Als ich dieses Buch geschenkt bekam, war ich total neugierig auf diese japanische Geschichte. Der Klappentext versprach ja eine "zarte Liebesgeschichte", und die Illustrationen von Jiro Taniguchi sind wirklich atemberaubend schön. Sie fangen die melancholische Stimmung der Geschichte perfekt ein - da musste ich beim Durchblättern echt staunen.
Die Hauptfigur Tsukiko ist... anders. Irgendwie faszinierend, aber auch schwer zu greifen. Ich hab mich beim Lesen oft dabei erwischt, wie ich innehielt und über ihr Verhalten nachdenken musste. Besonders ihre sich langsam entwickelnde Beziehung zu ihrem früheren Japanischlehrer hat mich ziemlich durcheinander gebracht. Ehrlich gesagt fand ich das manchmal richtig seltsam und auch ein bisschen unangenehm.
Das Buch hat definitiv seine Stärken - es gibt spannende Einblicke in die japanische Kultur und ist künstlerisch hochwertig umgesetzt. Trotzdem konnte ich irgendwie keine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Die ungewöhnliche Art, wie sich die Beziehung entwickelt, ist bestimmt mit Absicht so geschrieben, aber bei mir hat's eher Befremden als Mitgefühl ausgelöst.
Ich glaube, das ist so ein Buch, bei dem sich die Geister scheiden werden. Die Zeichnungen sind der absolute Hammer, aber die Geschichte selbst... da bin ich echt zwiegespalten. Von mir gibt's 3 von 5 Sternen.