Rezension zu Wir Kinder von Bergen-Belsen von Hetty E. Verolme
Rezension zu "Wir Kinder von Bergen-Belsen" von Hetty E. Verolme
von Huebner
Rezension
Huebnervor 13 Jahren
Den Holocaust und die Schrecken, die damit verbunden sind, zu bewerten, liegt mir fern und scheint in keiner Weise angemessen. Deshalb möchte ich mich mit dem Stil des Buches beschäftigen. Hetty Esther Verolme wurde 1930 in Belgien geboren, 1943 nach Amsterdam deportiert. Sie durchlitt die Schrecken des KZ Bergen-Belsen und wurde nach dessen Befreiung dazu angehalten, ihre Geschichte niederzuschreiben. Es liegt uns ein chronolgischer Bericht ohne Schnörkel und ohne metaphorischer Rafinesse vor, der Zeugnis ist für das, was unvorstellbar ist. Da die Autorin unmittelbar nach dem Ende des realen Überlebenskampfes begonnen hat, wird dem Leser eine Ahnung davon deutlich, mit welchen psychischen Belastungen die Leidtragenden zu leben haben. Besonders schmerzlich sind die Schicksale von Kindern unter der Naziherrschaft zu lesen. Es ist kein leichtes Buch und der Gedanke, dass die Autorin überlebt hat, ist ein kleiner Trost gegenüber den vielen Kindern und Babys, denen ein Leben nicht vergönnt war.