Cover des Buches Der Tod kennt keine Grenzen (Ein Bern-Krimi 1) (ISBN: 9783960872894)
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Rezension zu Der Tod kennt keine Grenzen (Ein Bern-Krimi 1) von Himmelberger Daniel

Auftakt für Beppe Volpas Ermittlungen in Bern

von annlu vor 6 Jahren

Kurzmeinung: die Verwicklungen rund um die Beteiligten fand ich sehr interessant - Beppe Volpa allerdings konnte nicht so glänzen

Rezension

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annluvor 6 Jahren

„Die Abschlussarbeit eines unserer Professoren weckt in mir ein ungutes Gefühl.“


Bern Krimi 1


Der Napoletaner Beppe Volpe wird strafversetzt und muss nun im Zuge eines europäischen Austauschprogramms als Assistentin der Berner Kommissarin Katharina Tanner arbeiten. Genau zu der Zeit, als Beppe in Bern eintrifft, beginnt Professor Hans Lutz, der Rektor der Berner Universität, seine Nachforschungen. Das Diplom seines Hispanikdozenten scheint ihm fragwürdig. Mit Hilfe des wissenschaftlichen Assistenten Boteros und der chilenischen Botschaft will er es nun prüfen lassen.



Obwohl Beppe der Beginn der Geschichte gewidmet ist, kommen bald schon die weiteren Charaktere mit ins Spiel. Im Zentrum steht der Hispanikprofessor und so einige Männer, die durch ihn beeinflusst wurden. Zur eigentlichen Kriminaltat kam es erst spät in der Geschichte. Das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan. Im Gegenteil habe ich länger in eine ganz andere Richtung spekuliert und wurde so von den Ereignissen überrascht.


Beppes Umzug brachte einige Vergleiche der napoletanischen Lebensweise mit der der Schweizer mit sich. Neben von ihm eingeworfenen italienischen Sätzen, gab es auch so manche spanischen Redewendungen, aber auch Hinweise und Zitate aus der klassischen spanischen und lateinamerikanischen Literatur. Überraschend war für mich auch, welch große Rolle Chile, seine Vergangenheit und die gegenwärtigen Verhältnisse dort einnahmen.


Ein Thema, das sich durch die Geschichte zieht, ist die Korruption. Von Beppe in Bezug auf Italien mehr vermutet, als bewiesen, waren es hier nicht nur die Unimitglieder, sondern auch die chilenische Botschaft und die dortige Geistlichkeit, die in die Machenschaften verwickelt waren und geschmiert wurden, auf Bestechung eingingen und auch vor Erpressung nicht zurückschreckten.


Als Intrige und durch die sich langsam anbahnenden Verwicklungen aller Beteiligten fand ich die Geschichte – besonders auch dadurch, dass sie durch viele Details aus unterschiedlichen Gebieten gespickt war – sehr interessant. Als Krimi fehlte mir allerdings die Aufklärungsarbeit. Der Fall wird wie nebenbei und eigentlich nur durch einen großen Zufall „gelöst“. Zudem hatte ich so meine Probleme mit dem Charakter von Beppe. Er scheint sehr wenig ernst zu nehmen, macht sich oft über alles lustig und interessiert sich scheinbar für alles andere mehr, als für seine Arbeit. Sympathisch war er mir dadurch nie.


Fazit: Eine sehr interessante Geschichte, bei der die vielen Nebencharaktere und ihre Verwicklungen das leisten konnten, was ich mir eigentlich vom Hauptcharakter erwartet hatte. Als Fazit bleibt zu erwähnen, dass Korruption, Vetternwirtschaft, die Macht des Geldes und Vertuschung wirklich keine Grenzen kennt.

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