Die Hauptaussage des Buches ist: ICH bin die Ursache. Egal, was im Leben passiert, es ändert nichts an der Tatsache, dass ICH selbst der Auslöser für das Geschehene bin. Kein anderer, nur Sie allein. Spüren Sie jetzt einen Widerstand? Wann immer Sie einen Widerstand in sich fühlen, sollten Sie genau hinschauen. Nur so erlangen Sie Erkenntnis, auch wenn diese weh tut. Das ist der erste Schritt.
Jetzt brauchen Sie noch die Bereitschaft, Ihre, von Kindheit an, einprogrammierten Verhaltensmuster, umzuschreiben. Das heißt im Klartext, Sie werden einen anderen niemals ändern können. Wenn Sie etwas oder jemanden anders haben möchten, ist der einzige Weg sich selbst, seine Einstellung, sein Verhalten etc. zu ändern und Horst Vogel erklärt in diesem Buch mit Hilfe seiner acht Prinzipien die schrittweise Änderung der eigenen festgefahrenen Prinzipien.
So früh wie möglich erziehen uns unsere Eltern mit dem Mechanismus von Lob und Tadel. Diese allgemein übliche Taktik erstickt leider unsere natürlichen Bedürfnisse mit der Zeit. Wir verlernen auf unser Bedürfnis bzw. Gefühl zu hören und erwarten nur noch Lob oder Tadel als Bestätigung für unser Tun. Es fällt uns immer schwerer, uns von innen heraus selbst zu bestätigen, weil wir täglich lernen, dass eine Bestätigung ausschließlich von außen kommt. Allmählich erlischt das Ur-Gefühl unserer wahren Persönlichkeit und wir bauen eine zweite, aus dem Verstand lebende, Persönlichkeit (Ego) auf.
Diese zweite Persönlichkeit hat mit großem Einfallsreichtum gelernt, innere Bedürfnisse zu unterdrücken und dafür gesorgt, dass unser Grundbedürfnis tief in uns vergraben bleibt. Meistens können wir es noch nicht einmal benennen und die einzige Möglichkeit mit ihm Kontakt aufzunehmen ist, es zu unterdrücken, sobald es in Erscheinung tritt. Hier fand ich das Beispiel der Mutter mit dem persönlichen Bedürfnis nach Harmonie bildhaft, die ihr Kind, das Heiligabend zu spät zum Kaffee kommt, erstmal maßregelt und somit nicht nur ihr Harmonie-Bedürfnis unterdrückt, sondern das Kind gleich noch mit. Wüsste die Mutter um ihr Bedürfnis, würde sie sich freuen, dass jetzt alle zusammen am Kaffeetisch sitzen.
Es ist schwierig, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, wo es doch viel einfacher ist, andere für irgendetwas verantwortlich zu machen. Hier hat der Autor einen wirkungsvollen Tipp parat. Wir denken und sprechen oft in der „man“ Form, hinter der „man“ sich gut verstecken kann. Ersetzen Sie diese durch „ich“, wird es viel persönlicher für Sie und Ihr Handeln viel bewusster.
Dass die Umsetzung der acht Prinzipien Geduld erfordert, wird dem Leser intuitiv durch die Rahmenerzählung, in der die Entwicklung der jungen Rechtsanwältin Claudia, die am Anfang auch ihre Mitmenschen für alles verantwortlich macht, deutlich. Ihre Begegnungen im Park mit dem älteren Herren und seinem Terrier erstrecken sich nämlich über vier Jahreszeiten plus einen Winter.
Sollten Sie nun immer noch Lust haben, das Buch zu lesen, tun Sie es und Ihr Leben wird in jeder Hinsicht vollkommener werden, sobald Sie verstanden haben, dass Sie die Ursache sind.