In dem Buch begleiten wir Benedict auf eine mehrtägige Reise ins Hochgebirge, um Schafe auszuspüren und diese vor dem sicheren Kältetod zu retten. Zu dieser Reise bricht Benedict seit vielen Jahren kurz vor Weihnachten aus freien Stücken auf. Kälte, Schneemassen und andere Unwirtlichkeiten können ihn nicht aufhalten. Unbeirrt schreitet er voran und nimmt die Gefahr für das eigene Leben in Kauf, um das Leben von Tieren zu retten.
Helmut de Boor
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Advent im Hochgebirge. Erzählung
Alle Bücher von Helmut de Boor
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Die Deutsche Literatur. Vom Späthumanismus Zur Empfindsamkeit, 1570-1750
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Mittelhochdeutsche Grammatik
Neue Rezensionen zu Helmut de Boor
Der Knecht Benedikt zieht, nach eigener Tradition, am ersten Advent jedes Jahr los, um die im Gebirge noch verirrten Schafe einzusammeln. So macht er sich auch in diesem Jahr (zum 27. Mal) auf den Weg die verlorenen Schafe vor dem erfrieren oder verhungern zu retten. Er wird dabei begleitet von seinen treuen Tieren, dem Widder Knorz und dem Hund Leo (zusammen die Dreieinigkeit). Mehrere Leute raten ihm, sich sein Vorhaben noch mal zu überlegen, weil die Wetterverhältnisse schon begonnen haben, bedrohlich zu wirken. Benedikt lässt sich jedoch nicht beirren.
Die Geschichte hat der isländische Autor im Jahr 1936 veröffentlicht. Es gilt in Island, wie dem Nachwort zu entnehmen ist, als zeitloser Klassiker, der auch heute noch viele Leserinnen findet. Sehr zu Recht, würde ich sagen.
Benedikt ist eine Figur, die man sofort ins Herz schließen kann und der man sehr gerne auf ihrer Mission folgt. Die Leserin bangt um den guten Ausgang der Geschichte, je weiter sie voranschreitet, desto mehr. Auch die Tiere und Benedikts Beziehung zu diesen, werden in herzerwärmender Art und Weise und voller Emphatie gezeichnet.
Die schöne Sprache, die eingestreuten Lebensweisheiten und der entschleunigende Charakter, den das Buch durch seine Unaufgeregtheit erlangt, tun das Übrige, um der Leserin ein besinnliche Lesezeit zu bereiten.
Eine unbedingte Leseempfehlung für die Vorweihnachtszeit.
Ein interessantes Nachwort über die Entstehung des Büchleins und Literatur überhaupt. Gunnar Gunnarsson scheint neben dem Nobelpreisträger Halldór Laxness ein ganz großer zu sein und dies ist ein anregendes Appetithäppchen.
Es ist die Geschichte des schon etwas älteren Benedikt, der wie jedes Jahr in die eisige Schneewelt des Hochgebirges aufbricht, um die Schafe zu retten, die man im Herbst nicht gefunden hat. Seine tierischen Begleiter sind ein granteliger Widder mit dem lautmalerischen Namen Knorz und der fröhliche Hund Leo. Man sieht, Tiere spielen eine große Rolle. Vermenschlicht werden sie nicht, aber Benedikt empfindet eine große Verantwortung für sie und ihr Wohlergehen.
Überhaupt ist sein ganzes Verhalten von Verantwortungsgefühl geprägt. Er kümmert sich immer zuerst um andere und ihre Anliegen (die allerdings auch alle mit Tieren zu tun haben) und dann erst um sich selbst. Dabei wirkt er genügsam und zufrieden mit seinem Leben, obwohl er an einer Stelle anmerkt, dass auch er seine Träume und Sehnsüchte hatte.
Als er endlich zur Schafsuche aufbricht, gerät er in bedrohliches Wetter und Leser*in stellt sich die Frage, ob Benedikt wieder heil hinunter ins Dorf kommt. Das allerdings soll hier nicht verraten werden...
Es ist auf jeden Fall ein poetisch-philosophisches Büchlein mit allgemeingültigen menschlichen Gedanken und poetischen Bildern, das ich guten Gewissens empfehlen kann. Zudem ist es eine liebevoll gestaltete kleine Hardcover-Ausgabe (Reclam), die zum Sammeln verlockt.
Gespräche aus der Community
Advents-Leserunde
Beginn: 10.12.
es gibt in diesem gebundenen Reclam-Format auch von Selma Lagerlöf Weihnachtsliteratur!
Danke für den Hinweis! Das wäre doch etwas für nächsten Dezember.
Zusätzliche Informationen
Helmut de Boor wurde am 23. März 1891 in Bonn (Deutschland) geboren.
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