Cover des Buches Isenhart (ISBN: 9783462043327)
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Rezension zu Isenhart von Holger Karsten Schmidt

Der Seelensammler

von MissJaneMarple vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein Wahnsinnstrip durchs Mittelalter!

Rezension

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MissJaneMarplevor 10 Jahren
Inhalt: (Klappentext)
Anno Domini 1171. Isenhart stirbt bei der Geburt. Und wird wieder zum Leben erweckt. Der wissbegierige Junge, der irgendwie anders ist, wächst als Sohn eines Schmieds auf der Burg Laurin bei Spira auf. Zusammen mit Konrad, dem Stammhalter des Hauses Laurin, erhält er Zugang zu einem ungeheuren Privileg: Bildung.
Isenharts Welt bricht entzwei, als seine heimliche Liebschaft, die Fürstentochter Anna von Laurin, barbarisch ermordet – und ihr das Herz geraubt – wird. Der Mörder ist schnell gefasst und gerichtet.
Isenhart widmet sich seinem großen Traum: dem Traum vom Fliegen. Und seiner Sehnsucht, zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält – dabei immer auf der Hut vor der katholischen Inquisition.
Doch dann ereignet sich ein weiterer Mord nach identischem Muster. Isenhart und Konrad machen sich auf, den Serienmörder mit den forensischen Mitteln ihrer Zeit zu Strecke zu bringen. Die Jagd führt sie bis ins ferne Iberien, in den Basar des Wissens von Toledo, wo freie Geister aus Morgen- und Abendland sich austauschen. Dann findet Isenhart in einem dunklen Gewölbe nie gesehene anatomische Zeichnungen des menschlichen Herzens …


Meinung:
Erstmal vorweg "Isenhart" ist kein Buch für zwischendurch. Der Schreibstil ist außerordentlich komplex und anspruchsvoll. Die relativ langen Kapitel teilen sich immer wieder in Rückblicke, Gegenwartserzählungen und Isenahrts Überlegungen, da sollte man schon aufmerksam lesen, um den vielen Sprüngen folgen zu können.

Die Geschichte an sich ist einfach nur fantastisch. Ein einfacher Junge kommt durch die Gunst eines Gönners zu Bildung und macht das Allerbeste daraus! Er wird zum Überflieger, doch das ist im Mittelalter gefährlich.
Isenhart und Konrad von Laurin werden durch ihre gemeinsame Ausbildung Freunde und bald verwischen die Grenzen zwischen Herr und Diener.
Walter von Ascisberg und Vater Hieronymus, die Lehrer der Jungen, werden im Laufe der Geschichte zu guten Freunden und wichtigen Vertrauten der Beiden.
Auch die anderen Charaktere sind sehr intensiv und detailgenau beschrieben, was jedem für sich, sein ganz eigenes Leben einhaucht.

Ganz nebenbei erwirbt der Leser auch ein großes Wissen über das Mittelalter und über den Ursprung so mancher Redewendung. So manches Mal wird der Leser auch zum Nach- und Überdenken angeregt.
Der Autor schildert das Mittelalter alles andere als romantisch, es zeichnet es so, wie es durchaus gewesen sein könnte - nämlich hart, kalt und bedingungslos und doch kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

Anders als erwartet, gab es auf den ganzen 816 Seiten keinen Durchhänger, keine Langatmigkeit, kein verzweifeltes Seiten füllen. Die Geschichte ist durch und durch spannend und fesselnd.

Einziger Kritikpunkt an meiner Ausgabe, ist der relativ kleine Druck, der mit 37 Zeilen pro Seite nicht wirklich entspannt zu lesen ist.

Fazit:
Wer komplexe Romane mit vielen Zeitsprüngen und authentischen Charakteren mag, der wird "Isenhart" lieben!
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