Howard Linskey erzählt in seinem Krimi von einem aktuellen Vermisstenfall, einem Serienmöder, einem sehr alten Mord und letztendlich von der schwierigen Zusammenarbeit von Presse und Polizei. Wieviel darf sich ein Journalist bei seinen Artikeln und Recherchen erlauben, wie weit darf die Polizei bei ihren Ermittlungen gehen und wie kann die Zusammenarbeit von Polizei und Presse einem Fall nutzen oder schaden? Diese Fragen beleuchtet der Autor im Zuge der Ermittlungen und zeichnet ein ernüchterndes Bild von Mobbing, Frust und Zweifeln, ohne dabei die drei Kriminalermittlungen aus den Augen zu verlieren. Mir hat besonders die Erzälweise gefallen, das Buch lässt sich gut lesen und veliert sich nicht in Nebensächlichkeiten, also eine klare Empfehlung.
Howard Linskey
Lebenslauf
Alle Bücher von Howard Linskey
Crime Machine
Mädchen Nr. 5
Gangland
Killer Instinct
Neue Rezensionen zu Howard Linskey
Ich weiß ja, dass Howard Linskey es draufhat, allerdings musste er mich hier erst mal wieder neu davon überzeugen. Darüber hinaus finde ich den Klappentext sehr irreführend, denn bevor sich die beiden Männer "zusammentun" (was ziemlich übertrieben gesagt ist), tun sich die Journalisten Helen Norton und Tom Carney tatsächlich zusammen. Einen wichtigen Hauptcharakter aus dem Klappentext herauszulassen, finde ich schon etwas reist, vor allem, da Helen gefühlsmäßig öfter zu Wort kommt als DC Ian Bradshaw. Aber mal in Ruhe und von vorne.
Die Reihe um David Blake ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was den Einstieg in eine Story ja für viele Leser einfacher macht. In "Mädchen Nr. 5" verfolgt man hingegen viele verschiedene Leute. So viele, dass es einen anfangs erschlägt. Die zu häufigen und schnellen Wechsel zwischen den Charakteren und Schauplätzen sind zwar filmreif, aber in einem Buch rauben sie einem die Möglichkeit, sich auf die Akteure einzulassen. Es wird mit der Zeit besser, aber ich habe bis zur 150sten Seite gebraucht, um richtig in die Geschichte eintauchen zu können. Ob es geschickter gegangen wäre? Ich weiß es nicht und ich bezweilfe es. Immerhin waren alle Infos mehr oder weniger relevant und auch der Grundstein für die Reihe um Bradshaw/Helen/Tom musste irgendwie gelegt werden.
Wie gesagt hatte der Autor mich dann aber eingefangen und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich bin halbwegs mit den Helden (und noch mehr mit den Nebencharakteren wie etwa dem unbeholfenen Vincent Addison) warm geworden und musste unbedingt wissen, wie die beiden Kriminalfälle aufgelöst werden, die Howard Linskey kunstvoll miteinander verwoben hat.
Zum einen ist da die Suche nach dem vermissten Mädchen, das dem Kiddy-Killer zum Opfer gefallen sein könnte. Und zum anderen wird eine Leiche von vor 60 Jahren gefunden, die das Dorf aufrüttelt und deren Schicksal nach einer Auflösung verlangt.
Die Spannung wurde durch kleine Einstreuungen des Mädchenfängers höchstselbst in die Höhe getrieben und später trugen auch die schnellen Perspektivenwechsel dazu bei, dass es wie in einem Film rasant blieb. Als die Geschichte schließlich endlich Fahrt aufgenommen hatte und der erste Einwurf aus 1936 kam, bin ich halb ausgeflippt. Das war hervorragend gemacht!
Da der Autor selbst als Journalist arbeitet, wurden jene Aspekte authentisch beschrieben und boten einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise dieser Zunft :) Überhaupt ist alles gut recherchiert und Howard Linskey beweist wieder einmal seinen schwarzen Humor - besonders gut erkennbar an den Stellen, an denen er Ian Bradshaw von seinen Vorgesetzten runtermachen lässt. Sehr boshaft, aber witzig.
Eine hammermäßige Alternative
Ich würde Howard Linskey-Neulingen auf jeden Fall empfehlen, zuerst seine Reihe um den Gentleman-Verbrechen David Blake aus Newcastle zu lesen. Die ist wirklich - wie die Überschrift sagt - der totale Hammer! Ich liebe die Bücher!
Bewertung und mein Fazit
Alles in allem ein guter Kriminalroman mit interessanten Charakteren und zwei sehr spannenden Fällen. Einen Punkt Abzug gibt es für den Einstieg, der es mir persönlich nicht ermöglichte, gleich in das Buch abzutauchen. Wenn man das aber mal geschafft hat, will man es nicht mehr aus der Hand legen und noch länger bei Ian, Helen und Tom bleiben.
Was ist so bescheuert an "SitOnMyFacebook"? Peter Dean war ein Genie. Und ich will nicht wissen, was Joe Kinane mit den Newcastle-United-Spielern anstellt, nachdem sie aus der Premer League abgestiegen sind. Aber dazu vielleicht in einem späteren Buch....David Blake ist der Gangsterboss, der alles in Newcastle kontrolliert und sich vor aufmüpfigen Untergangsterbossen schützen muß, die ihm seinen Thron streitig machen wollen. Am Bedrohlichsten für ihn ist aber vielleicht der Umstand, daß seine Lebensgefährtin nicht weiß, daß er ihren Vatter umbringen mußte. Der Mittelteil einer Romanserie, der aber auch Spaß macht, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Eine echte Entdeckung, ich hoffe von Lisnkey noch viel zu hören!
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