Rezension zu "Die Geständnisse des Sekretärs: Ein klassischer Kriminalroman" von Henry Hounting
Wir begeben uns in ein Zeitalter, in dem die Sprache blumiger und die Sätze verschachtelter waren. Somit ist die Geschichte auch ein wenig „um die Ecke“ geschrieben. Die Sätze sind detailreich und ausschweifend. Der Protagonist Hounting ein Wissenschaftler, der seine mathematischen Ausführungen liebt und ausführlich beschreibt.
Der Fall, eher einfach angelegt, ist spannend und verworren zugleich. Ein wirklich wichtiges Dokument ist verschwunden. Wurde es gestohlen? Ist es verloren, verlegt, verkauft worden? Ist der verhaftete Verdächtige wirklich der Täter und wenn ja, warum?
Hounting geht mit mathematischen Formeln und Berechnungen an den Fall und versucht, mittels Statistik und Indizien den Fall zu lösen. Er ermittelt unterschiedliche Szenarien, wie es gewesen sein könnte und schließt dann mittels beweisbaren Zahlenwerten jede Hypothese nach und nach aus, bis er bei der Wahrheit ankommt… ankommen müßte…
Durch die wirklich ausschweifende Schreibweise, die nun mal zum Zeitalter und nach London gehört, konnte ich den detaillreichen mathematischen Ausführungen Hountings ein ums andere Mal nicht ganz folgen. Zu verwirrend sind seine Ausführungen, zu wissenschaftliche seine Thesen. (für mich)
Wie Sherlock Holmes es einst tun wird, so ist auch Hounting ein Mann, der mit verblüffenden Erkenntnissen sein „Publikum“, hier die Polizei, zu verwirren weiß und etwas dumm dastehen läßt.
Der Krimi ist unterhaltsam, die Charaktere sehr witzig und autentisch und der Fall, wenn auch anfangs vermeindlich einfach, spannend bis zum Schluß.
Für meinen Geschmack waren die wissenschaftlichen Ausführungen Hountings aber zu verwirrend und zu ausschweifend. Sie haben mich immer wieder aus dem Lesefluß gebracht. Ich mußte mich schon sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren.
Für Fans von Sherlock Holmes ist das Buch sicher ein Genuß.