Oh ja! Der Mann kann erzählen, aber hat er auch etwas zu sagen? Das ist die wichtige Frage bei einem Roman und diese möchte ich beim Regenkönig für mich eindeutig mit Nein beantworten.
Vom Hundersten wird bis ins Tausendste herumgelabert da kommt der Autor von einer in Afrika gebrochenen Zahnbrücke, über zwei nicht wirklich interessante Zahnarztgeschichten über die Story der Ehe der Hauptperson auf den Sohn und das innerhalb von 3-4 Buchseiten. Permanent vergallopiert sich das Fabulierhandwerk und führt letztendlich ins gähnend langweilige Nichts, nämlich zu gar keiner Aussage.
Auch die Hauptfigur ist so ein Mensch, der es nicht mal wert ist, über ihn ein Buch zu verfassen. Dieses reiche alte Männlein, aufbrausend, rücksichtslos, überheblich, ständig anderen Schaden zufügend, andauernd philosophierend ohne Existenzberechtigung jammert permanent "Ich darbe" und er weiss nicht mal ansatzweise, warum er leidet. Wenn Ihr jetzt meint, dass er im Rahmen dieser Geschichte während er durch Afrika stolpert, zu einer lebensverändernden Erkenntnis kommt, dann täuscht Ihr Euch gewaltig.
Gefallen haben mir abgesehen von der ausdrucksvollen Sprache nur die Beschreibungen von Afrika und die Geschichten die der Hauptfigur zustossen. Sobald der Regenkönig anfängt, zu denken, labern, philosophieren... (und das ist der Hauptteil des Buches) wird es wirklich unerträglich.
Fazit: Hüte Dich vor amerikanischen Autoren, die im Klappentext mit Hemmingway verglichen werden. Bitte dieses Buch nicht lesen!
Rezension zu "Der Regenkönig" von Saul Bellow