Hermann Hirschfeld

 1,5 Sterne bei 2 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Hermann Hirschfeld

Cover des Buches Stadt, Land, Dorf: Betrachtungen zwischen Rollrasen und Heuballen (ISBN: 9783957285072)
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Rezension zu "Stadt, Land, Dorf: Betrachtungen zwischen Rollrasen und Heuballen" von Hermann Hirschfeld

Die Umsetzung stimmt einfach nicht
Kristall86vor 2 Jahren

Klappentext:

„Heuballen, der Duft von frisch foliertem Stroh, Traktorspuren, die von der Arbeit der Bauern zeugen und Rollrasen in Neubaugebieten. Die preisgekrönten Fotografen Hermann Hirsch und Jan Leßmann sind aufs Land gezogen, machen es als verlängerten funktionellen Arm der Stadt sichtbar und dokumentieren subtil das Leben abseits der Landlust. Ein Porträt des Landes – und eine Liebeserklärung an seine wunderbaren, hässlichen und skurrilen Seiten. Mit Texten von Eva Reisinger, die klärt, weshalb der Birnbaum das Symbol der Nachbarschaft ist und der Einkaufskorb unsere Zukunft entscheidet.

Die Stadtflucht, ihre Herausforderungen und Erkenntnisse

In dieser Fotoreportage dokumentieren Hermann Hirsch und Jan Leßmann als großstädtische Neuankömmlinge auf dem Land ihr neues Leben. Aus ihrer Heimat im Ruhrgebiet sind die beiden auf das Land gezogen – und werden dort mit allerlei Ungewohntem, Skurrilem und auch Überraschendem konfrontiert. Dabei dekonstruieren sie die romantisierte Vorstellung des idyllischen Landlebens, blicken auf die Nahrungsmittelproduktion, auf die heutige Landwirtschaft und die Energieversorgung, aber auch auf soziale Aspekte und auf die Frage der Mobilität. Kontraste wie beispielsweise ein blühender Bauerngarten und ein Neubau mit grauem Schotterbeet oder eine traditionelle Hausschlachtung und die Discounter-Fleischtheke werden ins Blickfeld gerückt und regen zum Nachdenken an. Die Essays von Eva Reisinger runden das Porträt stimmig ab.

Stadt, Land, Dorf blickt in ungeschönten Bildern auf das Leben auf dem Land und zeigt, welche Herausforderungen es mit sich bringt und inwiefern der ländliche Raum das Rückgrat des urbanen Lebens bildet.“


Also ganz ehrlich, beim Blick auf das Buchcover fällt schon vieles auf - dem Klischee des Landlebens wird da wohl voll nachgegangen und dann noch der Klappentext, der doch eigentlich ganz anderes vermuten lässt. Lassen Sie sich überraschen! 

Das Buch war für mich eine absolute Katastrophe. Weder Klappentext und noch die dazugehörigen Geschichten passten zu den tristen und trüben Bildern vom Leben auf dem Land. Ja, es wird hier wirklich allen Anschein nach nur die graue Land-Seite beleuchtet und man könnte vermuten, dass die Autoren dies genau so wollen. Wer aber auf dem Land lebt, wird das alles anders sehen und da ich dies einschätzen kann, auch etwas empört über dieses Buch sein. So furchtbar wie hier dargestellt ist es nun weiß Gott nicht auf dem Land! 

Selbstredend werden Themen beschrieben die eben auch vor dem Landleben nicht Halt machen, ob die Gut oder Schlecht sind soll doch aber bitte dem Leser überlassen werden. Wertungen sind hier eher fehl am Platze. Das Buch soll mit „ungeschönten Bildern auf das Leben auf dem Land“ blicken - ganz ehrlich?! Die hier gezeigten Bilder sind teilweise so Nichts-sagend, dass man selbst als Land-Ei sich fragt was das eigentlich soll. 

Der Grundgedanke der Autoren und Macher des Buches ist sicherlich nicht schlecht, aber an der Umsetzung muss nochmal gründlich gearbeitet werden. Dieses Buch zeigt weder das was die Autoren eigentlich zeigen wollten noch zeigt es ein ehrliches Bild des Landlebens. 

1 von 5 Sterne

Cover des Buches Stadt, Land, Dorf: Betrachtungen zwischen Rollrasen und Heuballen (ISBN: 9783957285072)
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Rezension zu "Stadt, Land, Dorf: Betrachtungen zwischen Rollrasen und Heuballen" von Hermann Hirschfeld

Du hast den Farbfilm vergessen (Nina Hagen)
katikatharinenhofvor 3 Jahren

Ich selbst bin ein echtes Landkind und weiß, wie sich Dorfleben als Kind, Jugendliche und Erwachsene "anfühlt", welche schrägen Typen, echte Urgesteine und liebenswerte Menschen auf dem Dorf zu finden sind und wie aus einer Dorfgemeinschaft schon die ein oder andere Fehde entstanden ist.

Wenn dann auch noch ein Buch erscheint, das das Dorfleben und seine Skurrilitäten genauer unter die Lupe nimmt, weckt das natürlich meine Neugier und mein Interesse, wie zwei Zugezogene aus der Stadt mit den Eigenarten des dörflichen Lebens umgehen und sich in die, meist homogene, Gemeinschaft der Bewohner:innen integrieren.

Aber in Stadt.Land.Dorf fehlt mir so ziemlich alles, was an Leben im Dorf vermittelt werden könnte. Angefangen von den Farben der Fotos, die einfach nicht vorhanden sind und alles trist und grau erscheinen lassen. Unweigerlich schleicht sich Nina Hagen mit "Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael" ins Ohr und dieser Song begleitet mich durch den ganzen Bildband.

Ja, es gibt sie, die Einsamkeit auf den Feldwegen, die immer größer werdenden Monokulturen, der Vormarsch der Biogasanlagen, der Zank und Streit um die Windräder - die zwar für die Energiewende notwendig sind, in deren Nähe aber niemand wohnen möchte. Nachhaltiges Leben zu gestalten fängt meist auf dem Reißbrett an und lässt sich nur schwer in die Tat umsetzen, da die vermeintlich guten Ideen aus der Stadt kommen und mit dem Landleben vor Ort kollidieren. Aber es gibt auch Kirmes, Schützen- und Sängerfeste, Waldgottesdienste, Dorfromantik mit Fachwerkhäusern,Schafweiden, Osterfeuer und Garagenfeten.

Irgendwie finden sie alle in diesem Buch ihre Erwähnung und werden abgelichtet, aber der echte Funke springt einfach nicht über. Ich hätte mir erhofft, in diesem Buch zu erleben, was den Menschen auf dem Land wichtig ist- nicht nur der klischeemäßig perfekte (Roll-)Rasen im (Vor-)Garten, die obligatorische Doppelgarage und das bewusste Umdenken zu regionalen Erzeugnissen im Einkaufskorb.

Der Bildband soll eine Liebeserklärung an all die Facetten des Landlebens sein, trifft aber weder ansatzweise mein Herz noch meine Liebe zum Dorfleben. Die Texte geben nur einen sehr vagen Einblick, stellen nicht wirklich die Herausforderungen und Kontraste in den Vordergrund und bleiben, wie auch die Fotos, weit hinter meinen Erwartungen zurück. So trist und fad, wie hier der Eindruck entsteht, ist es nämlich gar nicht auf dem Dorf.

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