Hermann Hesse

 4,2 Sterne bei 6.382 Bewertungen
Autor von Der Steppenwolf, Siddhartha und weiteren Büchern.
Autorenbild von Hermann Hesse (©Gemeinfrei, Foto von Gret Widmann)

Lebenslauf

Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren. Hesse ist deutsch-schweizerischer Dichter und ein mit dem Nobelpreis für Literatur (1946) ausgezeichneter Schriftsteller. Hermann Hesse wird in seinen jungen Jahren als temperamentvoll und fantasievolles Kind beschrieben. Frühzeitig wird sein Talent von den Eltern entdeckt, nicht zuletzt da er sehr lebendig ist. Hesse zeigt sich in seinen jungen Jahren erstmals rebellisch als er einen Fluchtversuch aus dem evangelisch-theologischen Seminar in Maulbronn begeht und erst einen Tag später auf freiem Feld aufgegriffen werden kann. Es beginnt eine Odyssee im Konflikt mit den Eltern und hinweg durch verschiedene Schulen bis hin zur Nervenheilanstalt in Stetten im Remstal bei Stuttgart, da Hermann Hesse Suizidgedanken entwickelt und sich von Einsamkeit umwoben fühlt. Er bezeichnet sich als von seinen Eltern unverstandener und verstoßener Sohn. Zu dieser Zeit, am 14. September 1892, entsteht der Brief an den Vater, der mit Schuldzuweisungen und aggressiv-ironisierenden Formulierungen durchzogen ist. Gegen Ende des Jahres 1892 besucht er das Gymnasium in Cannstatt, welches er nicht erfolgreich zu Ende besucht. Auch seine Buchhändlerlehre bricht er ab, um kurzzeitig eine Mechanikerlehre zu beginnen. Schnell merkt er, dass ihm die Literatur und geistige Auseinandersetzung stark fehlt. Er beendet schließlich diese Mechanikerlehre, um endlich eine zweite Buchhändlerlehre in Tübingen mit dem notwendigen Ernst zu Ende zu führen. Seine Erlebnisse zu jener Zeit lässt er in seinen Roman „Unterm Rad“ einfließen. Nach Beendigung seiner Lehre arbeitet Hesse zunächst weiter als Sortimentsgehilfe, was ihm die finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern sichert und erste Gedichtssammlungen hervorbringt. Im Herbst 1899 ist es Hermann Hesse mit der Hilfe seiner Eltern möglich, im angesehenen Reich’schen Antiquariat in Basel zu arbeiten. In dieser Zeit ist es ihm durch viele Rückzugsmöglichkeiten gegeben, eine Art künstlerische Selbsterforschung zu durchleben. Wegen einer Sehschwäche wird Hesse um 1900 vom Militärdienst befreit. Die Beschwerden behält er zeitlebens. Durch steigende Veröffentlichungen kleiner literarischer Texte in Zeitschriften, entdeckt ihn bald der Verleger Samuel Fischer: Mit dem Roman „Peter Camenzind“ erlangt Hermann Hesse endgültig Erfolg – er kann nun als freier Schriftsteller tätig werden. Zu dieser Zeit kennt Hermann Hesse bereits die Basler Fotografin Maria Bernoulli, die er nun heiratet und sich mit ihr am Bodensee niederlässt. Hermann Hesse werden aus dieser Ehe die Kinder Bruno, Hans Heinrich und Martin geschenkt. Nach der Fertigstellung des von Hermann Hesse selbst als misslungen bezeichneten Romans „Gertrud“, unternimmt er eine Reise nach Ceylon und Indonesien, die sein weiteres literarisches Denken beeinflusst. Eheprobleme und der Misserfolg des letzten Romans führen 1912 zum Umzug nach Bern. Durch die Veröffentlichung „O Freunde, nicht diese Töne“, wird Hesse durch die kritische Thematisierung der nationalistischen Polemik politisch tätig. Hierfür erhält Hesse von der deutschen Öffentlichkeit starke Ablehnung und Attacken. Zustimmung erhält er jedoch von seinem Freund Theodor Heuss, dem späteren ersten Bundespräsidenten. In den Jahren 1916-1919 wird aus dem ehemaligen Kriegsfreiwilligen mehr und mehr ein Gegner und Verweigerer. Zu dieser Zeit zieht sich Hermann Hesse von seiner Familie zurück und in nur drei Wochen entsteht der Roman „Demian“, der die Person Emil Sinclair vorstellt und das Finden des eigenen Weges unter Schwierigkeiten thematisiert. Nach Hesses Rückkehr ist dessen Ehe endgültig zerrüttelt; seine Frau Maria erleidet eine ausgeprägte Psychose. Hermann Hesse trennt sich von seiner Frau und zieht allein in das Kanton Tessin. Hier erhält er neue Inspirationen und verfasst unter anderem 1922 den Roman „Siddhartha“, der schwärmerisch über seine Erfahrungen der indischen Kultur erzählt. 1923-1927 ist er mit Ruth Wenger verheiratet, deren Ehe bereits drei Jahre später wieder geschieden wird. 1927 erscheint „Der Steppenwolf“, sein erfolgreichster Roman, der für ihn einen Warnruf für den kommenden Weltkrieg darstellt. Zur damaligen Zeit wurde er von der Öffentlichkeit für diese Sichtweise belächelt. Seine dritte Ehe schließt Hesse 1931 mit Ninon Dolbin. Große Sorge erfüllt Hesse vollends bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten: Die Erlebnisse des zweiten Weltkrieges verarbeitet er in seinem Roman „Das Glasperlenspiel“, der 1943 in der Schweiz gedruckt wird. 1946 erhält er dafür den Nobelpreis für Literatur. Nach dem Krieg veröffentlicht Hermann Hesse keine Romane mehr, sondern Erzählungen und Gedichte. Hauptsächlich sieht er sich nun verpflichtet, die rund 35.000 persönlichen Briefe zu Themen wie Lebenshilfe und Unterstützung, die ihn in der Nachkriegszeit erreichen, einzeln zu beantworten oder durch Rundbriefe Stellung zu nehmen. Insgesamt sind 17.000 Antwortbriefe bekannt. Die letzten Jahre bis zu seinem Tod verbringt Hermann Hesse in Montagnola. Am 9. August 1962 stirbt der 85-jährige Hermann Hesse im Schlaf an einem Gehirnschlag. Zu Hesses bekanntesten Werken zählen „Der Steppenwolf“, „Siddhartha“, „Peter Camenzind“, „Demian“, „Narziß und Goldmund“ und „Das Glasperlenspiel“.

