Henry Hazlitt

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Lebenslauf

HENRY HAZLITT (1894–1993) gilt als einer der brillantesten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und schrieb für bedeutende Medien wie Wallstreet Journal, New York Times oder Newsweek. Er gilt als der populärste und prinzipientreuste Vertreter der Österreichischen Tradition von Mises, Hayek und Rothbard.

Quelle: Verlag / vlb

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Ein Meisterwerk der Wirtschaftsbildung

Henry Hazlitts Economics in One Lesson ist ein Klassiker der Wirtschaftsliteratur, der auch Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung nichts an Relevanz verloren hat. In seinem Buch gelingt es Hazlitt, komplexe ökonomische Zusammenhänge mit einfachen, gut nachvollziehbaren Beispielen zu erklären. Besonders beeindruckend ist dabei, dass die Marktmechanismen, die er beschreibt, ohne wirtschaftliche Vorkenntnisse verständlich und in sich schlüssig sind.

Ein herausragendes Merkmal des Buches ist seine Klarheit: Hazlitt vermeidet Fachjargon und bringt wirtschaftliche Prinzipien mit anschaulichen Szenarien auf den Punkt. Besonders das berühmte Beispiel des „zerbrochenen Fensters“, das auf Frédéric Bastiat zurückgeht, verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur die unmittelbaren, sondern auch die langfristigen Auswirkungen wirtschaftlicher Maßnahmen zu betrachten.

Das Buch argumentiert konsequent für freie Märkte und gegen staatliche Eingriffe, wobei Hazlitt stets faktenbasiert und logisch vorgeht. Er zeigt, dass viele gut gemeinte wirtschaftspolitische Maßnahmen – etwa Subventionen, Mindestlöhne oder Protektionismus – oft unbeabsichtigte negative Konsequenzen haben. Seine Analyse ist auch heute noch erstaunlich aktuell und kann als wertvolle Grundlage für das Verständnis wirtschaftlicher Abläufe dienen.

Wer sich nur ein einziges Buch über Wirtschaft zu Gemüte führen möchte, sollte Economics in One Lesson wählen. Es ist nicht nur lehrreich, sondern auch angenehm zu lesen – eine echte Empfehlung für alle, die sich mit ökonomischen Fragen beschäftigen möchten, ohne sich durch komplizierte Theorien kämpfen zu müssen.

Fazit: Sieht man sich die derzeitige Politik an, wird klar: Hazlitts Werk ist gerade jetzt aktueller denn je.

"Die Leute sehen nur, was unmittelbar ins Auge fällt"

Dieses Werk soll das "vielleicht populärste Buch über Ökonomie" sein, das jemals geschrieben wurde. In den USA wurde es über eine Million Mal verkauft. Leider hat das alles nichts genützt. Die ökonomischen Dummheiten, die Henry Hazlitt schon 1946 in der Erstauflage so treffend aufgedeckt und kommentiert hat, haben sich seitdem unzählige Male in großem Stil weltweit wiederholt. Und das verblüfft beim Lesen von Hazlitts Buch wohl am meisten.

Der Autor schreibt im kurzen ersten Teil seines Buches: "Die Kunst des Wirtschaftens besteht darin, nicht nur die unmittelbaren, sondern auch die langfristigen Auswirkungen jeder Maßnahme zu sehen; sie besteht ferner darin, die Folgen jedes Vorgehens nicht nur für eine, sondern für alle Gruppen zu bedenken."

Diese grundsätzliche Feststellung dekliniert er dann im zweiten Teil des Textes an zahlreichen Beispielen der US-Wirtschaftspolitik vor dem Ersterscheinen dieses Buches durch. In den folgenden Nachauflagen findet man dann aktuellere Ergänzungen, die in dieser deutschen Ausgabe berücksichtigt wurden. Aber eigentlich sind die konkreten historischen Beispiele nebensächlich, weil in den einzelnen "Regeln" hinreichend allgemein beschrieben wird, welche langfristigen und nicht so offensichtlichen Auswirkungen die einzelnen in der Regel politisch begründeten Eingriffe in eine komplexe Volkswirtschaft nach sich ziehen. Dabei ist erstaunlich, dass alles, was man heute in den Medien als Maßnahme zur Herstellung irgendeiner von Gruppeninteressen diktierten "Gerechtigkeit" feiert, mit denselben Begründungen früher schon einmal mehr oder weniger erfolglos ausprobiert wurde.

Bereits 1946 diskutierte der Autor heute wieder aktuelle Fragen, wie: Was passiert, wenn der Staat mit Gesetzen einen Mindestpreis (zum Beispiel einen Mindestlohn) festlegt? Und was geschieht bei der staatlichen Festlegung von Maximalpreisen? Soll man von staatlicher Seite kranke Branchen oder Firmen retten? Kanzler Schröder hat das einmal beispielhaft erfolglos mit der Holzmann AG versucht. Soll der Staat einspringen, wenn Private keine Kredite mehr an Unternehmen vergeben? Helfen staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen? Gibt es einen gerechten Lohn? Vernichtet eine effektivere Technologie tatsächlich gesamtgesellschaftlich gesehen Arbeistplätze?

Politisch motivierte Eingriffe in die freie Marktwirtschaft - und darum geht es in diesem Buch in jedem Beispiel - vernichten in der Regel Kapital und führen aus volkswirtschaftlichen Sicht nie zu den vorgeblichen Resultaten, für die sie gepriesen werden. Mit diesem Buch kann man sich davon eindrucksvoll überzeugen. In seinen "Nachgedanken" äußert sich der Autor nicht besonders optimistisch über die Einsichtigkeit politischer Entscheidungsträger. Die Lage sei ernst, aber nicht hoffnungslos, schreibt er. Da wird er sich wohl irren, denn Politiker sind schließlich in der Regel Vertreter von Gruppeninteressen. Nur manchmal, wenn ein Glücksfall (wie beispielsweise Ludwig Erhard im Nachkriegsdeutschland) auf der politischen Bühne erscheint und über genug Durchsetzungskraft verfügt, kann es dazu kommen, dass das wirtschaftliche Gesamtinteresse eines Landes wieder vor die Gruppeninteressen gestellt wird. Die jüngere Geschichte bietet jedoch diesbezüglich kaum noch Hoffnung. Der Zug fährt trotz aller gegenteiligen Bekundungen mit großer Geschwindigkeit in die andere Richtung.

Dessen ungeachtet ist dieses Buch eine seltene Aufklärungsschrift mit faszinierenden historischen Parallelen.

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