Wenn man dieses nett lächelnde Mädchen auf dem Cover sieht und schon in etwas weiß, worum es im Inhalt des Buches geht, fragt man sich, wie das gehen kann.
Hetty, die Hauptperson, die die das was im Buch steht durchlebt hat und im Nachhinein aufgeschrieben hat, sieht vollkommen arglos aus. Nicht mal irgendwie besonders Jüdisch oder Niederländisch... ein junges Mädchen eben....
Dieses junge Mädchen beschreibt in ihrem Buch, was sie in der Hölle des Konzentrationslagers von Bergen-Belsen durchlebt hat.
Alles beginnt damit, dass die gesamte Familie Angst vor einer Deportation hat. Sie versuchen sich zu schützen, mit den Mitteln die ihnen gegeben sind, aber dann sind auch sie eines Tages in einem Zug unterwegs. Das Ziel kennen sie nicht und auch nicht, was da noch alles auf sie zukommt.
Hetty und ihre Familie landen in Bergen-Belsen, einem Konzentrationslager in der Lüneburger Heide. Hier können sie als Familie noch eine Weile zusammen bleiben, doch dann wird als erstes der Vater abtransportiert. Der Abschied fällt allen sehr schwer, weil niemand weiß, ob man sich jemals wiedersehen wird.
Dann wird auch die Mutter von ihren Kindern getrennt und Hetty bleibt mit ihren Geschwistern und vielen anderen Kindern in der „Kinderbaracke“ zurück. Sie wird eine Art Erzieherin und Ersatzmutter für alle und kämpft später mit Hilfe einer polnischen Schwester um das Überleben der Kinder.
Ich will nicht verraten, ob sie es alle geschafft haben, fakt ist aber mal, dass das Gelesene ziemlich harter Tobak war. Hetty beschreibt alles mit einfachen aber sehr eindringlichen Worten. Ich war ans Buch gefesselt, konnte mich kaum los reisen vom Stoff und habe mehr als einmal an bestimmten Stellen Tränen in den Augen gehabt.
Das Buch war für ein Taschenbuch wirklich sehr stabil gebunden. Das macht es langlebiger als eine minderwertige Bindung, ließ sich dann aber auch schwerer handeln. Das Buch war steifer als gewöhnlich und auch etwas schwerer.
Von der Seitenaufteilung war es sehr angenehm für die Augen. Die Schrift war angenehm groß und hat die Augen auch bei Dauerlesen nicht überfordert. So gesehen ein Volltreffer.
Absolut lohnenswerte Lektüre. Ich bin sogar der Meinung, dass das Tagebuch der Anne Frank nicht halb so ergreifend ist, wie dieses Buch...