Helmuth Nürnberger

 3,6 Sterne bei 83 Bewertungen
Autor*in von Theodor Fontane, Joseph Roth und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Helmuth Nürnberger, Univ.-Prof., Dr. phil., geb. 1930 in Brüx in Böhmen, Studium der Philologie und Geschichte in Münster und Hamburg, lehrte neuere deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Flensburg und Hamburg. Vorsitzender der 1990 in Potsdam gegründeten Theodor-Fontane-Gesellschaft. Buchveröffentlichungen: Hg. (mit W. Keitel) der «Werke, Schriften und Briefe» Theodor Fontanes (1962-1997); «Fontanes Welt» (1997). Veröffentlichungen zur deutschen und österreichischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Für «rowohlts monographien» schrieb er die Bände über Theodor Fontane, Johannes XXIII. und – zusammen mit Karen Baasch – Oswald von Wolkenstein.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Helmuth Nürnberger

Cover des Buches Theodor Fontane (ISBN: 9783644400900)

Theodor Fontane

(4)
Erschienen am 22.04.2017
Cover des Buches Joseph Roth (ISBN: 9783499503016)

Joseph Roth

(2)
Erschienen am 01.12.1981
Cover des Buches Fontanes Welt (ISBN: 9783570550366)

Fontanes Welt

(1)
Erschienen am 16.07.2007
Cover des Buches Geschichte der deutschen Literatur (ISBN: 9783762725312)

Geschichte der deutschen Literatur

(0)
Erschienen am 30.01.2006

Neue Rezensionen zu Helmuth Nürnberger

Cover des Buches Ich zeichne das Gesicht der Zeit (ISBN: 9783835305854)
cosima73s avatar

Rezension zu "Ich zeichne das Gesicht der Zeit" von Joseph Roth

cosima73
Rezension zu "Ich zeichne das Gesicht der Zeit" von Joseph Roth

Der Name Joseph Roth ist heute bekannt durch seinen grossen Roman Radetzkymarsch oder auch den Hiob. Roths literarisches Werk zeichnet sich durch eine gewisse Sachlichkeit und eine Authentizität der Erzählung aus. Roth selber sah sich in seinem literarischen Schreiben der Wahrheit verpflichtet:

"Der Erzähler ist ein Beobachter und ein Sachverständiger. Sein Werk ist niemals von der Realität gelöst, sondern in Wahrheit (durch das Mittel der Sprache) umgewandelte Realität. "

Diese Liebe zur Sachlichkeit erstaunt nicht weiter, war er doch, was vielen unbekannt ist, auch als Journalist tätig. Im vorliegenden Buch sind erstmals einige seiner journalistischen Texte chronologisch zusammengestellt. Das Buch vereint Glossen, Reportagen und Feuilletons sowie auch Texte, welche Roth aus dem Exil schrieb. Das Buch vereint Berichte aus den Jahren 1916 bis 1939, Berichte über Italien, Polen, Österreich, Frankreich, Deutschland, Sowjetrussland (Roths Schreibweise), handelt von Madame Antoinette wie auch vom lieben Gott – alles aus der Sicht Joseph Roths. Ein Stück Zeitgeschichte, autobiographisch geprägt wie alles von Roth, trotzdem – oder gerade deswegen – klar analysiert.

Roth besticht durch eine klare Sprache, durch einen analytischen Blick, welcher jegliche Moralinsäure mageln lässt. Zeitgeschichte wird lesbar und hochpoetisch präsentiert. Das Buch regt zum Nachdenken an, es lädt ein, in eine andere Zeit abzutauchen und diese durch die Augen eines intelligenten und hinterfragenden Literaten wahrzunehmen.

Fazit
Ein sachlicher und doch poetischer Blick auf vergangene Zeiten. Ein Zeitdokument, das trotz wunderbarer Literarizität den klaren Blick offen lässt. Absolut lesenswert.

Cover des Buches Fontanes Welt (ISBN: 9783442755622)
Sokratess avatar

Rezension zu "Fontanes Welt" von Helmuth Nürnberger

Sokrates
Rezension zu "Fontanes Welt" von Helmuth Nürnberger

Zwar gibt es eine Reihe von Fontane-Biographien, aber meiner Meinung nach ist die Biographie von Helmuth Nürnberger eine der Besten: neben ausführlicher Beschreibung der politisch-gesellschaftlichen Umstände, in die Theodor Fontane hineingeboren wird, bringt Nürnberger auch eine umfangreiche Werkschau einschließlich kleiner und großer s/w-Abbildungen, die in den Text eingefügt wurden, um das Geschriebene zu veranschaulichen. Einen einzigen Kritikpunkt muss ich bei der Sprache nennen: Nürnberger gelingt es trotz wissenschaftlicher Erfahrenheit und fortgeschrittenem Alter (was meist zu einem glänzenden Schreibstil führt) nicht, den Leser umfassend zu fesseln, die Geschichte quasi von alleine zu lesen. Hin und wieder Brüche im Text, Satz- und Gedankenübergänge gelingen nicht fließend, nur gehackt. Die Geschmeidigkeit - die bspw. bei der durch mich ebenfalls rezensierten Biographie von Hermione Lee zu "Virginia Woolf" zu beobachten war - fehlt hier bisweilen völlig. Für das Lesen ein klein wenig abträglich; hält den interessierten Fontane-Fan jedoch nicht vom Weiterlesen ab. Wer's kurz und schmerzlos mag: Helmuth Nürnberger hat ebenfalls zu Fontane im den rororo-Monographien eine Kurzbiographie geschrieben - für den Querleser wohl das bessere.

Wer die ursprüngliche Ausgabe - erschienen zunächst bei Siedler, dann bei btb-Taschenbücher (1999) - nicht mehr im Second-Hand-Buchmarkt findet, der sei auf die Neuauflage beim Pantheon-Verlag verwiesen, wo das Buch vor ein paar Jahren erneut verlegt wurde.

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Nachtrag: Mit voranschreitendem Lesen in diesem doch sehr umfangreichen Wälzer gewöhnt man sich an die Sprache des Autors; meine Kritik diesbezüglich kann ich abmildern. Zum Aufbau des Buches sei noch angemerkt, dass Nürnberger sehr viele kleine und große Zitate in den Text einbaut, um Gesagtes oder Erlebtes von Fontane oder seiner Zeitgenossen zu dokumentieren. Teilweise sind die Passagen recht lang. Wem dies gefällt, der wird auf seine Kosten kommen. Zu wesentlichen Zeitzeugen und Freuden Fontanes hat Nürnberger jeweils einen Einschub angefertigt: so finden sich - jeweils in einem separaten Kapitel - biographische und werkhistorische Anmerkungen (jeweils mehrere Seiten lang) über Fontanes Frau Emilie, Bernhard von Lepel und Theodor Storm - nur um einige exemplarisch zu nennen. Auch dies ist wohl ein Grund, warum die Biographie einen solchen Umfang angenommen hat. Dem Buch sind diese Einschübe jedoch nicht abträglich - ganz im Gegenteil. Wer allerdings kein Interesse an ihnen hat, kann guten Gewissens über sie hinwegblättern; aufgrund ihrer Systematisierung als eigenes Kapitel auch wunderbar möglich.

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