KLAPPENTEXT: Eines Abends ist im Kunsthaus Ansbach alles anders als sonst. Unter dem Flügel quillt Blut hervor; schließlich birgt man einen Toten. Und die einzigen Zeugen sind ausgerechnet ein melancholischer Konzertflügel und ein Objekt der Ausstellung »Blaue Bäume«. Letzteres verschwindet allerdings bald; geklaut. Für Kommissar Brendle, der in der Künstlerszene Mittelfrankens recherchiert, nicht weiter schlimm, er kann mit Kunst ohnehin nichts anfangen. Freilich: Der Mord muss dennoch aufgeklärt werden. Brendle gibt sein Bestes, kommt aber nicht voran – bis Hinweise aus unerwarteter Richtung kommen … Atmosphärisch dicht, skurril und geschickt konstruiert: ein wahrlich musikalischer Kunstkrimi!
LESEEINDRUCK: Von Beginn weg meinte ich Loriot in meinen Ohren zu hören, als erzählte mir der Grandseigneur persönlich diese ungewöhnliche Geschichte, in der ein Klavier zum Protagonist wird und das Innenleben des ermittelnde Inspektors den Ton angibt.
Die Sprache ist klar und leichtfüßig, trotzdem geschliffen und fein. Der Plot entzieht sich dem Üblichen vollends, und hat beinahe etwas Esoterisches. Dafür kann man darüber hinwegsehen, dass die Spannung zwar nicht atemberaubend ist, jedoch der Plot durch Originalität besticht.
FAZIT: Ein Krimi für Feinsinnige, jenseits der üblichen "Kost".
Literaturkrimi