Helmut Schmidt

 4,2 Sterne bei 349 Bewertungen
Autor von Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt, Außer Dienst und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Helmut Schmidt wird 1918 als Helmut Heinrich Waldemar Schmidt in Hamburg-Barmbek geboren. Nach Abitur und Wehrdienst kämpft er im Zweiten Weltkrieg als Soldat. Seine Frau Hannelore (Loki), eine ehemalige Mitschülerin, heiratet er noch während des Krieges im Jahre 1942. Zu Ende des Kriegs gerät er in britische Gefangenschaft, wird jedoch nach wenigen Monaten wieder entlassen. Von 1946 bis 1949 studiert Schmidt Volkswirtschaft und Staatswissenschaft in Hamburg und schließt sein Studium als Diplomvolkswirt mit einer Arbeit über Währungsreformen ab. Einer seiner Professoren ist der spätere Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller. 1946 in die SPD eingetreten, wird Schmidt 1953 Mitglied des Bundestages und 1957 Mitglied des Fraktionsvorstandes der SPD. Sein Redetalent bringt ihm bei politischen Gegner den Spitznamen „Schmidt Schnauze“ ein. Ein Jahr später wird er Mitglied des SPD-Bundesvorstands. Im Jahre 1961 übernimmt Schmidt das Amt des Hamburger Innensenators und legt hierfür sein Bundestagsmandat nieder. Bei der Sturmflut des Jahres 1962 überzeugt er durch sein umsichtiges und energisches Handeln als Krisenmanager. Von Willy Brandt in seine Regierungsmannschaft für die Bundestagswahl 1965 aufgenommen, wird Schmidt erneut Mitglied des Bundestages und 1969 Verteidigungsminister in Brandts sozial-liberaler Regierung. Von Juli bis November 1972 übernimmt er kurzzeitig das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Finanzen, im Dezember dann das Amt des Finanzministers im zweiten Regierungskabinett von Willy Brandt. Nach dem Rücktritt Brandts wird er im Mai 1974 zum Bundeskanzler gewählt. Seine Kanzlerschaft steht von Beginn an unter dem Schatten einer Rezession. Schmidt strebt eine stabile wirtschaftliche Entwicklung und Vollbeschäftigung an. Sehr viel Wert legt er auf die Zusammenarbeit mit den europäischen Ländern, insbesondere zum französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing pflegt er engen Kontakt. 1975 wird in Helsinki die Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) unterzeichnet. Dabei trifft Schmidt erstmals mit DDR-Staatschef Erich Honecker zusammen. Als einer der ersten westlichen Politiker trifft er den chinesischen Staatschef Mao Tse-tung. Im selben Jahr wird Schmidt von der britischen „Financial Times“ zum „Mann des Jahres“ gekürt. 1976 wird Schmidt als Bundeskanzler bestätigt und führt wiederum eine sozial-liberale Koalition an. Im Verlauf des folgenden Jahres erreicht der RAF-Terror mit der zeitgleichen Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und der Lufthansa-Maschine „Landshut“ seinen Höhepunkt. Schmidt reagiert mit Unnachgiebigkeit und lässt das entführte Flugzeug durch die neugegründete GSG9 in Mogadischu erstürmen. Schleyer wird daraufhin von seinen Entführern ermordet, die in Stuttgart-Stammheim inhaftierten führenden Mitglieder der RAF begehen Selbstmord. Mit den Präsidenten der USA und Frankreichs und dem britischen Premierminister erreicht Schmidt im Jahre 1979 die umstrittene Entscheidung zugunsten des NATO-Doppelbeschlusses. Ein Jahr später wird Helmut Schmidt vom Jüdischen Weltkongress für seine Verdienste um Frieden und Menschenrechte mit der Goldman-Medaille ausgezeichnet. Nach einem erneuten Wahlsieg der sozial-liberalen Koalition wird Schmidt im November 1980 erneut zum Bundeskanzler gewählt. Knapp zwei Jahre später zerbricht die Koalition, mit einem konstruktiven Misstrauensvotum wird Helmut Schmidt abgewählt. Sein Nachfolger wird Helmut Kohl. 1983 wird Helmut Schmidt Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“, von 1985 übernimmt er für vier Jahre den Posten des Geschäftsführers. 1986 scheidet er als Mitglied aus dem Bundestag aus. Er nimmt jedoch weiter Anteil am politischen Geschehen und wirkt beispielsweise zusammen mit Giscard d'Estaing auf die Gründung einer Europäischen Zentralbank hin. Im Jahre 2003 wird Schmidt die Ehrendoktorwürde der nach ihm benannten Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg verliehen. Zudem ist er Ehrenbürger zahlreicher Städte und Preisträger vieler Auszeichnungen. Helmut Schmidt verfasste zahlreiche Publikationen. Zu den bekanntesten zählen „Eine Strategie für den Westen“ (1986), „Zur Lage der Nation“ (1994), Die Selbstbehauptung Europas“ (2000), „Die Mächte der Zukunft“ (2004) sowie „Auf dem Weg zur deutschen Einheit“ (2005). Sein neuestes Werk „Außer Dienst“ erschien im September 2008.

