Rezension zu Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt von Herta Müller
Rezension zu "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt" von Herta Müller
von Beagle
Rezension
Beaglevor 14 Jahren
Die Welt im Rumänien der 1980er Jahre. Es leben Deutsche hier, die nach dem Krieg geblieben sind, nicht mit den anderen gegangen sind. Rund um Herrmannstadt ist eine ganze Kolonie Deutscher, die hier seit eh und je leben. Doch viele wollen nach Deutschland, da sie doch Deutsche sind und hier in Rumänien nichts mehr zu suchen haben, von den Rumänen zwar geduldet, nicht aber akzeptiert werden. Einer von ihnen ist Windisch, ein Müller, der mit seiner Frau und seiner Tochter Amalie in einem kleinen Dorf wohnt. Er wartet auf den Pass zur Ausreise. Und diese kurze Geschichte erzählt das Buch, wie er wartet, sehnt und hofft. Wir erfahren vom Leben, das doch gar nicht so grausam scheint, es ist einfach und beschaulich, nicht aber schlecht. Nach dem großen Wirbel, der um Herta Müllers Nobelpreisverleihung gezogen ist, habe ich mir weitaus mehr erwartet. Ich dachte an Unterdrückung, Angst und Grauen. Dieses Buch gibt nichts von dem wieder, weswegen Müller den Nobelpreis erhalten hat. Außerdem ist die Sprache kindlich einfach. Auf dem Buchcover erfahren wir, dass dieser Erzählstil poetisch sein soll – Ansichtssache.