Cover des Buches Isenhart (ISBN: 9783462043327)
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Rezension zu Isenhart von Holger Karsten Schmidt

Rezension zu "Isenhart" von Holger Karsten Schmidt

von lalibertad vor 12 Jahren

Rezension

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lalibertadvor 12 Jahren
Seit "Isenhart" im September 2011 erschienen ist, war ich immer wieder kurz davor es zu kaufen, bis ich es letztendlich geschenkt bekommen habe. Aufgrund der hohen Erwartungen, die ich an den Roman hatte, war ich skeptisch, ob ich die 800 Seiten schaffen, oder vorher enttäuscht würde. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich aber glücklicherweise nicht, denn 'Isenhart' ist eines der Bücher, die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Die Geschichte beginnt in der kleinen Hütte einer Hebamme, die grade einer Todgeburt beigewohnt hat. Dieses Kind ist Isenhart, der durch einen geheimnisvollen Mann wieder zum Leben erweckt und später von Walther von Ascisberg mit auf die Burg seines besten Freundes Sigimund von Laurin genommen wird. Isenhart wächst dort als Sohn des Schmiedes auf und lernt dessen Handwerk, bekommt auf von Ascisbergs Bitten hin jedoch auch eine schulische Ausbildung, die sonst den Adeligen vorbehalten ist. Isenhart erweist sich als neugierig und überaus intelligent, was nicht allen auf der Burg gefällt. In seiner Teenagerzeit wird die Fürstentochter Anna von Laurin, in die Isenhart heimlich verliebt war, ermordet aufgefunden. Von dort an beginnt die Suche nach dem Mörder, die sich über viele Jahre seines Lebens erstrecken wird, denn Anna soll nicht das einzige Opfer bleiben. Spannend von der ertsen bis zur letzten Seite erzählt Holger Karsten Schmidt die Geschichte des jungen Schmieds, der seiner Zeit geistig weit voraus ist. Wie ein roter Faden zieht sich die Suche nach dem Mörder Annas und weiterer jungen Mädchen durch den Roman, eingepackt in die Lebensgeschichte eines Mannes, dessen größter Schatz sein Wissen ist. Mit viel Erfindungsgeist und Neugier erfasst Isenhart Indizien, die ihn zum Kriminologen seiner Zeit machen: Todesursache, Haarfarbe des Täters oder Zeitpunkt des Todes kann er meist bestimmen. Trotz dieser modernen anmutenden Methoden bleibt die Handlung authentisch, da er sich dabei immer der Mittel und Wege seiner Zeit bedient. Doch nicht nur der kriminalistische Teil der Geschichte beeindruckt, sondern auch das Wissen, das der Autor in diesen Roman gepackt hat. Anatomie, Medizin, Philosophie und Astrologie sind nur einige der Bereiche, die immer wieder angeschnitten und deren führende Köpfe immer wieder zitiert werden. Insgesamt habe ich die Geschichte, die immer wieder kleinere Spannungshochs erfährt, bis sie schließlich zum entscheidenden Showdown führt, mit ihren intelligenten Dialogen genossen und war auch bei Schilderungen des Alltags nie gelangweilt, sonndern immer freudig gespannt auf das, was kommt. Auch für die Charaktere hat Holger Kartsten Schmidt ein Händchen. Ob Isenhart, Konrad von Laurin, Walther von Ascisberg oder Henning von der Braake, sie alle sind Figuren mit einer Vergangenheit und einer Zukunft, die während des Lesens wie Menschen aus Fleisch und Blut erscheinen. Sie machen Fehler, lernen dazu, sind manchmal stur, aber dabei immer menschlich - und das auf positive und negativer Art und Weise. Nach dem ganzen Lob komme ich jetzt zu einem Punkt, der mir während des Lesens zunehmend ins Gedächtnis gerufen wurde: Rechtschreibung und Grammatik. Leider bin ich immer wieder über Fehler gestolpert, sei es nun die falsche grammatische Form, ein Tippfehler, ein fehlender Buchstabe oder gar ein ganzes Wort, was fehlte und den Satz ohne Sinn zurückließ. Die ersten Male habe ich noch drüber hinwegschauen, Fehler passieren schließlich, besonders in so einem dicken Buch. Allerdings bin ich so häufig drüber gestolpert, dass ich es hier erwähnen muss. Alles in Allem ist 'Isenhart' aber ein absolut lesenswertes Buch, das ich jedem ans Herz legen kann, der mehr möchte, als eine Kriminalgeschichte im Mittelalter. Ein großartiges Werk, von dem ich jede Seite genossen habe.
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