Henning Thies

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Neue Rezensionen zu Henning Thies

Cover des Buches Weltenbrand (ISBN: 9783737101455)
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Rezension zu "Weltenbrand" von Richard Overy

Opus Magnus zum 2. Weltkrieg
StefanSchweizervor 4 Monaten

Overys "Weltenbrand" ist für mich das neue Narrativ über den 2. Weltkrieg, und ich versuche beinahe alle vorhandene Literatur dazu aufzuarbeiten. Overy gelingt es im Gegensatz zu vielen seiner europäischen Historikerkollegen den Gegenstand aus einer neutralen Übersichtsperspektive höherer Ordnung zu schildern. Mit "Weltenbrand" ist ihm sein Opus Magnus gelungen, erzählerisch, aber auch vom methodischen Ansatz her. Es gab zwar bereits mit Beevor Ansätze den 2. Weltkrieg zu Beginn der 1930er Jahre aus asiatischer Sicht aufzurollen, was letztlich aber defizitär blieb. Overys Aufhänger für die Erklärung des 2. Weltkriegs lautet: Imperialismus.

Zum Inhalt: Richard Overy zeichnet ein umfassendes, neues Bild des Zweiten Weltkriegs – als das letzte Aufbäumen des Imperialismus. Er zeigt ihn als den alles Vorangegangene übertreffenden imperialistischen Krieg – in dem Achsenmächte ebenso wie Alliierte danach strebten, Imperien zu festigen, zu verteidigen, zu erweitern oder auch erst zu schaffen. Ein weltumspannendes, zeitlich weit ausgreifendes Geschehen und eine Perspektive, in der etwa der Krieg im Pazifik stärker als bisher üblich in den Blick gerät; beginnend bereits 1931 mit dem Einfall des Japanischen Kaiserreichs in die Mandschurei, der die Richtung vorgab für das exzessive Expansionsstreben Italiens und Nazideutschlands. Overy schildert die Ereignisse, die in die Katastrophe führten, ebenso wie die Folgen für die neue Weltordnung nach 1945; er zeigt die geopolitisch-strategische wie die menschliche Dimension dieses Krieges, mit dem das imperialistische Zeitalter sein Ende finden sollte.
Das Opus magnum eines der bedeutendsten Historiker des Zweiten Weltkriegs, das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung – und eine Neubewertung dieses zerstörerischsten aller Kriege, die uns auch unsere Gegenwart mit anderen Augen sehen lässt.

Overys innovative Leistung besteht darin, dass er den 2. Weltkrieg als Anfang vom Ende des Imperialismus sieht. Dabei gibt es letztlich drei Parteien. Die alten Imperialisten wie England und Frankreich, die neuen Imperialisten wie Deutschland, Italien und Japan und die USA, die jeglichen Imperialismus verurteilten. Letztlich endete der 2. Weltkrieg mit der Niederlage aller Imperialisten, denn nach 1945 befreiten sich die noch vorhandenen Kolonien von den Herkunftsländern, auch wenn dies ein schmerzhafter Prozess der Loslösung bis in die 1960er Jahre war. Jeder, der sich für den 2. Weltkrieg interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben.

Cover des Buches Lenin (ISBN: 9783871341656)
mabo63s avatar

Rezension zu "Lenin" von Victor Sebestyen

Lesetip
mabo63vor 2 Jahren

[..In sechs Monaten baumeln wir am Galgen, oder wir sind an der Macht"..]

Wladimir Iljitsch Uljanow


In unterhaltsam geschriebenen Kapiteln erfährt der Leser in diesem Buch die Geschichte von Lenin, über seine Jugend, seinen Aufstieg zum Revolutionsführer, über sein Leben im Ausland, seinen unbändigen Willen ein Ziel zu verfolgen und zu erreichen. Auch wenn das Buch teilweise belächelt wird im Sinne von - "das wissen wir doch alles schon" - so war es für mich doch sehr aufschlussreich und nicht zuletzt äusserst spannend zu lesen

Cover des Buches Die Habsburger (ISBN: 9783737101080)
Motzbecks avatar

Rezension zu "Die Habsburger" von Martyn Rady

Ganz okay
Motzbeckvor 3 Jahren

Ich hätte es wissen können. Simon Sebag Montefiore, Autor einer unsäglich geschwätzigen Darstellung über die Romanows hat "Die Habsburger" von Martyn Rady über den grünen Klee gelobt : "Eine Chronik der Staatskunst und familiärer Verwicklungen, voller Religion, Mord, Inzest und Irrsinn. Geschichte als Epos".

Derart reißerisch angepriesen hätte ich eigentlich abgeschreckt sein sollen, aber leider habe ich den Klappentext erst nach dem Kauf gelesen. Aber gut, ganz so schlimm wie befürchtet war die Darstllung dann doch nicht. Tatsächlich enthält sie zahlreiche irrelevante Fakten, die sich vielleicht für eine populärwissenschaftliche Verarbeitung in einer Netflix-Serie eignen dürften, daneben finden sich dann aber auch gut lesbare, wissenschaftlich fundierte Passagen, die mich den Kauf dieses nicht ganz billigen Buches (35 €) nicht bereuen lassen. In 28 Einzelkapiteln (das einleitende Kapitel hat einen etwas anderen Schwerpunkt) , die jeweils einen bestimmten Herrscher in den Mittelpunkt stellen, beschreibt Rady die Geschichte des Habsburgergerhauses und der damit verbundenen österreichischen Geschichte. Insgesamt ist ihm das, wie gesagt, durchaus gelungen, wer aber eher auf seriöse Geschichtsschreibung setzt, sollte sich an Pieter M. Judsons "Habsburg, Geschichte eines Imperiums" aus dem Beck-Verlag halten,der allerdings nur die letzten beiden Jahrhunderte der späteren k.u.k Monarchie beschreibt.

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