Horst Bork

 4,3 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Horst Bork war Falcos Geschäftspartner und Manager und stand dem Künstler über viele Jahre sehr nahe. Seit Anfang der 80er Jahre arbeitete er neben Falco unter anderem mit Shirley Bassey, Ike & Tina Turner, Udo Jürgens, Chris Rea, Udo Lindenberg und Christopher Lambert zusammen, und seine Firma »HoBo Music« steht hinter den Erfolgen von »No Angels« und »BroSis«. Für den Film über Falcos Leben »Falco – Verdammt wir leben noch!« wurde er als Fachberater hinzugezogen. Daraufhin beschloss er, ein Buch über seine Jahre mit dem Superstar zu schreiben.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Falco – Die Wahrheit (ISBN: 9783862657377)
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Rezension zu "Falco – Die Wahrheit" von Horst Bork

admit
Blick hinter die Kulisse

Horst Bork verband mit dem Falken eine 14jährige Freundschaft & 12jährige Managertätigkeit. Die Diskrepanz zwischen dem schüchternen, höflichen Hans Hölzel und dem arroganten Falco war so groß, dass es zwangsläufig zur Zerrissenheit des Künstlers kommen musste, welche auch eine reichliche Promillezufuhr nicht dämpfen konnte. In dem 351-Seiten-Buch aus 2009 steht vieles an Eskapaden, die sich nicht in die Zeitung verirrt haben. Der Medienmanager Hans Mahr erhielt nämlich 'kleine' Zahlungen, damit die großen Ausraster geheim blieben. Wie z.B. die Sache mit dem Skandal im Hotel in Osaka 1986: Falco verguckte sich in eine blonde Lufthansa-Stewardess, welche sich jedoch lieber mit einem seiner Crew-Mitglieder vergnügte. Listig kundschaftete der erboste Künstler die Zimmernummer aus und hämmerte gegen die Tür, rief VERRÄTER! Doch das bumsfidele Paar öffnete nicht. Von einem ratlosen Hotelgast ließ sich Falco ein Blatt Papier geben, auf das er 'Verräter' draufschrieb, es anzündete und unter der Tür durchschob, weiter dagegen hämmerte und schrie. Sofort taten die sensibel eingestellten Sprinkleranlagen des Hotels ihren Dienst und regneten die Gäste nass. Der Schweizer Hoteldirektor war sehr diskret und umgänglich, für die Kleinigkeit von (in heutiger Währung) 20.000 € zur Schadensbehebung. "Teurer Scheiß", kommentierte Falco, dem auch für seine Bühnenshows nur das Beste gut genug war.

Mit den Bolland-Brüdern verscherzte er es sich, als er den Hit "Amadeus" zuerst gar nicht singen wollte, dann noch präpotent eine eigene Version für den US-Markt verweigerte. Schließlich erkannte er doch noch deren Qualität und kehrte - nach einer erfolglosen LP - wieder zu ihnen zurück. Ein Duett mit Madonna interessierte ihn nicht, aber für Brigitte Nielsen machte er gnädig eine Ausnahme. Bork verriet auch, dass sein Schützling am Anfang seine Texte selbst schrieb, während er später immer mehr auf Hilfe - auch vom 'Horsti' selbst - angewiesen war. Zum Selbstzerstörungsdrang Falcos passte auch, dass 1998 eine Boing 767 der Lauda Air, die auf den Namen 'James Dean' getauft war, seinen Leichnam in die Heimat zurückbrachte. Ein Arzt stellte 1,5 Promille Restalkohol, 3 Nanogramm Kokain sowie Reste von Marihuana & Psychopharmaka fest. Doch bis heute ist er der einzige Österreicher, der es in den US-Billboard-Charts auf Platz 1 schaffte.

Cover des Buches Falco: Die Wahrheit (ISBN: 9783896029218)
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Rezension zu "Falco: Die Wahrheit" von Horst Bork

Babscha
Lebenskünstler wider Willen

An Falco, dem charismatischen, unvergessenen, immer schon polarisierenden Wiener Musiker der 70/80er mit dem unvergleichlichen Schmäh, den immer perfekt gegelten Haaren und dem bis heute einmaligen Wortmischmasch in seinen Werken, haben sich schon viele abgearbeitet. Jetzt auch noch Horst Bork, sein damaliger Manager, Freund und enger Vertrauter. Und man muss sagen: Das macht er gut. Auf der Grundlage seines profunden, glaubhaften Insiderwissens um Falcos Leben und Persönlichkeit legt er hier ein gut strukturiertes, lesenswertes Buch vor, das dem Leser den Menschen Hans Hölzel in seiner ganzen Zerrissenheit nochmal intensiv nahe bringt. Es entsteht das Bild eines völlig zwiegespaltenen Künstlers, der sein Leben nicht mal ansatzweise auf die Reihe kriegt, der einerseits Bühne, Geld, Luxus und Erfolge genoss, um im nächsten Moment depressiv an sich zu zweifeln und sich ungeachtet seines ganzen exzessiven Lebensstils (lt. Bork) innerlich nichts mehr wünschte als eine feste Beziehung und eigene Familie, was ihm allerdings niemals gelang. Der bis zu seinem tragischen Tod mit 40 Jahren stets unberechenbar und divenhaft agierte, seine Lebensangst unablässig in Alkohol und Drogen ertränkte und dabei seine Berater, Produzenten und Freunde permanent mit seinen Ausfällen, seiner Unzuverlässigkeit und seinen Psychosen ans Limit brachte. Womit er seine Karriere sukzessive selbst ruinierte und sich in seinen letzten Lebensjahren endgültig  isolierte.

Ein spannendes, hochinteressantes Buch über das Leben eines tragisch selbstverschuldet gescheiterten Musikers mit vielen Deutungsversuchen, dem allerdings etwas weniger selbstgefälliges namedropping und Herauskehren der eigenen beruflichen Erfolge seitens des Autors durchaus gut getan hätte.

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