Klappentext:
Hertha Koenig hat gründlich recherchiert und ein Stück westfälischer Geschichte aus dem frühen 18. Jahrhundert auferstehen lassen. Die Hauptfiguren und die Schauplätze in der freiweltlichen Abtei in Herford und am Fürstenhof in Detmold decken sich mit historischen Ereignissen und Personen der Jahre 1715 bis 1729.
Geschrieben in den 50er Jahres des letzten Jahrhunderts, erscheint "Die lippische Rose" erstmalig aus dem Nachlass der Autorin.
Hertha Koenig war Schriftstellerin, Mäzenin und Kunstsammlerin. In den 20er Jahren wurde sie zusammen mit Ricarda Huch zu den bedeutendsten Lyrikerinnen ihrer Zeit gezählt. Ihre Lyrik erschien bei Insel, ihre Prosa bei S. Fischer. Zu ihrem Freundeskreis gehörten Rainer Maria Rilke, Oscar Maria Graf, Martin Heidegger und Theodor Heuss.
Eigene Meinung:
Diees Buch entdeckte ich vor paar Wochen per Zufall im Internet. Ich bestellte es mir im Mai dieses Jahres bei ebay und es wurde die Lektüre dieses Wochenendes.
Die gerade mal 139 Seiten hatte ich in nur 3-4 Stunden durchgelesen. Der Anfang war etwas schwer durchzublicken und mit den sogenannten Hauptpersonen warm zu werden. Nach spätestens 20-30 Seiten kam ich dann so mit und mit in die Geschichte rein und es war sehr angenehm darin weiterzulesen.
Man erfuhr darin wirklich etwas über 18. Jahrhundert und wie die Menschen in dieser Zeit lebten und miteinander umgingen. Ganz anders und besser als heute.
Es war und ist auf jeden Fall ein sehr schönes ausgefallenes Buch über die lippische Rose. Sollte ein Jeder gelesen haben.
Werde das Buch behalten und ein schönes Plätzchen dafür finden.
Vergebe ohne Zweifel sehr gerne liebgemeinte 5 Sterne!
Hertha Koenig
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Hertha Koenig
Die helle Nacht
Die lippische Rose
Frühling im Herbst
Rilkes Mutter
Neue Rezensionen zu Hertha Koenig
Der Pendragon Verlag in Bielefeld hat hier aus dem Nachlass der Schriftstellerin Hertha Koenig 6 Geschichten veröffentlicht, bei denen es sich jeweils um Frauenportraits handelt. Nein, es handelt sich nicht um Porträts etwa berühmter Frauen, alle Gestalten sind frei erfunden. Sie sind aber deshalb nicht weniger interessant, im Gegenteil, mich hat jede einzelne Geschichte sehr beeindruckt und gefesselt.
Jede Geschichte erzählt von einer anderen Frauengestalt, wie zum Beispiel in der Titelgeschichte „Die helle Nacht“ von Dorothea, einer Sängerin, die nach langer Krankheit arm und mittellos auf das Gut ihrer Eltern zurückkehrt und dort von ihrem Bruder und ihrer Schwägerin herablassend behandelt wird und sich doch plötzlich nach einem Liederabend alles ändert.
Die Tänzerin Lia-Nora hat sich total der Kunst verschrieben, ist berühmt und findet die wahre Erfüllung im Tanz. Sehr enttäuscht ist sie, als sich Silvi bei ihr vorstellt und sie erkennen muss, dass Silvis Vorstellung nicht von innen heraus kommt. Sie ist zu sehr von sich überzeugt und hochnäsig und findet ihre Darstellung des Tanzes als einzig richtig.
In einer weiteren Geschichte geht es in der Beziehung der Protagonistin Brigitte zu ihrem viel ältern Mann Ferdinand. Dieser sieht nur noch seine Frau und liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Doch das ist es nicht, was Brigitte sich vorgestellt hat. Sie ist nicht glücklich weil sie es gewöhnt ist, etwas zu tun. In ihr ist noch ein Streben nach etwas anderem, nach einem selbstbestimmenden Leben.
Mehr möchte ich hier nun nicht verraten.
Jede Geschichte ist für sich abgeschlossen und mit Hertha Koenig habe ich eine wunderbare Schriftstellerin entdeckt, die in diesem kleinen Buch einen poetischen Schreibstil entwickelt hat. Alle Geschichten regen zum Nachdenken an und es lohnt sich, jede einzelne zu lesen.
Ein Buch, das ich unbedingt empfehlen kann.
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