Neue Bücher

Cover des Buches Erinnerung an Hans (ISBN: 9783458195337)

Erinnerung an Hans

Neu erschienen am 10.03.2024 als Gebundenes Buch bei Insel Verlag.
Cover des Buches Politische Betrachtungen (ISBN: 9783518243886)

Politische Betrachtungen

Neu erschienen am 05.03.2024 als Taschenbuch bei Suhrkamp.
Cover des Buches Liebesgedichte (ISBN: 9783458683445)

Liebesgedichte

 (7)
Erscheint am 20.05.2024 als Taschenbuch bei Insel Verlag.

Alle Bücher von Hermann Hesse

Cover des Buches Der Steppenwolf (ISBN: 9783518463550)

Der Steppenwolf

 (1.284)
Erschienen am 18.06.2012
Cover des Buches Siddhartha (ISBN: 9783518463543)

Siddhartha

 (919)
Erschienen am 18.06.2012
Cover des Buches Unterm Rad (ISBN: 9783518463529)

Unterm Rad

 (835)
Erschienen am 18.06.2012
Cover des Buches Narziß und Goldmund (ISBN: 9783518471234)

Narziß und Goldmund

 (698)
Erschienen am 17.02.2020
Cover des Buches Demian (ISBN: 9783518463536)

Demian

 (613)
Erschienen am 18.06.2012
Cover des Buches Das Glasperlenspiel (ISBN: 9783518463574)

Das Glasperlenspiel

 (283)
Erschienen am 18.06.2012
Cover des Buches Peter Camenzind (ISBN: 9783518735725)

Peter Camenzind

 (99)
Erschienen am 09.12.2013
Cover des Buches Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne (ISBN: 9783458730750)

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

 (56)
Erschienen am 16.07.2012

Neue Rezensionen zu Hermann Hesse

Cover des Buches Siddartha (ISBN: 0613572742)
MaraOriginals avatar

Rezension zu "Siddartha" von Hermann Hesse

Der junge Siddhartha und seine Entwicklung. Ein schöner Werdegang
MaraOriginalvor 3 Tagen

In dem Buch "Siddhartha" von Hermann Hesse, begleiten wir den jungen Siddhartha auf seiner Suche nach Vollendung. 

