Hermann Butting

Der Unternehmer Hermann Butting lädt mit seinem Buch „Pipeline zum Leben“ den Leser/die Leserin ein, die Bergpredigt zu lesen, wie er sie als Unternehmer entdeckt hat.

Das großformatige Buch beginnt mit einem Management Summary, in der die Wegbeschreibung des Buches im Überblick beschrieben ist. Es folgt eine Einführung über die Herangehensweise und die Struktur der einzelnen Kapitel. Verschiedene Icons geben in jedem Kapitel Hinweise auf die Unterteilung, wie zum Beispiel für die Kernbotschaft, die Einführung, die Textabschnitte der Bibel, persönlicher Erfahrungsbericht und Aspekte der Wirtschaft. Es erinnert ein wenig an Workbooks, bei denen lediglich die Möglichkeit von Eintragungen, u.Ä. fehlt. Inhaltlich folgen die einzelnen Kapitel den Seligpreisungen aus der Bergpredigt. 

Der Autor entfaltet in seinem Buch einen neuen Ansatz der Bergpredigt aus unternehmerischer Sicht und bedient sich auch der Sprache aus dem Wirtschaftsbereich. Der Schreibstil an sich liest sich leicht, aber die moderne Sprache hat mich nicht sehr angesprochen und auch inhaltlich war das Buch für mich nicht sehr fesselnd. Gelungen ist die Vielzahl der abgedruckten Bibeltexte, so dass immer klar erkennbar ist, worauf sich der Autor bezieht. Die vielen farbigen Illustrationen von Marianne Schütze gestalten das Buch abwechslungsreich. Auch manche Erfahrungsberichte anderer Unternehmer lesen sich interessant. Die vom Autor entwickelte Ansicht zur Bergpredigt ist sicherlich neu, aber sie konnte mich nicht wirklich überzeugen. Was mich etwas enttäuscht hat, ist, dass es an wirklich konkreten Hinweisen zur Unternehmensführung aus Sicht der Bergpredigt fehlt. 

Das Buch mag christliche Unternehmer ansprechen, die sich Gedanken zu einer veränderten Unternehmensführung machen möchten, eine klare Hilfestellung ist es nicht.

Meine Meinung zum christlichen Sachbuch: 

Pipeline zum Leben

Inhalt in meinen Worten:

Kennt ihr die Bergpredigt, das ist eine ganz besondere Rede auf einem Berg, wo Jesus seinen Jüngern und allen die zuhören wollten mitteilte, wie für ihn die Regeln aussehen. Wer glücklich ist, wie wir mit unseren Feinden umgehen sollen und können und warum und wie wir beten sollen. Aber nicht nur das, in der Rede von Jesus geht es um weitaus mehr. Doch hat das heute noch etwas mit mir zu tun? Hat die Bergpredigt mir noch etwas zu sagen? Nun der Autor Hermann Butting denkt das die Bergpredigt sehr wohl noch etwas mit uns zu tun hat, aber das es lohnt die Schaufel anzusetzen und einfach mal nach Schätzen zu suchen. 

Bist du bereit, dich selbst zu hinterfragen, umzudenken oder ermutigen zu lassen?

Nun dann werfe doch einen Blick in das Buch.

Wie ich das Gelesene empfinde:

Für mich waren manche Punkte im Buch wirklich nachdenkenswert und wertvoll, mit anderen konnte ich gar nichts anfangen. Das liegt daran, das der Autor ganz oft das Unternehmen anspricht. Denn er ist der Führer eines Unternehmens das schon 1777 gegründet wurde. Gerade deswegen ist der Text aber wirklich wertvoll, weil er anhand der Bergpredigt erklärt wie er mit Menschen umgeht in seinem Bereich und welche Pflichten er hat und welche er sich zusätzlich setzt, eben wegen der Bergpredigt.

Die Bergpredigt:

Die besondere Rede um die es hier geht, hat mehr zu sagen, als auf dem ersten Blick ersichtlich ist und allein schon diese Rede zu verstehen und zu verarbeiten und umzusetzen braucht Zeit. Gerade deswegen finde ich es toll das der Autor klar sagt, das er selbst erst einmal Jahre lang mit dem Thema sich beschäftigte bevor er jetzt ein Buch daraus entstehen lies. 

Jesus hat auf dem Berg zu seinen Jüngern und zu den Zuhörern gesprochen, und am Ende merkte jeder Zuhörer das Jesus mit Power und Kraft sprach und gerade das schafften damals die Ältesten nicht. Jesus war ein Revolutionär, ein Wegweiser, ein Hinweiser, ein Bohrer, ein Mensch der nicht mit dem Strom sondern gegen den Strom schwamm und dennoch aus dem Alten Testament nichts wegnahm sondern es noch bestätigte. 

