Hubert Seelow

 5 Sterne bei 1 Bewertungen

Lebenslauf

Hubert Seelow, ist emeritierter Professor für Skandinavistik an der Universität Erlangen. Er ist der Herausgeber und Übersetzer der Werke von Halldór Laxness im Steidl Verlag.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Das Fischkonzert (Steidl Pocket) (ISBN: 9783969993309)

Das Fischkonzert (Steidl Pocket)

Erscheint am 30.05.2024 als Taschenbuch bei Steidl Verlag.

Alle Bücher von Hubert Seelow

Neue Rezensionen zu Hubert Seelow

Cover des Buches Salka Valka (ISBN: 9783869303987)
daydreamins avatar

Rezension zu "Salka Valka" von Halldór Laxness

Island pur
daydreaminvor 6 Jahren

Nach meinem ersten Urlaub in Island im März 2017 war ich so fasziniert von diesem Land, der Kultur und der Mentalität, dass ich unbedingt ein Buch des einzigen isländischen Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness lesen wollte. 

Salka Valka erzählt die Geschichte der gleichnamigen Protagonistin von ihrem Kindesalter an. Sie wächst bei ihrer Mutter in einem kleinen Küstenort auf und hat einen sehr rauen Lebensweg vor sich, der von Hunger, Armut und Kälte geprägt ist.

Im gesamten Buch herrscht eine relativ melancholische und raue Stimmung. Das einfache Leben Salka Valkas konnte ich mir nach der Besichtigung der Torfhäuser während meines Urlaubs sehr gut bildlich vorstellen und die gesamte Darstellung fand ich sehr gelungen und authentisch. Durch diese etwas gedrückte Grundstimmung herrscht eine ganz eigene und einnehmende Atmosphäre im gesamten Buch, in welcher in den isländischen Geist deutlich spüren konnte. Was mir hingegen etwas zu kurz kam, waren Naturbeschreibungen. Ich hatte gehofft, mir die wunderbare Landschaft noch einmal mit Hilfes des Buches in Erinnerung rufen zu können, was leider nicht ganz der Fall war. 

Auch der Einstieg ist mir nicht gerade leicht gefallen, da seitenlage Predigten und Monolog über das Christentum und Religion abgedruckt waren. Das war ein wenig langatmig, obwohl gleichzeitig durch die konservativen und engstirnigen Ansichten der Dorfbewohner der Kontrast zu Salka Valkas Gemüt sehr stark dargestellt wurde. Salka Valka schlägt sich alleine durchs Leben, wird von ihrer Mutter und deren Freund im Stich gelassen und kann sich niemals richtig in die Dorfgemeinschaft einfügen. 

Salka Valka ist eine neugierige und politisch engagierte Frau. Nach einigen Kapitel verebben die Religionsmonologe und die Bolschewisten beginnen damit, in Island ihre Ansichten zu vertreten und zu verbreiten. Neben den sozialistischen Thesen stellt der Autor auch die Reaktion des isländischen Fischerdorfes dar, welche prompt einen Konsumverein gründen. Dieser Teil hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil ich die angesprochenen Aspekte sehr interesant fand und Salka Valkas Weg in der männerdominierten Welt der Politik beeindruckend war. Sie ist keine typische Heldin, sondern macht ihre Fehler, findet jedoch immer einen Weg, dazu zu stehen und damit umzugehen.  Ich habe mich gefreut Salka Valka dabei zu begleiten, wie sie sich durchsetzt, Konventionen bricht und eigene Wege geht. 

Der Roman rund um Salka Valka hat mich auf positive Art und Weise herausgefordert, mir etwas beigebracht, mich beeindruckt und unterhalten. Interessant fand ich nicht nur Salka Valkas starken und außergewöhnlichen Charakter, sondern auch die politischen Aspekte, die Halldór Laxness anspricht. Außerdem konnte der Roman mir Islands Geschichte und Mentalität noch ein Stück weit näher bringen und die raue Atmosphäre im gesamten Buch hat mich definitiv in ihren Bann gezogen. 