Zuerst versucht der junge Siddhartha die Vollendung in den Lehren und Weisheiten anderer zu finden. Als er empfindet nicht das zu finden wonach er sucht, findet er einen Heiligen. Er hört sich, gemeinsam mit seinem Freund Govinda, dessen Lehre an doch auch hier findet sein Geist nicht die Zuflucht die er braucht. Hier trennen sich die Wege der Freunde, da Govinda beschließt als Mönch unter dem Heiligen weiter zu leben. Siddhartha jedoch geht weiter und empfindet zum ersten Male wahr zu nehmen was um ihn geschieht. Sieht die Natur, die Sterne, die Tiere, die Welt. 

Ein märchenhafter Schreibstil schmückt dieses Buch. Es macht einfach Freude den jungen Mann auf seiner Reise zu begleiten und sich zu fragen ob er denn eines Tages sein Ziel erreichen wird. Gleichzeitig regt das Buch den Leser auch zum Nachdenken an und gibt auch gute Vorlagen die man sinnbildlich in unsere Zeit der digitalen Hektik, etwas verinnerlichen kann. 

Für mich zählt dieses Buch zu den schönsten die ich bereits Lesen durfte und gehört absolut zu den must read! 

Cover des Buches Siddhartha (ISBN: 9783518463543)
RattusExlibricuss avatar

Rezension zu "Siddhartha" von Hermann Hesse

Welcher Weg führt zum Ziel – und was ist dieses Ziel überhaupt?
RattusExlibricusvor 18 Tagen

Kategorie: Bildungsroman | Psychogramm |Reflexion | Philosophie| Roman

Worum dreht sich die Handlung?: Der junge Brahmahensohn Siddhartha wird zusammen mit seinem Freund Govinda schon in jungen Jahren in die Weisheiten der Religion und des Dienstes an den Göttern eingeweiht. Schnell entwickelt er große Klugheit und Weisheit, alle in seiner Umgebung lieben ihn, eine glänzende Zukunft liegt vor ihm – aber dennoch ist er nicht glücklich, inneres Suchen treibt ihn um, er fragt sich, wie es möglich sein soll, dem letzten göttlichen Prinzip näher zu kommen und die vollkommene Wahrheit zu erkennen. Als eines Tages Wanderasketen durchs Dorf ziehen, sieht er seine Chance darin, sich ihnen, entgegen dem Willen seiner Eltern, anzuschließen. Sein Freund folgt ihm. Doch auch in der völligen Entselbstung und aller Dinge, die er bei den Asketen lernt, scheint er der Wahrheit nicht näher kommen zu können. Eines Tages hören sie von einem Erwachten, einem Buddha, und sein Freund Govinda möchte unbedingt dessen Lehre hören. Also ziehen sie weiter, obwohl Siddhartha innerlich bereits mit jeder Lehre abgeschlossen hat. Während Govinda sich dem Buddha anschließt, entscheidet Siddhartha, seinen Weg zur Erkenntnis allein weiterzugehen…

Große Themen im Hintergrund: Suchen und Finden | Lehre und Erkenntnis| Persönlichkeitsentwicklung | Einheit| Wandlung und Unwandelbarkeit| Wiederholung und Wert des Lebens| Wege aus dem Leiden | Menschlichkeit

Persönliche Notiz: Anders als ich erwartet habe, handelt das Buch nicht vom Leben „des“ Buddha, Siddhartha Gautama, obschon er auch seine Rolle darin spielt. Nichtsdestotrotz gibt es viele Parallelen, so dass ich das Gefühl habe, Hesse hat hier seine eigene Interpretation dieser Erzählung geschaffen, verquickt mit philosophischen Exkursen, erworbenem Wissen über fernöstliche Kulturen und eigenen Gedanken und Ansichten. Auch wenn das von Außen betrachtet vielleicht etwas esoterisch oder religiös klingt (Esoterik liegt mir völlig fern), ist das Buch eher als Charakterstudie und philosphischer Ausflug zu verstehen.

Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):


  1. Handlung **** 

Trotz der verhältnismäßigen Kürze ist viel in dem Buch passiert, der Hauptfokus liegt hierbei eindeutig auf der Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten (es geht mehr um Lebensabschnitte und deren Reflexion als um die „Handlung“ (im Sinne von Aktion) an sich). Die ständige Wandlung, der Gewinn und Verlust von Erkenntnis, das Wachsen und Scheitern und häufige Änderung der Lebensumstände spiegeln hier zielsicher die Grundthematiken des Buches wieder. Die einzelnen Handlungsabschnitte haben alle ihre ganz eigene Stimmung und die Handlung ist in aller Prägnanz, dabei aber nicht schmucklos ausgestaltet, so dass die knapp über hundert Seiten völlig ausreichend sind.

