Cover des Buches Das falsche Herz des Meeres (ISBN: 9783570304853)
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Rezension zu Das falsche Herz des Meeres von Hilke Rosenboom

Abenteuer vor toller Kulisse - leider mit Schwächen

von PaperPrincess vor 10 Jahren

Rezension

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PaperPrincessvor 10 Jahren
„Kurz blickte sie in Hanribs von der Krankheit gezeichnetes blasses Gesicht, dann schloss sie die Augen und nahm den Anblick seiner dunkelgrünen Augen und des blassblauen Himmels mit in den Schlaf.” Seite 154

Zum Inhalt:

Alles beginnt 1854 auf Wangerooge. Leevke, die Tochter eines bekannten Seefahrers, ist 14, als sie plötzlich allein mit ihrer kleinen Schwester dasteht. Beim Versuch an Geld zu kommen, geht alles schief und Leevke wird von ausländischen Seemännern geraubt. Kurz darauf erobert der junge Hanrib das Schiff und bringt Leevke nach Marokko und dort in dem Palast seines Bruders unter. Dort bekommt sie alles, steht aber unter ständiger Beobachtung / Bewachung. Schließlich fasst Leevke den Entschluss, dem goldenen Käfig zu entfliehen und wieder zu ihrer Schwester nach Wangerooge zurückzukehren. Egal, was sie dafür auf sich nehmen muss.

Meine Meinung:

Für den Anfang des Buches habe ich etwas länger gebraucht. Es war definitiv kein Buch, das sich schnell lesen ließ. Es gab immer mal wieder ein paar Stellen, die sich etwas gezogen haben, ansonsten war ich aber nach einiger Zeit (ca. 100 Seiten, wenn ich mich nicht irre) total abgetaucht.

Was mich total gepackt hat, war das Setting. Es war super beschrieben, man konnte alles direkt vor sich sehen. Die verschiedenen Orte, die Sonne, die Menschen in der Stadt. Alles, was in die Richtung Marokko geht, fasziniert mich aber eh total.

Die Geschichte folgt natürlich in erster Linie Leevke, aber es gibt noch ihre Freundin Johanna, die den ganzen Anfang über und später immer mal wieder dabei ist. Sie ist so eine Person, die ich erst gar nicht einschätzen konnte und für die ich dann regelrecht Hassgefühle im Laufe des Buches entwickelt habe. Ich hätte es voll verstanden, wenn Leevke ihrer „Freundin” mal eine gescheuert hätte.

Leider hätte Leevke das in abgeschwächter Form auch mal gebraucht. Sie war mir manchmal viel zu aufmüpfig und frech / nervig. Und vor allem gegen Ende hätte ich ihr dann gerne mal ins Gesicht gesagt, ob sie eigentlich blind oder nur ein bisschen dumm ist? Ich mag es überhaupt nicht, wenn Mädchen in dem Liebesteil der Geschichte so voll auf dem Schlauch stehen. Klar, manchmal ist das nicht sofort klar und es kann ja auch ganz niedlich sein, wenn sie nicht checkt, dass er auf sie steht. Bei Leevke aber nicht. Man weiß nämlich schon lange vor dem Ende und lange vor ihr, wie das Ganze ausgeht. So etwas passt auch eigentlich nicht zu ihr, denn sie ist sonst ein echt starkes Mädchen, das auch nicht auf den Kopf gefallen ist. Es ist einfach ein bisschen schade, denn ansonsten ist die Geschichte super originell und eine tolle Abwechslung zu den anderen Geschichten, die sonst so unterwegs sind.

Kommen wir am Ende zur Covergestaltung, die mir ziemlich gut gefällt. Die Farben, das Mädchen, welches in der Haarfarbe mit der Leevke im Buch übereinstimmt, unten der Sand und im Hintergrund diese Art Arkade. Alles sehr schön abgestimmt und passend zum Buch.

Fazit:

Kein Buch, das man mal kurz dazwischenschieben kann. „Das falsche Herz des Meeres” ist für alle, die Interesse an einem historischen Liebes-/ Abenteuerroman haben.
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