Rezension zu "Ministerium der Träume" von Hengameh Yaghoobifarah
Das Buch startet im Endeffekt wie Nas erfährt, dass ihre jüngere Schwester Nushin bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Nas ist sich sicher, dass es ein Selbstmord war. Durch den Tod ihrer Schwester verändert sich Nas Leben. Sie muss auf ihre "kleine" Nichte Parvin aufpassen, die 15 ist. D.h. sie muss das erste Mal Verantwortung übernehmen.
Als Leser wird man hineingeworfen in das Leben von Nasrin. Ihre Eltern kommen aus dem Iran. Die Mutter flieht, der Vater soll nachkommen wurde aber in Iran hingerichtet. Die Mutter muss arbeiten und die beiden Mädchen sind alleine auf sich gestellt. Schon sehr schneller Kontakt zu Alkohol/ Zigaretten/ Hasch. Ein sexueller Missbrauch wird angedeutet. Nas beschreibt, dass sie Antidepressiva nimmt, aus diesem Grund ist sie dann auch so dick. Das Buch befasst sich mit der Gesellschaftsschicht, die einfach keine Lobby haben und Außenseiter sind. Nas arbeitet als Türsteherin in einer queeren Bar. Sie selbst beschreibt sich als eine maskuline Frau.
Es ist dicht erzählt, viele Zitate von Songtexten, mit Rückblenden und traumartige Beschreibungen von Szenen. Die Sprache ist eher einfach bis "prollig", was für mich auch manchmal sehr gewollt "prollig" war.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Gegen Ende als sie ihre erste Liebe wieder getroffen hat, hat für mich das Buch die Spannung und den Anreiz verloren. Da wirkte es auf mich eher "nacherzählend".
Insgesamt finde ich das Buch sehr lesenswert und ich werde auf jeden Fall das nächste Buch von ihr lesen!