Cover des Buches Babydoll (ISBN: 9783442205202)
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Rezension zu Babydoll von Hollie Overton

Thriller und kein Roman!

von Igela vor 7 Jahren

Rezension

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Igelavor 7 Jahren
Lily Riser wird als 16 jährige entführt und verbringt acht lange Jahre in Gefangenschaft.Sie wird von dem Täter gequält,misshandelt und bekommt von ihm ein Kind: Sky,die 6 Jahre alt ist.Eines Tages ist der Täter nachlässig und Lily und Sky gelingt nach 3110 Tagen die Flucht: endlich wieder zu Hause,bei Mutter Eve und Zwillingsschwester Abby. Lily kann die Polizei zu ihrem Entführer führen,denn der ist in der Stadt bekannt als ehrenwerter Bürger.

In wechselnden Perspektiven erfährt man als Leser wie die einzelnen Figuren versuchen mit der Entführung fertig zu werden,wie sie versuchen Lily und Sky zurück in ein Leben in der Normalität zu verhelfen.Da der Täter von Beginn weg bekannt und auch bald überführt wird, steht ganz klar nicht die Täterfrage sondern der psychologische Aspekt der Opfer und der Familie...aber auch der Angehörigen des Täters im Vordergrund.Und genau das hat bei mir persönlich sehr viele Emotionen ausgelöst. Zu lesen wie die Mutter und Schwester hilflos anhören müssen was Lily widerfahren ist,ist harte Kost und geht unter die Haut.Dankbar bin ich der Autorin,dass sie den Missbrauch und die Misshandlungen vage beschrieben hat und nicht ins Detail ging.So oder so habe ich etliche Male schlucken müssen...Warum dieses Buch vom Verlag als Roman und nicht als Thriller eingeordnet wird,ist mir schleierhaft.
Den Schreibstil definiere ich als sachlich,sehr eindrücklich,ausdrucksstark und prägnant.Die Handlung ist sehr brutal und berührend...da ist gerade dieser eher nüchterne Schreibstil sehr erholsam.
Das Grauen steigert sich für Lily gegen Schluss noch mal mit ein paar überraschenden Wendungen ,die nicht voraussehbar sind.Hier habe ich gejubelt...ich mag Geschichten ,die mich durch Wendungen immer wieder von Neuem fesseln und diese hier ist definitiv eine.
Als kleiner Kritikpunkt muss ich die Figur "Sky" erwähnen.Die Kleine kennt nur das Leben in Gefangenschaft und ist zwar leicht traumatisiert,fügt sich jedoch fast zu leicht in ein normales Leben ein.Diese Figur hätte "krasser"reagieren dürfen um authentischer rüber zu kommen.
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