 


  1. Aufbau **** 

Das Buch untergliedert sich in mehrere, gut nachvollziehbare Sinnabschnitte. Die Handlungsbausteine sind klar abgegrenzt, auch wenn einzelne Elemente immer wieder auftauchen und der Geschichte gewisse Ankerpunkte verleihen. Es gibt keine unnötigen Längen aber auch keine größeren Auslassungen. Man verfolgt das ganze Leben des Siddhartha und verfolgt seine Wandlungen in überschaubaren Portionen. Die philosphischen Exkurse sind im ganzen Buch wichtig und behandeln prinzipiell die selben Themen, in jedem Abschnitt aber aus einem ganz anderen Blickwinkel. Im Moment der größten Selbstentfremdung wird der Erzählstil eher unpersönlich, sonst ist er sehr nah am Hauptcharakter und mit dessen Gedanken verquickt.

 


  1. Charakterzeichnung ****°

Mit der Entwicklung und Interaktion des Hauptcharakters mit der Umwelt ist Hesse hier ein ganz großer Wurf gelungen.  Die Innenschau ist ausgeprägt, genau konstruiert und dabei trotzdem vereinnahmend und liest sich unterhaltsam. Die wichtigsten Gedanken des Buches werden gleichzeitig durch die ausführlichen Gedanken und Reflexionen des Protagonisten dargestellt. Die Nebencharaktere sind menschlich und oft zwar knapp, aber keineswegs farblos oder klischeemäßig dargestellt. Der Fokus liegt sehr auf dem Hauptcharakter und seinen Gefühlen und Gedanken, was für die Geschichte sehr notwendig ist, was aber vielleicht nicht alle mögen. Manche Nebencharaktere sind mehr Spiegel und Prinzipien, wirken aber trotzdem unglaublich greifbar und sympathisch.

 


  1. Sprache und Stil *****

Die Sprache hat mich überrascht und gleich auf der ersten Seite vereinnahmt. Sie ist komplex, ausschweifend und bedient sich dabei auch in normalen Schilderungen großzügig aus der Werkzeugkiste der Stilmittel und Metaphern, so dass oft ein schon fast poetischer Eindruck entsteht. Sie fließt, schwimmt, mäandert und schafft es dabei gerade durch ihre Indifferenz gut zum Punkt zu kommen und Gedanken anzudeuten, die klarer nicht auszudrücken wären. Elemente sind teils mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig aufgeladen und es wird oft sehr schön kontrastiert und verbunden. Ich muss zugeben, dass gerade dieser Punkt, der mich so sehr begeistert hat, für viele vielleicht etwas „zu viel“ ist, unklar, altmodisch oder überladen ankommt. Ich finde, die Grundgedanken und Aussagen werden dadurch nur umso mehr unterstützt und sie ist einfach schön zu lesen.


  1. Zielgruppe(n)

Das Buch ist, aufgrund seiner Kürze, nicht unbedingt ein längeres Projekt. Wenn man konzentriert dabei bleibt und Gehirn und Emotionen anstrengt (und das ist für den vollen Genuss unabdinglich) kann man das Buch an einem bis wenigen Tagen lesen (ich würde aber mindestens zwei empfehlen, je nachdem, wie gut man sich in die Gedankenwelt einfinden kann, um etwas zu „verdauen“). Ja, das Buch ist manchmal anstrengend und man darf es nicht vorbeifliegen lassen, weil man sonst schnell den Faden verliert, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man sich an den interessanten (und teils wahrscheinlich auch selbst schon angerissenen) Gedankenspielen beteiligen will. Denn die Frage, was tatsächlich glücklich macht, was der Grundbaustein der Existenz ist, wie man mit dem Alltäglichen fertig wird und wonach man im Leben suchen kann, sind sicherlich universell. Man merkt, dies ist ein Buch zum Gedanken machen. Und natürlich zum Versinken in der Sprache. Den größten „Unterhaltungswert“ hat die minutiöse Ausarbeitung der kurvenreichen Entwicklung des Hauptcharakters. Daran muss man auf jeden Fall seinen Spaß haben. Das Buch ist eher nichts für Freunde von actionreicher Handlung, großer Spannung und auch wer unbedingt viele zwischenmenschliche Interaktionen in einer Geschichte braucht, wird wohl eher nicht glücklich.

Trotz schwerer Gedankenkost und zwischenzeitlicher tiefer Verzweiflung präsentiert das Buch  am Ende ein sehr positives Lebens- und Menschenbild, so dass trotz aller gehaltvoller und schwerer Diskussionen am Ende ein starker Schimmer der Zuversicht bleibt.

