereichen der Wirtschaft gewinnt das Feld des Web 2.0 bereits deutlich an Gewicht. Allein die wachsende Bedeutung mobiler Endgeräte (allen voran Smartphones und Pad´s), sowie die Sicherung von Daten und Nutzung von Software durch das Cloud Prinzip (beides im buch aufgenommen und gewichtet) zeigen, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt sich in das Web 2.0 hin ausweitet. Darüber hinaus aber stellen die Autoren ebenfalls eine zunehmende Bedeutung der sozialen Vernetzung im Net auch auf betrieblicher Ebene fest mit einhergehenden Verlagerungen von Kooperation und Kollaboration.
Auch in die Zukunft geschaut lässt sich prognostizieren, dass die Erschließung neuer Geschäftsfelder, die zunehmende Transparenz unternehmerischer Abläufe, die Vereinfachung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen, die Akquise neuer Kunden und vieles mehr dazuführen werden, dass das Web 2.0 eine immer größere Bedeutung auch für den Arbeitsalltag gewinnen wird. Dies alles bedeute, dass in zunehmendem Maße die Qualifikationsanforderungen für diesen Bereich steigen werden. Wie und in welcher Form, welche eigenen Schritte zur Qualifikation im Raume stehen, in welcher Weise Standards entwickelt werden können, all dies wird im Buch aus heutiger Sicht näher beleuchtet und dargelegt.
Die sich aktuell entwickelnden, notwendigen „web2skills“ bilden somit die Zielrichtung und das Anliegen des Buches im Rahmen der Darlegung feststellbarer Trends, möglicher und bereits vorhandener Arbeitsfelder, aktuelle und zukünftige Qualifikationsanforderungen, Schwerpunkte für das Web 2.0 in der Arbeitswelt und der im Gesamten daraus resultierenden Bildungsanforderungen.
Das Buch bildet kein „Handbuch“ für den Endbenutzer zum Selbststudium und damit zur Aneignung von Kompetenzen, verweist aber fundiert und schlüssig auf den aktuellen Befund zur „Durchmischung“ zwischen Weg 2.0 und Arbeitswelt, führt diese „Durchmischung“ prognostisch weiter und zieht daraus die notwendigen Schlüsse im Blick auf zu entwickelnde Standards und Strukturen der Weiterbildung und Qualifikation.
Die Autoren legen wissenschaftlich fundiert einen wichtigen Baustein zur Strukturierung künftiger Qualifikations- und Bildungsanforderungen vor, anhand derer das noch unstrukturierte und oftmals noch eher zufällige Einbinden von Web 2.0 Kompetenzen in die Arbeitsabläufe zukünftig in Form gebracht werden kann.