Cover des Buches Heilbronn 37° (ISBN: 9783954513659)
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Rezension zu Heilbronn 37° von Henrike Spohr

Spannendes Debüt

von Angeliques_Leseecke vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Spannende Geschichte, toller Schreibstil, interessante Protagonisten

Rezension

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Angeliques_Leseeckevor 9 Jahren
Endlich bekommt Tamara Deile die Chance, ihre Bilder in einer Galerie auszustellen. Nun arbeitet sie mit Hochdruck an der Fertigstellung der letzten Bilder.
Durch diesen Stress tauchen immer wieder Bilder aus ihrer Vergangenheit auf, ein schreckliches Erlebnis mit 14 Jahren hat sie jahrelang verdrängt. Mit 15 Jahren wurde sie zwei Wochen in einem Keller gefangen gehalten. Auch wenn sie den Entführer kannte, hat sie ihn nie verraten.
"Irgendwann, wenn du nicht daran denkst, werde ich zu dir kommen!"
ist die Warnung des Entführers, der immer noch in ihrem Hinterkopf ist, auch mir läuft es eiskalt den Rücken runter.
Was auch noch zur weiteren Unruhe beiträgt, ist Tamaras Gefühl beobachtet und verfolgt zu werden. Doch dann geschieht das Unfassbare, endlich ändert Tamara ihr Verhalten, sie will kein Opfer mehr sein. Leidtragend ist aber ihr Freund Paul, denn er kommt nicht mehr an seine Freundin ran. Sie verschließt sich immer mehr.

In einem zweiten Erzählstrang lernen wir den Anwalt Andreas Ackermann und seine Frau Anna kennen. Materiell hat Anna keine Sorgen, sie lebt in einem großen Haus mit einem Swimmingpool und könnte ihr Leben genießen, aber sie ist sehr einsam. Ihr Mann ist ein erfolgreicher Anwalt, der sehr viel arbeitet und oft spät nach hause kommt. Verschiedene Begebenheiten machen Anna misstrauisch. Was verheimlicht er ihr? Hat er eine Affäre? Sie fängt an, ihm nach zu spionieren.

Und dann ist da noch der schmuddelige Detektiv, er beobachtet und verfolgt Tamara. Wer ist sein Auftraggeber?

Kann ein Krimi ohne Leiche und Blutvergießen spannend sein?
Oh ja, er kann…
Mit ihrem Debüt-Krimi "Heilbronn 37°" hat die Autorin Henrike Spohr mir richtig spannende Lesestunden bereitet. Ihr Schreibstil ist flüssig und fesselnd, gleich zu Beginn baut sie eine gute Spannung auf, die sie auch die ganze Zeit über hält. Zum Ende wird diese nochmals gesteigert und der Krimi endet in einem überraschenden Finale.
Die bedrückende und geheimnisvolle Atmosphäre und die enorm große Hitze dieses Sommers beschreibt die Autorin eindrucksvoll und sehr bildhaft, man kann es förmlich spüren.

Die Protagonisten sind authentisch und mit viel Liebe ausgearbeitet worden. Die Ängste der beiden Frauen konnte ich richtig nachvollziehen und habe mit beiden gelitten. Bei Tamara habe ich die Alpträume und die Flashbacks miterlebt. Die Veränderung, die sie im Laufe des Buches vollzogen hat, ist so realistisch und lebendig beschrieben worden, dass ich beim Lesen ihre Wut, ihren Hass und diese rote Farbe des Bildes direkt vor mir sah. Anna ist trotz Luxusleben eine einsame und unsichere Frau, sie ist total auf Andraes fixiert und hat anscheinend keine eigenen Freunde. Ihre Unsicherheit und ihre Einsamkeit werden mit einfühlsamen Worten beschrieben und irgendwie hat es mich traurig gemacht.

Langsam und Stück für Stück setzt die Autorin die einzelnen Handlungsstränge wieder zusammen, ohne zu viel von der Lösung zu verraten.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, das spannend und fesselnd ist. Jeder Krimi-Fan muss es einfach lesen und es bekommt 5* von mir.
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