Hisashi Kashiwai

 4,2 Sterne bei 114 Bewertungen

Lebenslauf

Hisashi Kashiwai, geboren 1952 in Kyoto, ist Zahnarzt und Leiter einer Zahnklinik in Kyoto. Nebenher schreibt er seit Jahren Bücher, die in seiner Heimatstadt spielen. Sein Roman Das Restaurant der verlorenen Rezepte war in Japan so erfolgreich, dass eine mehrbändige Serie folgte, die inzwischen auch verfilmt wurde.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 1) (ISBN: 9783548069685)

Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 1)

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Neu erschienen am 29.08.2024 als Taschenbuch bei Ullstein Taschenbuch Verlag. Es ist der 1. Band der Reihe "Die Food Detectives von Kyoto".

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Neue Rezensionen zu Hisashi Kashiwai

Cover des Buches Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 2) (ISBN: 9783471360637)
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Rezension zu "Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 2)" von Hisashi Kashiwai

Die Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte von Hisashi Kashiwai
Xanessa93vor 2 Monaten

Koishi und Nagare Kamogawa haben zusammen ein Lokal und eine Rezept-Detektei. Hier handelt es sich zwar um den zweiten Band der Food Detectives von Kyoto-Reihe, aber man kann diesen wunderbar auch entkoppelt vom ersten Band lesen, da die Geschichten nicht untereinander zusammenhängen. Einzig die Beziehung zwischen Vater Nagare und Tochter Koishi Kamogawa wird dann vielleicht etwas verwirrend.

In die Shokudo Komagawa kommen eigentlich selten normale Mittagsgäste, sondern eigentlich immer nur Menschen, die Hilfe bei der Suche eines Rezepts brauchen. Hier kriegen diese Menschen nicht nur ein nahrhaftes, äußerst leckeres Mittagessen, sondern auch einen Food-Detective. Nagare war früher Polizist, inzwischen ist er pensioniert und sucht nun nach Gerichten, die Menschen viel bedeuten:

Ein Ehepaar sucht beispielsweise eine Weihnachtstorte, die eine Konditorin zur Beerdigung ihres Sohnes mitgebracht hat, der bei einem Unfall in jungen Jahren gestorben ist. Die Konditorei aus der die Torte stammt, gibt es nicht mehr, nach dem Namen der Frau haben sie nicht gefragt und nun soll Nagare die Torte finden, damit sie diese noch einmal kosten können und so in ihrer Trauer einen Schritt weiterkommen. Ein junger Mann sucht das Mittagessen, das sein Vater ihm immer zubereitet hat. Und ein inzwischen nicht mehr ganz junger Mann sucht nach der Nudelsuppe aus einem fahrbaren Imbisswagen, die er in seiner Studentenzeit gegessen hat. Damals hatte er noch Träume, die er aber zu Gunsten der finanziellen Sicherheit aufgegeben hat. Nun hat sein Sohn den gleichen Traum und der Vater muss sich klar werden, ob er seinem Sohn ins Gewissen redet oder dessen Träume unterstützt…

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Schicksale und Geschichten, die in dem Roman geschildert werden. Alle Geschichten sind für sich geschlossen und mehr oder weniger abgeschlossen nach dem Kapitelende.

Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte von Hisashi Kashiwai ist der zweite Band der Food Detectives von Kyoto-Reihe, aber man kann beide Bände relativ unabhängig voneinander lesen, denn die Beziehung zwischen Vater und Tochter wird schnell klar und auch wie die beiden arbeiten, weiß man nach der ersten Geschichte, sodass dafür kein Vorwissen aus dem ersten Band nötig ist. Einzig die Verweise auf manche Figuren versteht man vielleicht nicht, aber grundsätzlich sind die Geschichten nach deren Ende abgeschlossen.