Ein wichtiger Punkt den heute auch viele Umsetzen ist: 

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ein Satz den man auch erst einmal bewusst erkennen darf. Und das ist nicht einmal alles. Was ist mit dem Glücklichsein? Nun auch hier hatte Jesus antworten.

Gestaltung des Buches:

Ich gestehe, das einzige was mich wirklich an diesem Buch störte, war die Form des Buches. Das liegt daran, das ich es unhandlich empfinde. Es ist DIN A 4 gehalten und liegt zum Teil wirklich schwer in der Hand. Dadurch es eine Klappbroschüre ist, hab ich mir zweimal meinen Finger blutig geschnitten, weil es wirklich unhandlich liegt, hier hätte ich eine andere Form bevorzugt. 

Für wen ist das Buch:

Vor allem richtet sich der Autor an Arbeitgeber und Nehmer. Aber auch Menschen die überhaupt auf der Suche nach Gott und Jesus sind, ist das Buch nicht verkehrt, wenn es gelesen wird, es richtet sich aber eher an Erwachsene Leser, weniger an Jugendliche. Das merkte ich auch dezent an der Sprache. 

Deswegen kann ich es jedem empfehlen, der in der Unternehmenswelt unterwegs ist. Der nach den Maßstäben von Jesus arbeiten und sich daran halten möchte, hier hat der Autor auch den Erfinder von WWJD hervor gehoben. What would Jesus do auf Deutsch Was würde Jesus tun? Wie würde sich Jesus verhalten war gerade in den 90/00 ziemlich prägnant, heutzutage entdecke ich diesen Fokus eher weniger bei anderen Christen, als Armband, denn es gab damals ein Armband dazu. 

Aber ich kann es auch jedem anderen empfehlen, der sich mit der Bergpredigt bewusster beschäftigen möchte. 

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier Sterne. Eher drei. Denn der Inhalt da gebe ich vier Sterne und für die Handhabung des Buches nur zwei Sterne. Das ergibt drei Sterne. Dennoch empfehle ich das Buch und auch die Wichtigkeit der Bergpredigt.

„...Ich schreibe über meinen persönlichen Glauben und wie ich die Bibel verstehe und vertrete meine Ansicht mit Begeisterung und Überzeugung. Sicherlich wird es Aussagen geben, wo Sie anderer Meinung sind Das ist gut so...“

Dieses Zitat stammt aus dem Vorwort des Autors. Er hat im Buch seine Interpretation der Bergpredigt dargelegt. Er ist Unternehmer und betrachtet die Bergpredigt als Management Summary, das heißt als eine Art Führungsstrategie, die Handlungsoptionen vorgibt und diese bewertet.

Nach dem Vorwort stellt er die 7 Themen kurz vor, versehen mit humorvollen Bildern.

1. Vertrauen und Erleben

2. Selbsterkenntnis und Wertschätzung

3. Sehnsucht und Gemeinschaft

4. Lebensausrichtung und Lebensfreude

5. Vergebung Zug um Zugfahrt

6. Treue und Nachhaltigkeit

7. Großzügigkeit und Auszeichnung

Danach weist er auf die Struktur seiner Ausführungen hin. Spezielle Icons am Rande zeigen diesen Aufbau an. Bibelstellen werden farbig hervorgehoben. Persönliche Erfahrungsberichte und Aspekte der Wirtschaft ergänzen die Ausführungen.

Gut erklärt werden die Begriffe.

„...Jesus war demütig. Demut bedeutet, sich der Angewiesenheit auf Gott und die Notwendigkeit seiner Gnade bewusst zu sein und den Mut zu haben, auf Gott zu vertrauen...“

Der Autor berührt in seinen Ausführungen wichtige Fragen, zum Beispiel die, worüber wir uns definieren.

Die Erfahrungsbericht sein unterschiedlich. Sie stammen nicht nur vom Autor. Manche haben mich berührt.

„...Wenn ich darüber nachdenke, wie Gott mich als sein Geschöpf behandelt, erfüllt mich immer wieder Erstaunen und Ergriffenheit...“

Andere dieser Berichte hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Hier werden Andeutung nicht vollständig ausgeführt.

Ab und an werden gegensätzliche Meinungen betrachtet. Das trifft auch auf den folgenden Satz zu:

„...Sorgen, Ängste und Zweifel sind zutiefst menschlich...“

Der Schriftstil ist nicht immer einfach zu lesen. Wer keine Kenntnisse im Wirtschaftsmanagement hat, muss das eine oder andere nachschlagen.

Vielfältige Zitate aus der Bibel runden die Ausführungen des Autors ab.

Ein Glossar und der Text der Bergpredigt befinden sich im Anhang.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Nicht immer bin ich allerdings, um auf das Eingangszitat zurückzukommen, mit der Meinung des Autors konform gegangen.