Rezension zu "Der Günstling" von Helmut Stalder
Kaspar Stockalper war während dem Dreissigjährigen Krieg eine einflussreiche und schillernde Persönlichkeit. Er kam aus einer schon einflussreichen Familie, und mittels schlauer, skrupelloser und raffgieriger Handlungsweise gelang es ihm, einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Personen des gesamten Alpenraums zu werden. Wichtiger Schauplatz war dabei der Simplonpass, der von Kaspar Stockalper ausgebaut wurde. Mit dem Monopol für den Handel über diesen Pass legte er den Grundstein für seine Macht. Doch irgendwann überspannte Kaspar Stockalper den Bogen und seine Prunksucht und Machtgier riefen einflussreiche Feinde auf den Plan.
Mehr möchte ich hier gar nicht mehr über das Leben von Kaspar Stockalper schreiben, denn dafür sind dieses Buch oder beispielsweise der Wikipedia-Eintrag viel bessere Quellen.
Ich fand es spannend, mehr über Kaspar Stockalper und seine Zeit zu lesen, begegnete ich seinem Namen doch recht oft, sei es in Brig oder auf dem Simplonpass. Deshalb habe ich mir dieses Buch zugelegt. Ich fand die Lektüre teilweise etwas mühsam, der Autor hat bei Originalzitaten in deutscher Sprache die damalige Ausdrucksweise beibehalten, um möglichst authentisch zu bleiben. Dies machte für mich das Lesen jedoch recht anstrengend. Den Begebenheiten geschuldet kommen auch sehr viele Personen vor, und das "wer mit wem" hat mich zeitweise recht verwirrt. Am Ende der Lektüre habe ich dann zugegebenermassen auch noch etwas im Internet recherchiert, um zu prüfen, ob ich die groben Abläufe und Hintergründe richtig verstanden habe.
Trotzdem habe ich während der Lektüre dieses Buchs viel Neues erfahren und konnte mir ein gutes Bild über die damalige Zeit machen.
Wenn ich also das nächste Mal Brig besuche, werde ich sicher nochmals einen Abstecher zum Stockalperpalast machen, und wenn ich auf dem Saumpfad am Simplonpass wandere, werde ich diesen mit anderen Augen betrachten.