Und hiermit komme ich schon zu meinem ersten Kritikpunkt: Ich finde es sehr schade, dass man am Ende nicht erfährt wie die Geschichte ausgeht. Wir erfahren, dass die Menschen das Rezept, das Gericht finden, das sie suchen und sie erzählen einen Teil ihrer Geschichte, aber was sie am Ende mit diesem Wissen anstellen, erfahren wir nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, war das im ersten Band besser gelöst, weil man da noch ein bisschen mehr erfahren hat.

Hinzu kommt, dass wir von der Suche selbst nur im Nachhinein einen Bericht erhalten: Nachdem sie den Auftrag erhalten haben, macht sich Nagare auf die Suche und an diesem Punkt verlässt man als Leser:in die Szenerie und kommt zurück ins Restaurant, wenn auch der oder die Klient:in wieder ins Restaurant kommt. An einer Stelle war ich wirklich irritiert, weil ich mich aus dem Lesefluss rausgerissen fühlte, weil ich schön in der Geschichte drin war und dann eben dieser Break kam und man diesen zwei Wochen-Sprung hatte zu dem Tag, an dem der/die Klient:in wieder ins Restaurant kam. Das hat mich wirklich gestört, obwohl ich vermute, dass man diese ausführlichen Schilderungen der Suche nicht hat, weil Nagare dem Klienten oder der Klientin dann ja erzählt wie er auf das Gericht gestoßen ist und man es als Leser:in dann ja doppelt lesen würde. Dennoch finde ich gehört die Ermittlung selbst zu einer guten Detektivgeschichte dazu.

Nagare und Koishi sind unglaublich sympathische Figuren, man lernt viel über die japanische Gesellschaft und das Land und mir haben vor allem auch die poetischen Beschreibungen gefallen und dass man etwas mehr über Kyoto erfahren hat, weil es in der ein oder andere Geschichte etwas ausführlicher Thema war. Vor allem hat mir gefallen, dass man so viel über japanisches Essen und wie unglaublich vielfältig es ist, erfährt. Ich hätte mir hier noch Zeichnungen oder Bilder und natürlich auch das ein oder andere Rezept gewünscht (auch wenn mir klar ist, dass man die Zutaten nicht überall erhält und man nicht alles als Rezept in den Anhang des Romans bringen kann, weil es dafür einfach viel zu viele Sachen waren, die Nagare im Laufe des Romans gekocht hat).

Abgesehen von dem Kritikpunkt, dass mir die Ermittlungsarbeit in der Detektivgeschichte fehlt, finde ich das Konzept toll. Ich mag die Idee, dass Klientinnen und Klienten in das Restaurant kommen und Vater und Tochter beauftragen verlorene Rezepte, Gerichte, Geschmäcker zu finden und die beiden die Aufgabe erfüllen. Ich würde mir wünschen, dass Nagare seine Tochter mehr in die Ermittlungsarbeit mit einbezieht, denn eigentlich leistet sie gar keinen so großen Beitrag, aber abgesehen gefällt mir die Idee hinter dem Roman total gut.

Auch vom zweiten Band der Food Detectives von Kyoto-Reihe Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte von Hisashi Kashiwai war ich wieder total begeistert. Der Roman hat es geschafft, mich aus meiner Leseflaute zu ziehen und konnte mich wieder voll überzeugen. Ich habe einige kleinere Kritikpunkte, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Ich liebe die Reihe von Kashiwai und hoffe, dass es noch viele weitere Bände geben wird.

Cover des Buches Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 2) (ISBN: 9783471360637)
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Rezension zu "Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 2)" von Hisashi Kashiwai

Besondere Geschichten
Cynthia_Mähnertvor 2 Monaten

Ich mochte bereits den ersten Band über das Restaurant der verlorenen Rezepte sehr gerne und habe mich sehr gefreut, dass es eine Fortsetzung erhalten hat. Auch hier begleiten wir das Vater-Tochter-Duo wieder in ihr Restaurant und hören die Geschichten derjenigen, die einen besonderen Geschmack und eine damit verbundene Erinnerung suchen. 


