Hera N. Hunter

Man nehme eine Vorgabe, die wie das Resultat einer nächtlichen Brainstormingrunde klingt, das morgens um 3:46 lautstark verkündet wird: "Leute, lasst uns eine Anthologie zusammenstellen mit Geschichten über einen Detektiven von einem anderen Planeten, der sich zudem in einen Pegasus verwandeln kann. Tollpatschig darf die Figur rein und wir schmeißen ihn mitten in eine Ermittlung."

Elf Autor*innen haben diese Aufgabe auf ganz unterschiedliche, bunte, spaßige, frivole und spannende Weise gemeistert, führen uns dabei ins England des späten 19. Jahrhunderts oder auf die Spur von Cyberkriminellen, mitten hinein in die Fänge des organisierten Verbrechens oder in die Nähe eines Cervisiams, der einfach nur unser Bier will.

Eine unterhaltsame Kurzgeschichtensammlung für vergnügliche Stunden zwischendurch!

Es kommt oft vor, dass für eine Anthologie ein Thema vorgegeben wird. Es kommt nicht oft vor, dass die Eckpunkte detailliert vorgegeben werden. Da müssen sich ja alle Geschichten ähneln, könnte man denken. Aber weit gefehlt. Die Autorinnen und Autoren haben hier ein kreatives Feuerwerk abgebrannt. 

Wer auf Krimis mit mythologischem Fantasyeinschlag steht, wer neugierig ist, wie das Projekt umgesetzt wurde und wer Kurzgeschichten mag für zwischendurch oder zum Vergleich der Geschichten direkt hintereinander, der ist bei "Der Fall Pegasus" genau richtig. 

Die Geschichten sind so unterschiedlich, obwohl der Kern vorgegeben wurde. 

Fantastisch!

Die Schreibstile sind bunt. Während eine Geschichte einem Traum ähnelt, ist eine andere witzig oder locker oder nüchtern usw. Tolle Mischung!

Ich hätte es geliebt, wenn die Geschichten mehr Platz hätten, aber dann bleibt einem zu hoffen, dass die Autoren ihre Geschichten weiterschreiben.

Das Kernthema ist ganz schön speziell, was mich neugierig gemacht hat. Der Genremix ist absolut gelungen.