Am Anfang dieses Buches werden die Tätigkeiten eines Menschen , des erfolgreichen Geschäftsmannes Joop, und eines Bären abwechselnd gegenübergestellt und beschrieben.
Detailliert werden die jeweiligen Tagesabläufe geschildert, wobei sowohl die Gefühle des Menschen als auch die des Bären Beachtung finden. Durch diese Erzähltechnik werden Bär und Mensch auf eine Stufe gestellt.
Die Welt des Großbankers Joop ist von der Ratio bestimmt, es wird viel gerechnet, geplant und der Instinkt spielt wenig bis keine Rolle. Im scharfen Kontrast dazu steht der Bär, der sich fast ausschließlich auf seinen Instinkt (seine Nase) verlassen muss. Er wittert Gefahr, er riecht die Nahrung und er genießt die wunderbaren Düfte der Natur.
Joop gerät schließlich nach Osteuropa in das Gebiet des Bären und beschließt den Bären zu jagen.
Duschan , ein armer Forstarbeiter, den Joop von seinen früheren Jagdurlauben kennt, hatte Joop von dem Bären berichtet.
In den weiten Wäldern Osteuropas kommt es schließlich zum finalen Duell: Joop, der erfolgreiche Geschäftsmann und Faktenmensch, der mit einem Federstrich das Schicksal ganzer Staaten verändern kann gegen den alten Bären, der aus Sehnsucht noch einmal die Wälder seiner Jugend durchstreift.
Bewertung:
Die Naturbeschreibungen und die Beschreibungen des Bären sind einzigartig, detailgetreu und sehr eingängig. Der Bär wird "vermenschlicht": die Sorgen und Nöten des Bären werden so beschrieben, dass der Respekt vor dem Tier und die realistische Betrachtungsweise im Fokus stehen. Der Konflikt zwischen dem Antrieb mit der Jagd Geld zu verdienen und dem Recht von Tieren geschützt zu werden tritt deutlich zutage. Die Jagd wird minutiös protokolliert und das Innenleben des Jägers wird genau durchleuchtet. Im Vordergrund steht die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, Tiere zu töten. Das Buch ist bisweilen etwas kompliziert geschrieben, aber von der Thematik durchaus interessant und von der Handlung sehr ungewöhnlich: 4 Sterne