Natürlich behandelt das Buch, auch wenn es nicht unbedingt vorrangig darum geht, auch Themen aus der buddhistischen Lehre (oder das, was Hesse meinte, herausziehen zu müssen), Transzendentalität und arbeitet oft mit einer starken Abstraktion. Auch darauf sollte man sich unbedingt einlassen können, um Freude daran zu haben.

 


  1. Fazit ****°

Die Geschichte lebt mehr von innerer Entwicklung und die Beeinflussung und Formung eines Charakters durch Lebensumstände. Es ist eine philosophische Lebensreise zu den grundliegenden Fragen von Sinn, Existenz, Zufriedenheit und Liebe, eine Gegenüberstellung und Vereinigung verschiedener Prinzipien und der universellen Suche nach dem Glück. Und der Frage, ob Finden und Suchen sich nicht oft ausschließen. Stilistisch komplex und wabernd, dabei aber mit kristallklarer Sprachschönheit werden diese Themen gut unterstützt. Das Buch ist komplex und soll zum Nachdenken anregen, bedient sich dabei buddhistischer Gedanken, allgemeiner Lebensphilosophie und ausgedehnter Charakterstudien. Es ist langsam und ohne viel aufsehenerregende Handlung, entfaltet interessante grundliegende Gedanken und lässt einen nach vielen schweren Gedanken mit einer positiven Grundbotschaft zurück. Definitiv nicht für jeden etwas, vielen wahrscheinlich zu abgedreht oder sprachlich anstrengend. Ich hatte etwas Langatmigeres erwartet und war sehr positiv überrascht.

Cover des Buches Der Steppenwolf (ISBN: 9783518463550)
momos-librarys avatar

Rezension zu "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse

Tolles Buch!
momos-libraryvor einem Monat

Dieses Buch ist ein „komisch-gutes“ Buch. Ich kann es kaum anders beschreiben. Manchmal, da konnte ich mich beim Lesen so gut in den Protagonisten hineinversetzen, und manchmal hatte ich das Gefühl wir zwei könnten nicht verschiedener sein. Besonders spannend wird es meiner Meinung nach, als der Protagonist anfängt seine vielen anderen Facetten zu erkunden, durch eine Person, die er kennengelernt hat. Er scheint sich selbst fremd, tut Dinge, die er nie zuvor getan hat und lernt sich dadurch besser kennen, als es er jemals für möglich hielt. Ich werde dieses Buch definitiv nochmal lesen! 

Gespräche aus der Community

Keine Verlosung

Start: 01.06.2023

432 Beiträge
Knigaljubs avatar
Letzter Beitrag von  Knigaljubvor 9 Monaten

Besser spät als nie: ich schließe mich an, war eine wunderbare Runde!

Ihr Lieben,

Was denkt ihr zu Romanen, die etwas 'schwerere' Themen wie Gesellschaftskritik oder Mentalhealth in ihre Geschichten verweben? 

Gibt es Bücher, die euch besonders berührt oder inspiriert haben?


Ich finde diese literarische Brücke sehr spannend und manche Themen leichter 'verdaulich' als wenn ich sie in Ratgebern oder Sachbüchern lese.



Freue mich auf eure Gedanken. 

#lgbtq #mentalhealth #gesundheit #psychotherapie #traumatherapie

Zum Thema
0 Beiträge
Im März lesen wir im Rahmen der Klassiker-Leserunde "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse aus dem Jahr 1927. Dieses Werk trug entscheidend zum Welterfolg Hesses und der Verleihung des Nobelpreises an ihn bei. Ich bin schon sehr gespannt darauf, das Buch gemeinsam mit euch zu entdecken!
72 Beiträge
Loony_Lovegoods avatar
Letzter Beitrag von  Loony_Lovegoodvor 12 Jahren
Jetzt bekomme ich wieder Lust den "Steppenwolf" zu lesen - mein Lieblingsbuch :-) was ich von Hesse auch noch ganz arg mag sind: "Die Morgenlandfahrt" und "Narziss und Goldmund" einfach eine so schöne Sprache! Man sieht dass er alles regelrecht komponiert hat! Kann ich also empfehlen, für diejenigen die noch mehr von ihm lesen möchten.

Zusätzliche Informationen

Hermann Hesse wurde am 01. Juli 1877 in Calw (Deutschland) geboren.

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auf 441 Merkzettel

von 195 Leser*innen aktuell gelesen

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