Rezension zu "Stadt, Land, Dorf: Betrachtungen zwischen Rollrasen und Heuballen" von Hermann Hirschfeld
Klappentext:
„Heuballen, der Duft von frisch foliertem Stroh, Traktorspuren, die von der Arbeit der Bauern zeugen und Rollrasen in Neubaugebieten. Die preisgekrönten Fotografen Hermann Hirsch und Jan Leßmann sind aufs Land gezogen, machen es als verlängerten funktionellen Arm der Stadt sichtbar und dokumentieren subtil das Leben abseits der Landlust. Ein Porträt des Landes – und eine Liebeserklärung an seine wunderbaren, hässlichen und skurrilen Seiten. Mit Texten von Eva Reisinger, die klärt, weshalb der Birnbaum das Symbol der Nachbarschaft ist und der Einkaufskorb unsere Zukunft entscheidet.
Die Stadtflucht, ihre Herausforderungen und Erkenntnisse
In dieser Fotoreportage dokumentieren Hermann Hirsch und Jan Leßmann als großstädtische Neuankömmlinge auf dem Land ihr neues Leben. Aus ihrer Heimat im Ruhrgebiet sind die beiden auf das Land gezogen – und werden dort mit allerlei Ungewohntem, Skurrilem und auch Überraschendem konfrontiert. Dabei dekonstruieren sie die romantisierte Vorstellung des idyllischen Landlebens, blicken auf die Nahrungsmittelproduktion, auf die heutige Landwirtschaft und die Energieversorgung, aber auch auf soziale Aspekte und auf die Frage der Mobilität. Kontraste wie beispielsweise ein blühender Bauerngarten und ein Neubau mit grauem Schotterbeet oder eine traditionelle Hausschlachtung und die Discounter-Fleischtheke werden ins Blickfeld gerückt und regen zum Nachdenken an. Die Essays von Eva Reisinger runden das Porträt stimmig ab.
Stadt, Land, Dorf blickt in ungeschönten Bildern auf das Leben auf dem Land und zeigt, welche Herausforderungen es mit sich bringt und inwiefern der ländliche Raum das Rückgrat des urbanen Lebens bildet.“
Also ganz ehrlich, beim Blick auf das Buchcover fällt schon vieles auf - dem Klischee des Landlebens wird da wohl voll nachgegangen und dann noch der Klappentext, der doch eigentlich ganz anderes vermuten lässt. Lassen Sie sich überraschen!
Das Buch war für mich eine absolute Katastrophe. Weder Klappentext und noch die dazugehörigen Geschichten passten zu den tristen und trüben Bildern vom Leben auf dem Land. Ja, es wird hier wirklich allen Anschein nach nur die graue Land-Seite beleuchtet und man könnte vermuten, dass die Autoren dies genau so wollen. Wer aber auf dem Land lebt, wird das alles anders sehen und da ich dies einschätzen kann, auch etwas empört über dieses Buch sein. So furchtbar wie hier dargestellt ist es nun weiß Gott nicht auf dem Land!
Selbstredend werden Themen beschrieben die eben auch vor dem Landleben nicht Halt machen, ob die Gut oder Schlecht sind soll doch aber bitte dem Leser überlassen werden. Wertungen sind hier eher fehl am Platze. Das Buch soll mit „ungeschönten Bildern auf das Leben auf dem Land“ blicken - ganz ehrlich?! Die hier gezeigten Bilder sind teilweise so Nichts-sagend, dass man selbst als Land-Ei sich fragt was das eigentlich soll.
Der Grundgedanke der Autoren und Macher des Buches ist sicherlich nicht schlecht, aber an der Umsetzung muss nochmal gründlich gearbeitet werden. Dieses Buch zeigt weder das was die Autoren eigentlich zeigen wollten noch zeigt es ein ehrliches Bild des Landlebens.
1 von 5 Sterne