Cover des Buches Lavendel gegen Ameisen: Toppes erster Fall (ISBN: 9783499258367)
Rezension zu Lavendel gegen Ameisen: Toppes erster Fall von Hiltrud Leenders

Rezension zu "Lavendel gegen Ameisen" von Hiltrud Leenders

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Hauptkommissar Helmut Toppe übersteht genervt einen Empfang; er hat wenig gegessen und hofft auf die Eröffnung des Buffets. Was muss also kommen? Ein Einsatz! Gezwungenermaßen ohne Schnittchen geht es zu einer Leiche, die in der Gärtnerei Welbers gefunden wurde. Die Leiche kann schnell identifiziert werden: Arno Friedrich Landmann. Es stellt sich jedoch heraus, dass das Opfer ein strenger und wenig nachsichtiger Richter war, der mehr als genug Feinde gehabt haben dürfte. Die Spurensicherung hat fortan eine Menge zu tun: Reifenspuren, Fußspuren, Zettelchen. Die Kollegen vom KK11 telefonieren und befragen um die Wette, kommen aber scheinbar kein bisschen voran. Kein Indiz, keine Aussage rückt irgendeine Person besonders ins Rampenlicht. Der Krimi bietet reichlich Einblick in die Routinearbeiten der Polizei, die in diesem Umfang eher ungewohnt ist. Angepasst an die Spuren am Tatort finden umfangreiche Befragungen statt und das KK11 schleppt unzählige Schuhe an, damit im Ausschlussverfahren die Fußabdrücke zugeordnet werden können. Von daher ist das Buch recht ruhig gehalten, da die Kollegen sich über Protokolle und Berichte unterhalten und Listen mit Namen und abzutelefonierenden Geschäften oder Ärzten kursieren. Sehr lebhaft scheint mir der Klever Lokalkolorit eingebaut zu sein. Immer wieder tönt der Klever Dialekt durch und die nahe Grenze zu den Niederlanden sorgt für Gesprächsstoff. Das verleiht dem Krimi eine gewisse Atmosphäre und ich persönlich schätze es auch, wenn die Region in einem Buch nicht komplett austauschbar scheint. 1992 erschien mit 'Königsschießen' das erste Buch mit Toppe in der Hauptrolle, ermittelt hat der Hauptkommissar aber schon zuvor: 'Lavendel gegen Ameisen' ist einer der ersten beiden, bisher unveröffentlichten Fälle um das KK11. Der Krimi spielt 1988 und das muss man sich hin und wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ein 2011 erschienener Krimi gleich damit losgeht, dass der Bürgermeister eine neue Telefonanlage (mit so etwas ganz neuem wie "Computerunterstützung") einweiht. Und Menschen, die mit Hilfe eines Computers schöne Ergebnisse ranholen, sind noch Exoten. Kein Fall mit ausnehmend großer Spannung, sondern einer, der die mühevolle Kleinarbeit in den Mittelpunkt stellt. Und die scheint am Ende sogar noch umsonst gewesen zu sein. Von Toppe könnte man wirklich glatt mehr haben, jedoch würde ich zuvor gerne wissen, wo derzeit der andere, bisher noch unveröffentlichte Fall steckt. Wenn ich eine Krimireihe schon mit Fall 1 kennen lerne, bleibe ich gerne in der Reihenfolge drin.
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