Mir läuft bei den Menübeschreibungen von Nagare immer regelrecht das Wasser im Mund zusammen. Ich war noch nie in Japan und so muss ich manche Gerichte googeln, aber für mich ist das Buch dadurch auch immer so ein bisschen wie eine kulinarische Reise und ich bekomme regelrecht Lust selbst nach Japan zu reisen und diese literarischen Eindrücke zu verifizieren. 


Die Geschichten sind mit viel Liebe zum Details erzählt, immer geht es um ganz besondere Bindungen und Beziehungen, die oftmals eine tragische Wendung genommen haben. Nagare und seine Tochter verkaufen nicht nur Köstlichkeiten und Erinnerungen, sondern geben ihren Gästen auch immer Ratschläge und Weisheiten mit auf den Weg, die meistens darauf ausgelegt sind, die eigene Situation mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. 


Random Fact: ich liebe die kleinen Katzenzeichnungen, die jedes Kapitel begleiten. Solche liebevollen, verspielten Details, ähnlich wie die Hintergrundgeschichten zu den Rezepten tragen dazu bei, dass man sich in der Geschichte geborgen fühlt. 


Für mich lesen sich die Geschichten immer wie eine kleine Auszeit und Flucht aus dem Alltag. In den kurzen Episoden kann ich mich regelrecht verlieren. Wunderschöne Erzählungen, zu denen ich auch gerne immer wieder zurückkomme.

Cover des Buches Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 2) (ISBN: 9783471360637)
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Rezension zu "Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 2)" von Hisashi Kashiwai

Neues von den Food Detectives
Nasuadavor 4 Monaten

Der pensionierte Kommissar Nagare Kamogawa betreibt mit seiner Tochter Koishi in Kyoto ein Shokudo, also ein kleines, familiäres Restaurant. Neben Speisen und Getränken bieten die beiden dort aber auch noch einen weiteren Service an: sie sind Detektive, die verlorene Rezepte wiederfinden. So sucht beispielsweise ein junger Mann nach dem Bento, das sein Vater ihm als Kind jeden Tag für die Schule vorbereitet hat. Oder ein Ehepaar, dessen Sohn bei einem Unfall gestorben ist, wünscht sich die Weihnachtstorte aus einer kleinen Bäckerei, die der Junge so geliebt hatte.

„Rückkehr ins Restaurant der verlorenen Rezepte“ von Hisashi Kashiwai ist der zweite Band der Reihe um das kleine Lokal in Kyoto und wurde in Japan bereits verfilmt. Aus dem Japanischen übersetzte Ekaterina Mikulich, die bisher hauptsächlich auf Mangas spezialisiert war. Im Prinzip handelt es sich hier nicht um einen Roman im klassischen Sinne, sondern eher um eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die den Schauplatz des Restaurants nicht verlassen und immer demselben Schema folgen: Eine Person sucht nach einem Rezept und kommt später zurück, um das entsprechende Gericht zu probieren. Das führt dazu, dass wir alles, was außerhalb des Restaurants geschieht, nur aus der Schilderung der Figuren erfahren.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die einzelnen Geschichten oft eine ähnliche Thematik haben. In den meisten Fällen geht es um die Entfremdung zwischen Familien oder den Wunsch, einen bestimmten Geschmack aus der Kindheit wiederzufinden. Darüber hinaus spielt natürlich auch die japanische Küche in jeder Geschichte eine große Rolle. Dennoch hat das gleichförmige Schema auch etwas sehr Gemütliches an sich, was dazu führt, dass man sich beinahe selbst wie ein Stammgast des Lokals fühlt, der die Inhaber und Katze Hirune schon lange kennt. Umso schöner ist es, dass wir in diesem zweiten Band nach und nach mehr über Nagare und Koishi erfahren und ihr Leben nach dem Tod der Mutter wieder richtig aufzublühen scheint.

Fazit: Eine Reihe, die mehr durch die erzeugte Atmosphäre, als durch eine spannende Handlung besticht

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