Millenium. Ein neues Jahrtausend bricht an, mit vielen Träumen, Hoffnungen und Wünschen. Von einer besseren Zukunft träumt auch Stefan. Er ist frisch in Lena verliebt und plant eine riesige Milleniumsparty und lernt so den Komfort des Internets kennen und schätzen.
Auf der Party trifft er seinen alten Freund Thorsten, der seit Kurzem in einer Werbeagentur arbeitet und begeistert von seinem Job ist. Stefan ist interessiert und wird kurzerhand von Thorsten angefixt, auch wenn beide nicht wirklich viel Erfahrung in diesem Metier haben. In der Werbeagentur erleben sie live, was sich durch das Internet für neue faszinierende Möglichkeiten ergeben und die Dotcom-Blase nimmt an Größe zu...
Zehn Jahre ist es bald her, dass die große Dotcomblase in sich zusammenfiel. Einer, der mittendrin und somit auch dabei war, ist Sascha Lobo. Nach zwei Sachbüchern (u.a. als Co-Autor) veröffentlichte er nun seinen ersten Roman und erzählt, wie die New Economy entstand, lebte und doch schon bald darauf zusammenbrach.
Sascha Lobo nimmt seine Leser mit auf eine kleine Zeitreise, zwar geht es "nur" zehn Jahre zurück, aber - man mag es kaum glauben er schreibt von einer Zeit, in der das Internet noch in seinen Kinderschuhen steckte. Lobo weiß, wovon er schreibt, so dass die Grenzen zwischen Fiktion und Autobiographischem verschwimmen. Im Jahr 2000 gründete er eine Werbeagentur, die Ende 2001 in die Insolvenz gehen musste. Und auch, wenn man so das Ende des Buches schon kennt, ist es faszinierend zu erfahren, wie es überhaupt zu diesem großen Crash kommen konnte. Das "Strohfeuer", die große Aufbruchstimmung fängt er so gelungen ein, dass jeder das Flair dieser Zeit nachspüren kann. Der Schreibstil ist jedoch eher einfach bis schlicht und wer weiß, wie Lobo sich auszudrücken weiß, fragt sich schon mal, was da schief gelaufen ist.
"Strohfeuer" - ein interessantes Zeugnis der damaligen Zeit, das sicherlich einigen auf den Schlips treten wird, das aber Mahnung und Warnung zugleich sein sollte!