Ich bin im Zuge meines Studiums über dieses Werk gestolpert und war sofort begeistert. Die Mörin bietet alles, was einen belesenen Germanisten zu überraschen vermag:
- neumodischer Ich-Erzähler
- absurde Figurenkonzeptionen und -konstellationen
- unendlich viele Literaturverweise zu unzähligen anderen mittelhochdeutschen Werken und alten Mythen
- Erzählmuster, die zu überraschen wissen
und und und
Dieses Buch ist das Beste, was ich seit langem in diesem Sektor gelesen habe. Das einzige, winzige Manko ist, dass es nicht für jede Leserate geeignet ist, denn es ist in mittelhochdeutscher Sprache verfasst und wird ohne Übersetzung ins Neuhochdeutsche geliefert. Somit richtet sich ausschließlich an ein Publikum, dass der alten Sprache mächtig ist und sich mit mittelalterlicher Romantheorie ein bisschen auskennt, da sonst der gesamte Humor, sowie sämtliche Anspielungen, beim lesen verloren gehen und nur ein eher fahles Lese-Erlebnis verursachen.
Von mir bekommt dieses Werk dennoch volle Punktzahl, denn es ist einfach ein Meisterwerk!