Alle Bücher von Helmut Schmidt

Cover des Buches Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt (ISBN: 9783462049664)

Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt

(75)
Erschienen am 18.12.2015
Cover des Buches Außer Dienst (ISBN: 9783570551035)

Außer Dienst

(69)
Erschienen am 15.03.2010
Cover des Buches Was ich noch sagen wollte (ISBN: 9783570552841)

Was ich noch sagen wollte

(25)
Erschienen am 13.06.2016
Cover des Buches Zug um Zug (ISBN: 9783548374345)

Zug um Zug

(22)
Erschienen am 05.10.2012
Cover des Buches Unser Jahrhundert (ISBN: 9783570551240)

Unser Jahrhundert

(14)
Erschienen am 13.06.2011
Cover des Buches Verstehen Sie das, Herr Schmidt? (ISBN: 9783462045925)

Verstehen Sie das, Herr Schmidt?

(15)
Erschienen am 07.11.2013
Cover des Buches Die Mächte der Zukunft (ISBN: 9783641043940)

Die Mächte der Zukunft

(15)
Erschienen am 26.04.2010
Cover des Buches Menschen und Mächte (ISBN: 9783570551578)

Menschen und Mächte

(8)
Erschienen am 07.11.2011

Neue Rezensionen zu Helmut Schmidt

Cover des Buches Außer Dienst (ISBN: 9783570551035)
Federstrichs avatar

Rezension zu "Außer Dienst" von Helmut Schmidt

Federstrich
Ein Politiker gebliebener Mensch

Helmut Schmidt bestach durch seine herausragende Rhetorik, die auch in diesem Buch überlegt und besonnen aufscheint. Es wäre interessant zu wissen, wie er zu den heutigen Ereignissen steht, denn vieles von dem er schreibt ist immer noch aktuell. Sicherlich hat auch er nicht alles richtig gemacht und es waren auch Fehler wiedergutzumachen, doch Schmidt geht mit sich ehrlich ins Gericht. Seine Anforderung an den heutigen Politiker würde einigen Staatsdienern gut zu Gesicht stehen, die gerne Wasser predigen aber noch lieber den Wein trinken, den ihnen Lobbyisten und Großunternehmer einschenken. Auch der ehemalige Bundeskanzler war letztendlich nur ein Mensch, aber einer, der das Wohl seines Landes nie aus den Augen gelassen hat. Es wäre zu wünschen, dass sich mancher davon ein Scheibchen abschneidet oder wenigstens dieses Buch liest. Was Machiavelli für absolute Herrscher war, sollte Schmidt für Demokraten sein.

Cover des Buches Was ich noch sagen wollte (ISBN: 9783570552841)

Rezension zu "Was ich noch sagen wollte" von Helmut Schmidt

Ein LovelyBooks-Nutzer
Beruhigend

Helmut Schmidt schreibt zu Beginn dieses Buchs, dass ihm vom Beck Verlag angetragen wurde, etwas über seine persönlichen Vorbilder zu schreiben. Er schreibt hierzu jedoch, dass eine Person nie Vorbild für alle Bereiche des Lebens sein kann. Man kann jemanden für eine Eigenschaft oder eine daraus resultierende Handlung bewundern und gleichzeitig eine andere Eigenschaft dieser Person ablehnen. Und so erzählt er hier von seinen Vorbildern in einzelnen Lebensabschnitten oder Lebensbereichen, aber auch von Weggefährten und von richtigen und falschen Vorbildern. Ich habe das Buch mehrmals gelesen und hole es immer noch hin und wieder aus dem Regal. Ich habe das Gefühl, jedes Mal wirklich viel über das Leben zu lernen. Sei es durch Helmut Schmidts vielzitierte Maximen Verantwortung und Pflichterfüllung oder auch durch die Erzählungen von schwierigen Zeiten im Leben und eigenen Fehlern. Ein schönes, irgendwie beruhigendes Buch.

Cover des Buches Zug um Zug (ISBN: 9783548374345)
H

Rezension zu "Zug um Zug" von Helmut Schmidt

HubertM
Steinbrück kann mit Schmidt nicht mithalten.

Auf dem Bild ist das Brett um 90° verdreht und beide Spieler ziehen gleichzeitig.???

Warum hat das niemand bemerkt.

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Zusätzliche Informationen

Helmut Schmidt wurde am 23. Dezember 1918 in Hamburg (Deutschland) geboren.

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von 22 Leser*innen aktuell gelesen

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