Rezension zu "Camp Honor, Band 2: Der Auftrag" von Scott McEwen
Der zweite Teil der Camp-Honor-Reihe: Ein neuer Terrorist schlägt zu und versetzt ganz Amerika in Schrecken. Wyatt und sein Team versuchen Encyte nun unschädlich zu machen. Doch ist Wyatts höchste Priorität Hallsy, der Dolly getötet hat, zu finden und Rache zu nehmen. Er würde alles dafür tun, sogar seine Freunde verlassen.
Irgendwie finde ich das Buch ein wenig enttäuschend. Mir hat der erste Teil super gefallen und ich habe mich auf einen zweiten Action-Teil gefreut. Doch was daraus gemacht worden ist, ist einfach eine Verschwendung.
Der Schreibstil ist ungefähr gleich geblieben, wobei die Kapitel alle in der Zeit bleiben. Dafür springen sie zwischen ziemlich vielen Figuren. Ich konnte aus der Sicht von fast jedem lesen. Doch habe ich nur auf die Parts von Wyatt gewartet. Mal wurde aus der Sicht der Verteidigungsministerin geschrieben, dann aus der Sicht ihrer Helfer. Dann wurden die Szenen der Attentäter immer wieder kurz eingeschoben. Zwischendurch konnte man einiges aus Camp Honor und aus Wyatts oder Jalens Leben erfahren. Außerdem wurde auch Darsies Leben aufgeführt. Aus diesen ganzen Einzelteilen wurde keine ganze Geschichte. Gerade wenn es mal spannend wurde, was nicht oft passierte, kam ein neues Kapitel von einer anderen Person in einem anderen Ort.
Konnte ich beispielsweise ein Gespräch anhören, was über drei Kapitel geht, dann war Kapitel 1 das Gespräch, 2 eine andere Person, Kapitel 3 wieder das Gespräch, 4 der Attentäter und 5 das Ende vom Gespräch. So konnte keine Spannung, geschweige denn Action, mit eingebaut werden. Deswegen hatte ich einfach keinen Spaß beim Weiterlesen und der Roman hat sich gezogen wie Kaugummi.
Außerdem geht es im Titel um einen Auftrag im Camp Honor. Zusätzlich sollte Wyatt die Hauptfigur sein, der den Auftrag mit seinen Freunden erfolgreich ausführt. So… Das Geschehen hatte fast nichts mehr mit dem Camp am Hut. Am Ende hat das Camp eine Mannschaft zu einer Schießerei geschickt, aber ansonsten war es in nichts involviert. Wyatt hat zusammen mit einer neuen Person einen Alleingang gestartet. Wobei die ganze Aufmerksamkeit auf Jalen lag. Den kannte ich erst seit diesem Buch und habe deshalb nicht erwartet, dass dieser plötzlich zum Held wir! Das versprochene heldenhafte Team fehlt!!
Wyatt möchte nur Dolly, seine Freundin aus dem ersten Teil, rächen. Da der erste Teil mit einem Cliffhanger endete, nämlich, einem Bild der missbrauchten Dolly, hatte ich gedacht, dass diese Situation eine große Rolle spielt. Aber in diesem Roman wurde lediglich nebenbei erwähnt, dass Dolly tot und Hallsy der Mörder ist. Ein klarer Schock! Nun hilft Wyatt nur mit, weil Darsie ihm die Koordinaten des Aufenthaltsort Hallsys geben wird, wenn der Auftrag Erfolg hat. Doch Wyatts Rache wird gerade mal im Epilog aufgeführt.
Jetzt habe ich ziemlich viele Argumente aufgeführt, weswegen mir der Roman nicht gefallen hat. Das einzige, was interessant war und wo es sich zu lesen lohnt, ist die Geschichte an sich. Es gab jede Menge Details, die unnötig waren, aber die Story ist gut ausgeklügelt. Alles ergibt am Ende einen Sinn und es wurde sogar halbwegs realistisch dargestellt.
Ich würde ich den ersten Band auf jeden Fall weiterempfehlen, der zweiter aber ist eine Enttäuschung. Versprecht euch also nicht zu viel, wenn ihr anfangt den Roman zu lesen.
Aber das ist nur meine Meinung und anderen könnte der zweite Teil gefallen haben.