Cover des Buches Das Fischkonzert (ISBN: 9783882438093)
Christin87s avatar

Rezension zu "Das Fischkonzert" von Halldór Laxness

Ruhige Erzählung - mit fehlenden Höhen und Tiefen
Christin87vor 9 Jahren

In ärmsten Verhältnissen wird im Island vergangener Tage Alfgrimur geboren. Von seiner Mutter in der armseligen Unterkunft seiner Geburtsstunde zurück gelassen erzählt das Buch wie er nun dort in der Armenherberge seiner "Großeltern" heranwächst, zwischen kommenden und gehenden Gästen. Reisende, Auswanderer, Priester, Menschen auf der Suche nach einem Platz an dem sie in Frieden sterben können... Alle Form von Hilfebedürftigkeit und Armut wird ihm vor Augen geführt - und trotzdem ist er glücklich in seiner kleinen Welt.,
Dann, eines Tages, kommt Leben in die alltägliche Trostlosigkeit. Der weltberühmte isländische Sänger Gardar Holm kommt nach Hause, um endlich ein Konzert für seine Landsleute zu geben... Und diese Begegnung beeinflusst Alfgrimurs ganzes zukünftiges Leben.

"Das Fischkonzert" ist die ruhige Geschichte eines jungen Lebens, welche ohne Frage ein gut erzähltes Buch darstellt. Bereits 1957 erschienen und von einem Nobelpreisträger für Literatur verfasst, werde ich mich als leihenhafter Leser hüten, große Kritik daran zu üben. Jeder der zahlreichen, häufig kommenden und gehenden, Charaktere wird detailreich dargestellt. Die Handlung ist schlüssig und vielschichtig. Allerdings fehlte es mir ab der Hälfte des Buches an ein paar Höhen und Tiefen, sodass sich der zu Beginn zügige Lesefluss nach hintenheraus immer mehr verlangsamte und ins Stocken kam.

Aus diesem Grund: 3 von 5 Sternen.

Cover des Buches Das Volksbuch. Über Island und Gott und die Welt (ISBN: 9783869302348)
W

Rezension zu "Das Volksbuch. Über Island und Gott und die Welt" von Halldór Laxness

Rezension zu "Das Volksbuch. Über Island und Gott und die Welt" von Halldór Laxness
WinfriedStanzickvor 12 Jahren

Der 1955 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete, 1998 verstorbene Halldor Laxness gilt als einer der größten Söhne Islands, der nicht nur die dortige Literatur und Kultur wesentlich prägte, sondern auch viele andere Schriftsteller auf dem Kontinent inspirierte.

Das hier vom Steidl Verlag anlässlich des Frankfurter Buchmessenschwerpunkts 2011 neu herausgegebene „Volksbuch“ handelt „über Island und Gott und die Welt.“ Laxness schrieb diese Essays zwischen 1927 und 1929, während eines Amerikaaufenthaltes. Es ist eine Art Erziehungsbuch, mit dem der an Sendungsbewusstsein schon in jungen Jahren nicht arme Laxness seine Landsleute teilhaben lassen wollte an dem, was er selbst im Ausland auf seinen zahlreichen Reisen gelernt und erfahren hatte.

Was sich heute liest wie das Werk eines überheblichen Geistes, war für die damals noch sehr auf ihrer Insel isolierten Isländer so etwas wie ein neues Evangelium und es gab kaum einen des Lesens Kundigen, der das Buch nicht gelesen hätte. Zusammen mit seinen Romanen (vgl. hier die preisgünstige Werkausgabe im Taschenbuch, die Steidl in diesem Herbst herausgebracht hat in einer repräsentativen Stofftasche) ist das „Volksbuch“ noch heute vielen isländischen Schriftstellern und Intellektuellen eine Quelle der Inspiration.

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